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Heizungssanierung? Wir klären die wichtigsten Fragen!

Patrik Bertschinger, Geschäftsführer von meineheizung.ch, ist diplomierter Energie- berater und Fachexperte zum Thema Heizungssanierungen. Im Gespräch mit Engel & Völkers verrät er, was die neue Energieverordnung für Hauseigentümer*innen bedeutet, wie man erfolgreich eine Heizungssanierung plant und wie wir den kommenden Winter möglichst kosteneffizient überstehen.


Viele Eigentümer*innen heizen immer noch mit fossilen Energieträgern. Was empfehlen Sie diesen, um auf erneuerbare Energien umzusteigen?


Der Entscheid hängt unter anderem von der bestehenden Wärmeverteilung ab (Heizkörper, Fussbodenheizung etc.). Grundsätzlich kann man heute
bei nahezu allen bestehenden Gebäuden die alte Heizung mit der heutigen Wärmepumpentechnologie ersetzen oder aufrüsten. Bei sehr hohen Vorlauftemperaturen und entsprechenden Platzverhältnissen kann z. B. eine Pelletheizung eine gute Lösung sein.


Man hört dabei oftmals den Begriff der MuKEN 14? Was hat es damit auf sich? 


Dies sind sogenannte Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich und umfassen ein von den Kantonen gemeinsam erarbeitetes Gesamtpaket an Vorschriften. Das Ziel ist einerseits eine Harmonisierung im Bereich der kantonalen Energievorschriften, um die Bauplanung zu erlangen. Jeder Kanton hat aber nach wie vor die Möglichkeit, diese Mustervorschriften noch weiter auszuarbeiten und zu ergänzen. 


Wie finde ich heraus, welche Sanierungslösung optimal für mich ist?


Aktuell empfehle ich eine Impulsberatung, welche kostenlos und durch ausgebildete Fachpersonen durchgeführt wird. Dabei handelt es sich um ein Programm von energieschweiz, ein Förderprogramm des Bundes. Es gibt Beratungen für Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser bis zu 6 Wohneinheiten, aber auch für Mehrfamilienhäuser mit mehr als 6 Wohneinheiten.


 Kreuzlingen
- Patrik Bertschinger

Was bedeutet die Energieverordnung für mich als Hausbesitzer*in konkret?


Dies ist kantonal sehr unterschiedlich. Es gibt Kantone, welche die MuKEn 2014 bereits ganz oder teilweise umgesetzt haben – beispielsweise Zürich, Thurgau oder St. Gallen. Innert 15 Jahren müssen aber alle bestehenden Elektroheizungen, ungeachtet ihres Zustandes, ersetzt werden. Zudem müssen beim Ersatz einer fossil betriebenen Heizung mindestens 10 % des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Dies gilt für alle Gebäude, welche schlechter sind als die Gesamtenergieeffizienzklasse D, gemäss Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK).


Gibt es bei einer Heizungssanierung Förderbeiträge, und wenn ja, welche? 


Es gibt Förderungen, wenn Sie von einem fossilen zu einem erneuerbaren Heizsystem umsteigen möchten. Zudem erhalten Sie auch Beratungen oder teilweise auch Förderungen für eine  Gebäudehüllesanierung. Am besten ist es, wenn Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder Ihrem Kanton erkundigen. In der Regel gibt es kantonale Förderprogramme, aber auch Stiftungen wie myclimate oder KliK bieten ebenfalls Förderprogramme an.


Welche Heizsysteme würden Sie im Moment empfehlen? Vor allem auch bezogen auf die Energieeffizienz?


Die Wärmepumpe ist aktuell sicherlich der Wärmeerzeuger, der in den meisten Fällen eine ideale Lösung bietet. Die grosse Auswahl an Herstellern und Produkten ermöglicht es, dass es für fast alle Bedürfnisse eine Lösung gibt. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe bietet beispielsweise nebst einem hohen Komfort und einer besonderen Effizienz noch die Möglichkeit, Ihr Zuhause im Sommer passiv zu kühlen. Dies geschieht in Verbindung mit der Fussbodenheizung und ist besonders in den heissen Sommermonaten ein äusserst willkommener Pluspunkt.


Was empfehlen Sie den Eigentümer*innen, um im kommenden Winter möglichst effizient mit Wärme und Strom durchzukommen?


Als Erstes rate ich ihnen, die Heizkurve zu optimieren. Die meisten Anlagen werden mit einer zu hohen Vorlauftemperatur betrieben, was sich schlecht auf die Effizienz der Anlage auswirkt. Dann ist es auch wichtig, die Raumtemperatur zu senken. Dies bedeutet nicht, dass Sie frieren sollen.

Bereits 1 °C weniger spart rund 6 % Energie. Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen, ist eine verbrauchsabhängige Nebenkostenabrechnung zu
empfehlen. Wenn die Kosten nicht von der Allgemeinheit getragen werden und alle das bezahlen müssen, was sie effektiv alleine verbrauchen,
dann bewirkt dies oft einen sensibleren Umgang mit dem Energieverbrauch. 


Patrik Bertschinger wir danken Ihnen herzlich für das spannende und informative Gespräch.

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