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Immer einen Schritt voraus: Geben Sie Einbrechern keine Chance.

Ein Gespräch mit Thomas Hartmann, Sicherheitsberater der Kriminalprävention bei der Kantonspolizei Basel-Stadt, über Mittel und Wege, um sich vor Diebstählen im eigenen Zuhause zu schützen.


Viele von uns fürchten sich davor, Opfer eines Einbruchs zu werden. Kann ich die Wahrscheinlichkeit, dass mir das passiert, mit bestimmten Verhaltensweisen minimieren?

Thomas Hartmann: Einige Leute haben das Gefühl, dass Rollläden einen zusätzlichen Schutz bieten. Das trifft aber bei den wenigsten Modellen zu, die meisten lassen sich relativ einfach hochschieben. Deswegen empfehlen wir, diese bei Ferienabwesenheit nicht überall komplett zu schliessen. So werden Einbrecher weniger schnell darauf aufmerksam, dass niemand zu Hause ist. Weiter ist es sinnvoll, die Nachbarn zu informieren und sie zu bitten, gelegentlich den Briefkasten zu leeren. Und es lohnt sich, die Umgebung der Liegenschaft zu überprüfen: Welche Gartenmöbel oder sonstigen Gerätschaften könnten als Kletterhilfen für den Einstieg verwendet werden? Diese sollte man besser im Keller deponieren oder anketten.


Manche Leute nutzen auch eine Zeitschaltuhr, um zu suggerieren, dass sie zu Hause sind. Raten Sie zu dieser Massnahme?

Thomas Hartmann: Licht ist ein entscheidender Faktor bei der Einbruchprävention. Eine Zeitschaltuhr ist durchaus empfehlenswert. Aber auch das bessere Ausleuchten der Umgebung – idealerweise in Verbindung mit einem Bewegungsmelder – kann abschreckend wirken.


Was gibt es in technischer Hinsicht sonst noch für Hilfsmittel?

Thomas Hartmann: Wir raten in erster Linie dazu, die Fenster und die Wohnungstüre zu sichern. Dabei geht es immer um den Zeitfaktor: Wir wollen es dem Einbrecher so schwer wie möglich machen, sein Vorhaben innert nützlicher Frist zu vollenden. Ein einbruchhemmendes Fenster verfügt über eine rundumlaufende Schliessmechanik mit einer sogenannten Pilzkopfverriegelung. Zudem besteht es aus Verbundsicherheitsglas, wie man es zum Beispiel von Windschutzscheiben kennt. In dessen Mitte befindet sich eine Folie, die man zwar kaputt machen kann, jedoch nur mit grossem Zeitverlust. Weiter sollte das Fenster einen abschliessbaren Griff haben, damit man es nicht von aussen öffnen kann.


Und wie sollte meine Haustür beschaffen sein, um Einbrecher fernzuhalten?

Eine optimale Lösung ist zum Beispiel die Mehrpunkteschliessung. Diese verriegelt die Türe nicht nur in der Mitte, sondern auch im oberen und unteren Drittel. Oder man nutzt eine Haken-Bolzen-Verriegelung: Wie es der Name schon sagt, verfügt diese nebst einem Bolzen über einen Haken, was das Aushebeln deutlich erschwert. Zudem sollte der Schliesszylinder nie abstehen, sonst kann man ihn nämlich einfach abbrechen. Der Einbrecher merkt in der Regel schon bevor er sich an einer Tür zu schaffen macht, wie gut diese gesichert ist. Sie aufzurüsten, kann deshalb eine abschreckende Wirkung haben.


Wenn sich jemand noch besser schützen will: Würden Sie zur Installation einer Alarmanlage raten?

Thomas Hartmann: Man muss sich bewusst sein, dass eine Einbruchmeldeanlage ein Delikt nicht verhindert, sie zeigt dieses lediglich an. Sie ist aber eine gute Ergänzung zu mechanischen und baulichen Lösungen, weil sie die Zeit begrenzen kann, in der sich Diebe im Haus aufhalten. Eine weitere Variante ist eine WLAN-fähige Überwachungskamera, die einen über das Smartphone benachrichtigt, sobald sich ein Eindringling ans Werk macht. Das bedingt jedoch, dass man das Handy immer auf sich trägt, was nicht jedermanns Sache ist.


Empfehlen Sie den Leuten, ihre Wertsachen in einem Tresor aufzubewahren?

Thomas Hartmann: Grundsätzlich ja. Nebst den Vorteilen, die ein Tresor mit sich bringt, weckt er aber auch Begehrlichkeiten, schliesslich werden darin meist wertvolle Objekte aufbewahrt. Dementsprechend werden Einbrecher alles daransetzen, ihn zu öffnen oder zu entwenden. Deshalb muss man zwingend darauf achten, dass dieser fest verschraubt und gut versteckt ist. Und bestenfalls über einen Zahlencode verfügt, denn bei der Suche nach dem passenden Schlüssel sind schon so manche Wohnung und so manches Haus von oben bis unten durchwühlt worden.


Vielen Dank für die wertvollen Ratschläge. Wenn Sie gerade keine Interviews geben, wer kommt normalerweise in den Genuss Ihrer Beratungen?

Thomas Hartmann: Alle Baslerinnen und Basler, die Opfer eines versuchten oder vollendeten Einbruchs geworden sind, werden von der Kantonspolizei Basel-Stadt angeschrieben und können sich kostenlos von uns beraten lassen. Dabei zeigen wir auf, welche Massnahmen man in baulicher und technischer Hinsicht ergreifen kann und wie man sich am besten verhalten sollte, um das Risiko eines erneuten Einbruchs zu vermeiden. Ausserdem werden wir von Firmen oder Vereinen hinzugezogen, um Mitarbeiter oder Mitglieder zu schulen, insbesondere in den Bereichen Raub, Angriff und Notwehr, Ladendiebstahl sowie Sicherheit im Alter.


Sie kommen bei Ihrer Arbeit oftmals mit Leuten in Kontakt, die traumatisiert sind aufgrund der Geschehnisse. Macht Ihnen Ihr Job trotzdem Spass?

Thomas Hartmann: Meistens werden wir sehr positiv empfangen. Die Leute sind dankbar dafür, dass wir vorbeikommen und sie möchten von unserem Fachwissen profitieren. Natürlich gibt es Betroffene, die grosse Angst haben, erneut Opfer eines Einbruchs zu werden. Da ist schon ein wenig psychologisches Geschick gefragt. Oftmals sagen mir diese aber im Anschluss, dass es Ihnen gutgetan hat, mit jemandem reden zu können. Das vermittelt mir das schöne Gefühl, mit meiner Arbeit tatsächlich etwas bewirken zu können.

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