“Baukunst ist immer raumgefasster Zeitwille”, sagte der renommierte Architekt Mies van der Rohe. Im Folgenden möchten wir Ihnen zehn aktuelle Trends für das Jahr 2016 vorstellen, die Aufschluss über Streben und Anforderungen unserer Zeit geben.
Oberstes Ziel zeitgenössischer Architekten ist es, neue und vor allem nachhaltige Bauweisen zu entwickeln. Sie reagieren damit auf wissenschaftliche Studien zum Klimawandel und unterstützen die internationalen Bemühungen zur Senkung des CO2-Ausstoßes.
Energie-Effizienz
Jeder ökologisch denkende Bauträger setzt sich heutzutage niedrige Emissionswerte und Betriebskosten zum Ziel. Erneuerbare Energie aus der Natur wird in der Baubranche auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Schließlich besteht bei diesen Ressourcen nicht die Gefahr der Erschöpfung. Bestes Beispiel hierfür ist der Deutsche Reichstag: das Gebäude punktet mit einem integrierten Energiekonzept, das 80 Prozent des Bedarfs abdeckt. Die EU fordert, dass bis zum Jahr 2021 alle Neubauten fast gänzlich ohne Energiezufuhr von außen auskommen.
Es geht bergauf
Da die Weltbevölkerung stetig wächst, wird das Konzept der vertikalen Bebauung zunehmend beliebter. Auf diese Weise steht weiterhin genügend Bodenfläche für Lebensmittelanbau und -produktion, Freizeitaktivitäten, Natur und Tierwelt zur Verfügung. Zudem gibt es weniger Pendler, die Schadstoffbelastung sinkt und es kommt zu einer Energieersparnis. In China existiert bereits eine dieser ambitionierten „vertikalen Städte“: der Shanghai Tower.
Gesunde Lebensweise
Beim biophilen Design dreht sich alles um Wohlergehen und Gesundheit der Bewohner. Wohnort und Arbeitsplatz sollen uns mit positiver Energie versorgen. Diesen Ansatz verfolgt auch Horatio´s Garden. Die Gartenanlage gehört zu einem englischen Klinikum für spinale Chirurgie und bietet Patienten mit langzeitigen Wirbelsäulenverletzungen die Möglichkeit, in natürlichem Umfeld zu genesen. Diese Therapieform hat sich als äußerst wirksam erwiesen.
Drinnen und draußen
Ein wichtiger Bestandteil der biophilen Philosophie ist die Verschmelzung von Innen- und Außenbereich. Dies lässt sich ganz einfach durch den Einbau von größeren Fenstern oder Glastüren umsetzen. Dank bahnbrechender Errungenschaften im Bereich transparenter Solarmodule ist photovoltaisches Glas die Energiequelle der Zukunft.
Flexibilität
Früher war jedem Zimmer einer Wohnung ein ganz bestimmter Zweck zugedacht. Doch heutzutage kehren immer mehr Menschen der traditionellen Aufteilung den Rücken und entscheiden sich stattdessen für flexibel nutzbare Räume. Denn Wandelbarkeit ermöglicht Variation und Anpassung des Wohnraums ohne kostspielige Umbauten oder gar Umzug. Angesichts sich verändernder Familienstrukturen und der wachsenden Beliebtheit gemeinschaftlicher Wohnprojekte sind flexible Räume absolut richtungsweisend.
Smart Homes
Nirgends schreitet die Innovation so schnell voran, wie in den Bereichen Wi-Fi-Technologie, Datensensoren und Internet der Dinge. Schon heute ermöglichen uns Smartphone und Tablet, aus der Ferne Heizung und Beleuchtung im eigenen Zuhause zu regeln. Doch das ist nur der Anfang, denn die Möglichkeiten dieser vielseitigen Technik sind noch lange nicht ausgereizt.
Baufläche ist teuer wie nie und so wenden sich viele Architekten dem Wasser zu. Einige von ihnen behaupten sogar, dass es in absehbarer Zeit ganze Wasserstädte geben werde. Einer dieser Visionäre ist Vincent Callebaut, der das Lilypad-Konzept erarbeitete. Seine schwimmende, autarke Ecopolis sieht er als eine Art Arche, die im Falle einer Klimakatastrophe bis zu 50.000 Menschen fassen könnte.
Dachgärten und Wände
Die Bepflanzung kahler und ungenutzter Oberflächen verbessert die Luftqualität, steigert die Fotosyntheseleistung und bietet Nahrungsmittel aus eigenem Anbau. Zudem empfehlen Architekten die Begrünung von Dächern und Wänden wegen der Dämmqualitäten und ästhetischen Vorzüge.
Wiederverwertung
Der Einsatz von Altmaterialien aller Arten, seien es Ziegel, Steine oder Bauhölzer, erhöht die Umweltverträglichkeit von Neubauten. Recycling ist die Zukunft.
Crowdfunding
Die Kunstszene hat das Crowdfunding bereits revolutioniert. Nun soll die sogenannte Schwarmfinanzierung auch im Bereich der Architektur zum Tragen kommen und Projekte wie Fußgängerbrücken oder öffentliche Schwimmbäder auf den Weg bringen. Dank entsprechender Kickstarter-Kampagnen kann jeder Einzelne direkten Einfluss auf die Gestaltung des eigenen Lebensraumes nehmen.
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