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Verändern ESG-Regeln den Immobilienmarkt?

Bei Investitionsentscheidungen müssen die Faktoren Umwelt („Environment”), Soziales und Governance (ESG) berücksichtigt werden. Das hat die Europäische Union im Rahmen ihres Aktionsplans „Finanzierung nachhaltigen Wachstums” festgeschrieben. Er wird seit 2018 Schritt für Schritt umgesetzt und verpflichtet Finanzmarktteilnehmer, ökologisch nachhaltig zu investieren. 


Teil des Aktionsplans ist die sogenannte Offenlegungsvereinbarung, die seit nun rund einem Vierteljahr gilt. Sie wirkt sich auch auf Immobilienunternehmen aus. Doch wie reagieren Immobilieninvestoren auf die neuen Regelungen? Das herauszufinden war Ziel der Studie „Rendite-Risiko ESG: Wo steht die Branche?” der Engel & Völkers Investment Consulting (EVIC)


Weniger Interesse an älteren Objekten


Das Ergebnis der Umfrage: Eine einfache, pauschale Antwort gibt es nicht. Zwar beschäftigen sich inzwischen rund drei Viertel der Befragten aktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. „Doch insgesamt steht unsere Branche in vielen Aspekten noch am Anfang der konkreten Implementierung von ESG-Kriterien”, sagt Kai Wolfram, geschäftsführender Gesellschafter der EVIC. 


Am auffälligsten wird bislang bei Ankäufen reagiert: Viele Unternehmen haben schon Nachhaltigkeitsaspekte und ESG-Ratings in ihren Ankaufsprofilen verankert. Die Folge dürfte sein, dass insbesondere ältere Objekte, die nicht ESG-konform sind, in der Gunst institutioneller Investoren deutlich verlieren.

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Dementsprechend erwarten die meisten Investoren mittel- bis langfristig Preisrückgänge bei nicht ESG-konformen Immobilien. Neun Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass Objekte, die nicht den ESG-Vorgaben entsprechen, nahezu unverkäuflich werden könnten. 


Einige Bestandshalter wollen verkaufen


Die Reaktionen der Bestandshalter fallen dagegen sehr unterschiedlich aus, wie Vorstandsmitglied John Kamphorst hervorhebt: „Während ein Teil der Investoren keine Adaption im Bestand vornimmt, planen andere sogar den Abverkauf nicht konformer Objekte.” 


Konkret sagten 56 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie bis auf Weiteres keine Änderungen vornehmen wollen. 38 Prozent der Befragten planen, ihre Bestandsobjekte durch bauliche Maßnahmen ESG-konform zu optimieren und/oder nachzertifizieren zu lassen. 18 Prozent wiederum wollen sich von Bestandsimmobilien trennen, die nicht den ESG-Ansprüchen genügen.


Der Neubau hat es leichter


Während insgesamt 58 Prozent der Befragten die größten Herausforderungen bei der ESG-Implementierung im Bereich der Bestandsimmobilien auf sich zukommen sehen, werden eher selten Schwierigkeiten im Neubau erwartet: Nur zwölf Prozent gehen davon aus, dass ESG-Vorgaben den Neubau verkomplizieren könnten.


Alle weiteren Ergebnisse der Umfrage „Rendite-Risiko ESG?” finden Sie auf den Seiten der EVIC. An der Online-Umfrage nahmen 50 Immobilieninvestoren, Projektentwickler und Asset Manager aus dem deutschsprachigen Raum teil. (10.6.21)

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