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Einflüsse der Corona-Pandemie auf die Teilmärkte des Berliner Immobilienmarktes – Fokus Büroflächenvermietung

Ein Gespräch mit Aissatou Frisch-Baldé, Leitung Büroflächenvermarktung, Berlin


Redaktion: Wie entwickeln sich aktuell Mietpreise und Nachfrage auf dem Berliner Büroflächenmarkt?


A. Frisch-Baldé: Momentan ist es in Berlin sehr ruhig auf dem Markt für Büroflächen. Insgesamt beläuft sich der Flächen-Take-up im ersten Quartal 2020 auf gerade einmal 150.000 Quadratmeter. Zum Vergleich: 2019 wurden im gleichen Zeitraum circa 250.000 Quadratmeter Büroflächen vermittelt. 


Die Gründe für einen derartigen Marktrückgang jedoch allein in der Corona-Krise zu sehen, halten wir für falsch, denn die mit der aktuellen Situation verbundenen Einschränkungen bestehen bei uns erst seit Anfang März. Der Blick auf die Preisentwicklungen seit Jahresanfang zeigt insgesamt ein recht stabiles Niveau. Die Spitzenmieten liegen bei ca. 39,90 Euro/Quadratmeter, wobei wir die Durchschnittsmiete bei rund 27 Euro/Quadratmeter sehen.


Redaktion: Welche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Markt sehen Sie aktuell?


A. Frisch-Baldé: Unser Arbeitsalltag als Makler hat sich den allgemeinen Empfehlungen der Bundesregierung angepasst. Zwar finden weiterhin Besichtigungen statt, jedoch nutzen auch wir vermehrt digitale Lösungen, um potenziellen Mietern, angebotene Flächen zu zeigen. Und wenn der Kunde doch einmal persönlich die Räume besichtigen möchte, hinterlegen wir die Schlüssel beispielsweise nach Absprache im Objekt und begleiten den Ortstermin telefonisch. So stellen wir sicher, dass möglichst wenige Personen zusammentreffen.


Die größten Herausforderungen für Vermieter sehen wir derzeit im Bereich Coworking. Des Weiteren denken wir, dass die momentane Lage vor allem Auswirkungen auf die Berliner Start-up-Szene haben wird. Wir rechnen damit, dass Start-ups künftig weniger expansiv agieren werden. Generell beobachten wir bereits jetzt, dass Gesuche nach großen Flächen, wenn das möglich ist, verschoben werden. In vielen Fällen kann auf eine Suche jedoch nicht ganz verzichtet werden, etwa weil Mietverträge auslaufen.


Redaktion: Welche Entwicklung erwarten Sie mittelfristig?


A. Frisch-Baldé: Wir sind uns sicher, dass der Markt wieder agiler wird, das wird nur einige Zeit dauern. Eine Steigerung des Mietpreisniveaus sehen wir mittelfristig nicht, vielmehr rechnen wir damit, dass sich die Mietpreise auf dem derzeitigen Niveau einpendeln werden. Die weiteren Entwicklungen des Marktes hängen im Wesentlichen von der Dauer der Ausgangsbeschränkungen ab. In der Regel entscheiden sich potenzielle Mieter von Büroflächen nach einer gemeinsamen Besichtigung mehrerer Entscheider. Wenn nur eine Person einen solchen Termin wahrnehmen kann, verzögert und erschwert das die Entscheidungsfindung. In puncto Vertragsgestaltung könnten sich mittelfristig Spielräume für flexiblere Kündigungsmöglichkeiten eröffnen.


Insgesamt werden die Auswirkungen der Pandemie auf den Büroflächenmarkt nach unserer Einschätzung aber im Rahmen bleiben. Flächen, dazu gehören ebenso große Einheiten, werden weiterhin gesucht und auch angeboten.

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