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Die rückläufige Zahl der Baugenehmigungen verschärft den angespannten Wohnungsmarkt der Hauptstadt. Auch Berlins Bevölkerung wächst langsamer. In Brandenburg leben dagegen immer mehr Menschen und die Zahl der erteilten Baugenehmigungen steigt.
Berlin verzeichnet den geringsten Bevölkerungszuwachs in einem Halbjahr seit dem Zensus 2011 – seit Jahresbeginn 2019 wuchs die Einwohnerzahl um 0,2 Prozent. Damit lebten Ende Juni 2019 3.652.640 Personen in Berlin.
Laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg erklärt sich diese Entwicklung anhand der hohen Abwanderung nach Brandenburg und der etwas geringeren Zuwanderung aus dem Ausland.
Im 1. Halbjahr 2019 betrug der Wanderungsgewinn Berlins 8.454 Personen und lag damit nur halb so hoch wie im vorangegangenen Halbjahr. Aus dem Ausland wanderten 11.729 Personen mehr nach Berlin, als fortzogen.
Im Saldo kehrten 7.569 Personen der Hauptstadt den Rücken und zogen nach Brandenburg. Davon wählten 5.780 Personen das Berliner Umland.
Alle Landkreise und Potsdam sowie Brandenburg an der Havel verbuchten Wanderungsgewinne aus Berlin. Die höchsten Zuwächse verzeichneten die Landkreise Oberhavel (1.228 Personen), Märkisch-Oderland (1.065) und Barnim (1.051).
Berlins boomendes Wachstum muss mit mehr Wohnraum einhergehen – dass das Wohnungsangebot durch mangelnden Neubau den Bedürfnissen seit Jahren nicht mehr entspricht, belegt ein Faktencheck zum „Bauen und Wohnen in der Metropolregion“ des Landesamts für Statistik Berlin-Brandenburg.
Die am 12. November 2019 veröffentlichten Zahlen zeigen: Während 2011 in Berlin pro 1.000 Haushalte 997 Wohnungen vorhanden waren, war im Jahr 2015 mit 952 Wohnungen schon eine deutliche Unterversorgung erkennbar. Derzeit liegt die Quote bei 962 Wohnungen.
Aktuelle Zahlen zur Entwicklung in 2019 bestätigen den Negativ-Trend: Von Januar bis September sank in Berlin die Anzahl der genehmigten Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent auf 15.324, wie das Landesamt für Statistik mitteilt.
Mit insgesamt 2.876 Anträgen für Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau meldeten die Berliner Bauaufsichtsbehörden ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die meisten Baugenehmigungen für Wohnungen meldeten die Bezirke Treptow-Köpenick und Pankow.
Insgesamt sollen 13.232 der gemeldeten Wohnungen (–10,1 Prozent) in Neubauten entstehen. In Mehrfamilienhäusern sind 11.912 Wohnungen (–11,2 Prozent) und in Ein- und Zweifamilienhäusern weitere 1.075 Wohnungen (+1,4 Prozent) geplant.
Durch Baumaßnahmen im Bestand, zum Beispiel Dachgeschossausbauten oder Nutzungsänderungen, gewinnt der Wohnungsmarkt in Berlin weitere 2.092 Wohnungen – ein Rückgang um 14,3 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres.
Brandenburg reagiert auf den Wanderungsdruck aus Berlin. Von Januar bis September 2019 haben die Bauaufsichtsbehörden des Landes insgesamt 7.196 Genehmigungen für Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau gemeldet.
11.244 Wohnungen (+19,1 Prozent) sollen nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg entstehen, davon 10.180 im Neubau – ein Anstieg von 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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