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01.10.2019 – Wohnungen in Berlin sind knapp. Und sie werden gefühlt immer teurer. Aber sind Berliner Mieterinnen und Mieter deswegen per se unzufrieden? Sind generell alle Berliner Vermieter immer auf der Jagd nach der möglichen Höchstmiete oder ist der Großteil der Vermieter ein fairer Vertragspartner?
Eine aktuelle Umfrage von insgesamt 1.001 Berliner Mieterinnen und Mietern ab 18 Jahren zeigt, dass eine große Mehrheit derer, die zur Miete wohnen, ihre derzeitige Wohnsituation sowie das Verhältnis zu ihrem Vermieter positiv bewertet.
Insgesamt äußern 80 % der Mieter, dass sie sehr zufrieden (25 %) oder zufrieden (55 %) mit ihrer derzeitigen Wohnsituation sind. Nur ein Fünftel der Befragten ist weniger zufrieden bzw. unzufrieden. Dabei sind die Gruppen der 18–29-Jährigen sowie der 2010 oder später Zugezogenen unzufriedener als der Durchschnitt aller Mieter. Diese beiden Gruppen dürften besonders häufig vom Mietenanstieg in den letzten Jahren betroffen sein. Ein ähnliches Gesamtergebnis zeigt sich in Bezug auf das Verhältnis zum Vermieter, das insgesamt 77 % als sehr gut (23 %) oder gut (52 %) beschreiben. In der Gruppe der über 60-Jährigen äußern sich sogar 82 % positiv über das Verhältnis zu ihrem Vermieter.
Fast zwei Drittel der Berliner Mieter (63 %) geben nach eigenen Angaben zwischen 20 und 40 Prozent ihres monatlichen Nettoeinkommens für Miete und Nebenkosten aus. Knapp ein Viertel der Mieter (24 %) zahlt mehr als 40 Prozent. Die Gruppen der 18–29-Jährigen, der seit 2010 Zugezogenen sowie derjenigen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.500 € im Monat müssen besonders häufig mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Miete und Nebenkosten ausgeben.
Angesichts der Ergebnisse zum Anteil der Miete am Haushaltseinkommen überrascht es nicht, dass insbesondere die seit 2010 Zugezogenen ihre Miete überdurchschnittlich häufig als zu hoch einschätzen und auch diejenigen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.500 € etwas häufiger als alle anderen ihre Miethöhe im Verhältnis zur Wohnungsgröße, zur Lage und zur Wohnqualität als überhöht bewerten.
Von den befragten Mieterinnen und Mietern sind 55 % der Ansicht, dass sich durch die Einführung eines Mietendeckels ihre persönliche Wohnsituation sehr (21 %) bzw. eher (34 %) verbessern würde. Auch hier zeigt sich wieder ein Unterschied in Bezug auf das Haushaltsnettoeinkommen: Mieterinnen und Mieter mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von über 2.500 € glauben häufiger als Mieter mit niedrigeren Einkommen, dass sich ihre persönliche Wohnsituation durch das Einfrieren der Miete nicht verbessern würde.
Die Umfrage wurde zwischen dem 13. und 16. September 2019 im Auftrag des Unternehmers Harald Christ durch das Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt.
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