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Grüne Mietverträge fördern Nachhaltigkeit

Das wachsende Bewusstsein für den Klimawandel und die ökologische Verantwortung der Immobilienwirtschaft verändern zunehmend die Branche. Ein wichtiger Baustein dieser Entwicklung sind sogenannte grüne Mietverträge für Gewerbeimmobilien, auch bekannt als „Green Leases“.


Diese Verträge gehen über traditionelle Mietvereinbarungen hinaus und benennen explizit Ziele und Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz der Mietobjekte. Sie berücksichtigen sowohl die Bedürfnisse von Mieter:innen als auch Vermieter:innen und etablieren sich im Gewerbeimmobiliensegment nach und nach in den verschiedenen Assetklassen.


Was steht im grünen Mietvertrag?

Grüne Mietverträge sind Vereinbarungen, die darauf abzielen, die Umweltperformance einer Immobilie während der Mietdauer zu verbessern. Dabei geht es zum Beispiel um die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs, die Förderung einer nachhaltigen Materialauswahl, die Optimierung des Abfallmanagements und die Steigerung des Komforts für Nutzer:innen unter ökologischen Gesichtspunkten.


Nicht zwingend muss der gesamte Mietvertrag „grün“ sein. Vielmehr können auch einzelne, spezifische Regelungen als „grüne Klauseln“ in einen herkömmlichen Mietvertrag integriert werden. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung an die Bedürfnisse und Möglichkeiten beider Vertragsparteien. 


Typische Inhalte bei Bürovermietung

  • Verpflichtung zur gemeinsamen Optimierung des Energieverbrauchs: Mieter:in und Vermieter:in vereinbaren, regelmäßig Daten zum Energieverbrauch auszutauschen und gemeinsam Maßnahmen zur Reduzierung zu entwickeln, etwa durch die Anpassung von Heiz- und Lüftungszeiten oder die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen für energieeffizientes Verhalten.
  • Nachhaltige Büroeinrichtung und -betrieb: Der/die Mieter:in verpflichtet sich, bei der Auswahl von Büromöbeln und Verbrauchsmaterialien auf Umweltzertifikate zu achten und nachhaltige Praktiken im Büroalltag zu fördern, etwa durch die Reduzierung des Papierverbrauch und die Nutzung energieeffizienter Geräte.


Typische Inhalte bei Hotelvermietung

  • Nachhaltiges Ressourcenmanagement: Das Hotel verpflichtet sich zur Implementierung von Maßnahmen zur Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs (z.B. durch wassersparende Armaturen, intelligente Beleuchtungssysteme, Nutzung erneuerbarer Energien).
  • Förderung nachhaltiger Mobilität bei Gästen und Mitarbeitenden: Der/die Vermieter:in stellt Ladestationen für Elektrofahrzeuge bereit, bietet Anreize für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, hält Fahrräder für Gäste und Personal bereit.


Vorteile für Mietparteien und Endkund:innen

Grüne Mietverträge sind für alle Seiten vorteilhaft. Für Mieter:innen resultieren daraus oft geringere Betriebskosten durch einen reduzierten Energie- und Wasserverbrauch. Zudem steigert ein nachhaltiges Arbeitsumfeld die Attraktivität als Arbeitgeber:in.


Für Vermieter:innen erhöht sich die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Immobilien, da Mieter:innen ihr Interesse zunehmend auf nachhaltige Gebäude richten. Dies kann zu kürzeren Leerstandszeiten und langfristig stabileren Mieteinnahmen führen. Grüne Mietverträge können außerdem ein positives Detail in Nachhaltigkeitsberichten der beteiligten Unternehmen sein.


Die Vorteile für Endkund:innen von Dienstleistern, die einen grünen Mietvertrag unterzeichnet haben, sind oft indirekter Natur, aber dennoch relevant. Sie könnten beispielsweise davon profitieren, dass ein Unternehmen umweltfreundlichere Produkte oder Dienstleistungen anbietet.


Zunehmende Bedeutung zu erwarten

Grüne Mietverträge stellen einen zukunftsweisenden Ansatz in der Immobilienwirtschaft dar. Obwohl eine umfassende gesetzliche Verpflichtung noch aussteht, ist eine deutliche Zunahme ihrer Bedeutung und Verbreitung in allen Assetklassen zu erwarten, getrieben durch ein wachsendes Umweltbewusstsein, wirtschaftliche Vorteile und die zunehmende Relevanz von ESG-Kriterien und Berichtspflichten.


Grüne Mietverträge sind somit mehr als nur ein Trend – sie sind ein kleiner, aber wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche. (16.4.25)

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