Die gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. hat im Austausch mit führenden Maklerhäusern in Berlin die Kennzahlen des Büroflächenmarkts 2018 ermittelt. Der Markt bleibt stark umkämpft, berlinweit sank die Leerstandsquote mit rund 1,6 % auf einen neuen Tiefpunkt (2017: 2,2 %). Zum Vergleich: Vor fünf Jahren standen noch rund 6,6 % der Büroflächen leer. Aufgrund des enormen Flächenmangels sank der Vermietungsumsatz 2018 im Vergleich zu 2017 um rund 10 % auf circa 841.200 m².
Gleichzeitig zog die Mietpreisspirale erneut an. Bereits seit 2015 steigen die Spitzenmieten für Berliner Büroflächen jährlich im zweistelligen Bereich, zuletzt 2017 gegenüber dem Vorjahr um 11,3 %. 2018 legte die Spitzenmiete im Jahresvergleich erneut zu, um rund 12 % auf aktuell circa 34,20 Euro/m². Die Durchschnittsmiete entwickelte sich 2018 ebenso dynamisch und stieg um rund 11 % auf 21,20 Euro/m².
Die Anzahl der Fertigstellungen hat in 2018 zwar deutlich angezogen – mit insgesamt rund 220.800 m² sind fast 92.000 m² mehr neue Flächen entstanden, als noch 2017. „Dies reicht aber bei Weitem nicht, um den hohen Büroflächenbedarf zu decken“, so Nicolas Jeissing, Geschäftsführer bei Engel & Völkers Commercial Berlin. „Zumal mehr als die Hälfte dieser neuen Fertigstellungen vermittelt sind und dem Markt nicht mehr zur Verfügung stehen.“
Zahlreiche Neubauprojekte, die in 2019 realisiert werden sollen, summieren sich auf rund 419.000 m². Dabei gibt Nicolas Jeissing zu bedenken: „Auch die für das Jahr 2019 zur Fertigstellung vorgesehenen Flächen sind zu drei Vierteln bereits vorvermietet. Wir gehen aktuell davon aus, dass nur noch rund 100.200 m² Neubaufläche zur Vermietung verfügbar sind.“ Für 2019 rechnet der Immobilienexperte erneut mit einem deutlich zweistelligen Mietpreiswachstum. „Nur, wenn es zu einer rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung in Berlin käme, würde der prognostizierte Mietpreisanstieg noch gebremst“, ergänzt Jeissing.