Anfang September sind Investoren sowie führende Vertreter der Hotelbranche aus aller Welt zum Internationalen Hotel-Investment Forum (IHIF) zusammengekommen. Der Anteil der Entscheider vor Ort war hoch und die Gespräche qualitativ sehr gut. Veranstaltungsort des hybriden Treffens war erneut das Intercontinental Berlin. Erfahren Sie, welche Herausforderungen die Hotelbranche zu meistern hat und wie ihre Zukunftsperspektive aussieht.
Andreas Ewald, geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Hotel Consulting, moderierte das IHIF Panel Stronger Together - Overcoming the Crisis through M&A and Improved Alignment. In dem mit drei CEOs besetzten Panel waren die Deutsche Hospitality, die Motel One Group und HRG Hotels vertreten. Diskutiert wurde unter anderem darüber, welche Rolle die Größe eines Unternehmens bei Fusionen und beim Kauf von Unternehmen (M&As) spielt. Themen waren zudem, wie sich Hotelbetreiber und Eigentümer in der Pandemie vertraglich einigen konnten und welche Akteure langfristig von der Pandemie profitieren werden.
Die Talkgäste waren sich einig, dass die Pandemie zwar ein Game Changer sei, jedoch würde sie nicht die grundsätzlichen Trends im Hotelmarkt ändern. Vielmehr würde sie Hotel-Fusionen und -Übernahmen beschleunigen. Die Deutsche Hospitality plant beispielsweise die Anzahl ihrer Hotels in den kommenden Jahren zu vervierfachen und Motel One wagt mit dem ersten Hotel in New York den Sprung über den großen Teich. Eine weitere Veränderung: Unter Druck geratene Hotelketten sind auf die Akquisitionsliste neuer Investorengruppen gelangt. Dies kann Ewald bestätigen: „Zeitweise kam jede Woche ein Private-Equity-Fonds zu uns und fragte: ,Was können wir kaufen?‘", berichtet Ewald.
Positiv ist, dass die Menschen wieder reisen und so überlegt sich so mancher Hotelier im Business-Segment den Anteil des Freizeitbereichs zu erhöhen. Sorgen bereitet den Akteuren jedoch der Personal- und Fachkräftemangel, der durch die Pandemie nochmal verstärkt wurde.
In dem Panel Resorts and the Leisure Market, das ebenfalls von Andreas Ewald moderiert wurde, ging es um das Thema Resorts und Freizeithotels. Auch hier hat Corona einiges ans Tageslicht gebracht: Durch die Pandemie habe man gelernt, welch hohen Stellenwert Urlaub hat, vor allem für Familien. Dies werde in den kommenden Jahren zu einem starken Wachstum in diesem Bereich führen. Resorts haben sich auch während der Krise als das widerstandsfähigste Segment erwiesen. Daher werden sie wohl zukünftig verstärkt in den Fokus von Investoren treten.
Eine große Veränderung durch die Pandemie: Der Inlandstourismus hat stark an Bedeutung gewonnen und auch die Art und Weise des Reisens hat sich geändert. So investieren Gäste ihr Reisebudget oft anders als zuvor: Das Geld, dass sie früher für Auslandsreisen ausgegeben hätten, geben sie nun für Luxusreisen im Inland aus. Und andere addieren das Geld, das sie 2020 gespart haben, und nutzen es zusätzlich für mehrere Reisen oder mehr Luxus beim Reisen in diesem Jahr.
Geschäftsreisen nehmen allerdings nur langsam wieder zu. Vor Herausforderungen stehen daher einige Städtedestinationen, die primär vom Geschäftstourismus und internationalen Gästen leben. Andere Destinationen sind wiederum breiter aufgestellt und dadurch besser durch die Krise gekommen. Freizeithotels hingegen haben durch die Lockdowns an Bedeutung gewonnen und werden voraussichtlich auch zukünftig stärker in der Gunst von Investoren und Betreibern stehen.
Haben Sie Fragen oder wünschen Beratung im Bereich Hotel-Transaktionen oder bei der Betreibersuche? Engel & Völkers Hotel Consulting freut sich über Ihre Kontaktaufnahme. (13.9.21)
