Das Interesse an Industrie- und Logistikflächen in der Metropolregion Stuttgart bleibt auch im Jahr 2021 hoch. Investoren suchen Anlagemöglichkeiten, eine zunehmende Zahl an Eigennutzern benötigt Liquidität und zahlreiche Unternehmen suchen nach wie vor Gewerbeflächen zur Miete. Vor diesem Hintergrund prognostiziert Engel & Völkers Commercial Stuttgart nach zwei schwächeren Jahren für das laufende Jahr wieder einen leicht ansteigenden Flächenumsatz auf das Niveau des Fünf-Jahres-Durchschnitts von circa 190.000 Quadratmeter.
Besonders nachgefragt werden von Kapitalanlegern wie Selbstnutzern und Investoren derzeit gewerbliche Liegenschaften mit einer Nutzfläche von bis zu 3.000 Quadratmetern. Die Preise für Gewerbebauland liegen mittlerweile in einer Spanne zwischen 70 und 450 Euro pro Quadratmeter.
Gewerbeimmobilien mit einem Investitionsvolumen von bis zu einer Million Euro und einer soliden Vermietbarkeit werden laut dem aktuell erschienenen „Marktreport Stuttgart Industrie- & Logistikflächen” von Engel & Völkers Commercial zuletzt in kürzester Zeit vom Markt absorbiert. Dort sehen vorrangig private Investoren Chancen auf eine renditestarke Kapitalanlage.
Die hohe Nachfrage nutzten zuletzt vermehrt auch wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen, um im Rahmen von Sale-&-Lease-Back-Transaktionen Liquidität und Entwicklungsoptionen zu gewinnen.
Die hohe Nachfrage spiegelt sich insbesondere in moderat steigenden Preisen wider. Im Durchschnitt wurden für Bestandsimmobilien zuletzt etwa 5,30 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. In der Spitze lagen die Mietpreise in Stuttgart bei bis zu 7,00 Euro pro Quadratmeter für Produktionsflächen.
Deutlicher günstiger ist die Situation im Umland Ost. Dort beginnen die Mieten bei 3 Euro pro Quadratmeter für Lagerflächen und reichen in der Spitze bis zu 5 Euro pro Quadratmeter. Für Neubauten sowie außergewöhnliche Lagen und Ausstattungen liegen die Aufschläge bei etwa 50 Cent bis zu einem Euro pro Quadratmeter.
Der Flächenumsatz blieb im Jahr 2020 mit 165.000 Quadratmeter verhältnismäßig stabil. Das sind zwar 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr, aber immer noch 9,8 Prozent weniger als im Fünf-Jahres-Vergleich. Besonders im Stadtgebiet Stuttgarts begrenzt die extrem geringe Flächenverfügbarkeit nach wie vor die Marktdynamik. So wurden 2020 lediglich 3 Prozent des Flächenumsatzes der Metropolregion innerhalb der Stadtgrenzen der Landeshauptstadt generiert.
Knapp 80 Prozent der Flächenumsätze entfallen auf die Größenklassen über 5.000 Quadratmeter. Lediglich 3 Prozent wurden bei Flächen kleiner als 1.000 Quadratmeter registriert. Die fünf größten Abschlüsse mit Flächenumsätzen über 10.000 Quadratmeter verteilen sich auf das Umland.
Rund zwei Drittel der Flächenumsätze entfallen auf die Branchen Industrie/Gewerbe (35 Prozent) und Transport/Logistik (31 Prozent). Ein Ausrufezeichen im Markt für Industrie- und Gewerbeflächen setzte die Öffentliche Hand durch den insgesamt zweitgrößten Abschluss. Mit der Anmietung im Umland Nordwest von ca. 17.500 Quadratmetern entfielen mehr als 10 Prozent des Flächenumsatzes des Gesamtmarktes auf diese Transaktion. (20.4.21)