Mönchengladbach wird für Immobilieninvestoren immer attraktiver. War der Käufermarkt für Wohn- und Geschäftshäuser* vor einigen Jahren noch überwiegend durch lokale Akteure geprägt, so umfasst die Bandbreite der Interessenten mittlerweile auch Family Offices und institutionelle Anleger mit internationalem Hintergrund.
Nachfrage nochmals angestiegen
Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser in Mönchengladbach habe sich im Jahr 2017 mit 359 gehandelten Objekten gewohnt dynamisch präsentiert. Dabei überschritt laut des aktuell erschienenen „Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport Mönchengladbach“ von Engel & Völkers Commercial das Transaktionsvolumen erstmals die 200-Mio.-EUR-Grenze. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Nachfrage nach Anlageobjekten erneut erhöht. Für das laufende Jahr prognostiziert Engel & Völkers Commercial ein Transaktionsvolumen im Bereich von 200 bis 230 Mio. EUR.
Schnelle Kaufpreiseinigungen
Sofern sich ein Objekt in einem ordentlichen Zustand befindet, seien Kaufpreiseinigungen innerhalb von ein bis zwei Wochen keine Seltenheit. In Zeiten von Angebotsmangel hielten aber auch Kriterien wie eine einfache Lagequalität, bestehender Sanierungsbedarf oder Teileigentumsverhältnisse Käufer nicht vom Objekterwerb ab. Für Mönchengladbach spräche, dass sich im Vergleich zu den rheinischen Metropolen Köln und Düsseldorf dort höhere Renditen realisieren ließen. „Aktuell beobachten wir immer mehr ausländische Fonds, die in einem gewissen Rahmen auch Preise über dem Marktwert zahlen“, erläutert Daniel Klömpges, Büroleiter bei Engel & Völkers Commercial Mönchengladbach.
Teurere mittlere und einfache Lagen
Die beliebtesten Lagen der Stadt seien nach wie vor Windberg sowie Teile von Gladbach und Eicken. Dort würden nicht nur die höchsten durchschnittlichen Angebotsmieten mit 7,20 EUR/m² bzw. 6,84 EUR/m² aufgerufen, sondern nach wie vor die höchsten Verkaufspreise erzielt. Objekte in diesen Lagen würden für bis zu 1.470 EUR/m² und mit Faktoren vom 16,4-Fachen der Jahresnettokaltmiete veräußert. In den guten Lagen wie Lürrip, Neuwerk-Mitte oder auch Bettrath-Hoven bewegen sich die Spitzenpreise auf einem stabilen Niveau von 1.290 EUR/m². In den mittleren und einfachen Lagen hätten die Preise zuletzt auf 900 bzw. 790 EUR/m² angezogen. „Die gute Marktlage können Eigentümer nutzen, um durch die Preissteigerungen der vergangenen Jahre attraktive Gewinnmitnahmen zu realisieren“, ergänzt Klömpges. Abseits von Mönchengladbach lohne sich auch ein Blick in Städte wie Viersen, Heinsberg und Erkelenz. Stadt im Aufschwung
Ausdruck der positiven Entwicklung Mönchengladbachs sei die seit dem Jahr 2012 zunehmende Kaufkraft um mehr als 9 % auf 21.416 EUR pro Kopf. Gleichzeitig sei die Bevölkerung auf über 270.000 Einwohner angestiegen. Exemplarisch für die neue Wirtschaftskraft sei auch der Neubau einer 140.000 m² umfassenden Logistikfläche in Rheindahlen durch den Internethändler Amazon (1.000 neue Arbeitsplätze). Durch Investitionsmaßnahmen in die Infrastruktur der Hochschule Niederrhein werde auch der Bildungsstandort weiter gestärkt.
Neue Wohnungen entstehen
Unter dem Namen „Seestadt mg+“ entsteht in Hauptbahnhofnähe ein neues Quartier. Insgesamt seien ca. 1.500 Wohnungen sowie Büro- und Dienstleistungsflächen geplant. Darüber hinaus würden zwei Kindertagesstätten errichtet. Mit dem ersten Bauabschnitt, der rund 200 Wohnungen umfasst, werde noch im laufenden Jahr begonnen. Markanter Anlaufpunkt für das neue Viertel solle ein künstlich angelegter See sein. Zielgruppe der neu entstehenden Wohnungen seien Mittelstandsfamilien.