In Leipzig wurde die hohe Nachfrage nach zentrumsnahen, modernen Büroflächen in den zurückliegenden Jahren ignoriert. Jetzt werden die überfälligen Nachholeffekte realisiert. Mittelfristig kommen zahlreiche Neubau-Projektentwicklungen auf den Markt und sorgen für eine neue Dynamik.
Bisher wurden Neubau-Wohnprojekte klar priorisiert, inzwischen wird jedoch auch der Büroflächenbedarf erkannt und dieses Segment ebenfalls in den Fokus genommen. Bereits bis zum kommenden Jahr entsteht etwa in der Prager Straße ein spekulatives Büroobjekt mit rund 5.000 Quadratmeter Fläche.
Ein weiteres Projekt mit rund 10.000 Quadratmeter Bürofläche wird bis zum Jahr 2023 in der Goldschmidtstraße realisiert. In der Nonnenmühlgasse entstehen in den kommenden Jahren rund 25.000 Quadratmeter Bürofläche. Darüber hinaus befinden sich mehrere Quartiere mit Mischnutzung in der Entwicklung, wie beispielsweise westlich des Hauptbahnhofes, am Bayerischen Bahnhof sowie am Eutritzscher Bahnhof.
„Die umfangreichen Flächenfertigstellungen erlauben zukünftig Mietvertragsabschlüsse über modern ausgestattete Büroflächen mit adäquaten Parkmöglichkeiten, auch im Größensegment über 1.000 Quadratmeter“, betont Marc Bensemann, Leiter Investment bei Engel & Völkers Commercial Leipzig, der mit den Neuentwicklungen bestens vertraut ist.
Mit rund 130.000 Quadratmeter sei der Flächenumsatz auf dem Leipziger Büromarkt im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr mit einem leichten Minus von 3,7 Prozent nahezu stabil gewesen. Zwar sind derzeit die Auswirkungen durch die Corona-Pandemie auf den Büroflächenmarkt noch mit einigen Fragezeichen versehen, dennoch prognostiziert Engel & Völkers Commercial in dem aktuell erschienenen „Marktreport 2021 Leipzig Büroflächen“ im Jahr 2021 einen soliden Büroflächenumsatz zwischen 130.000 Quadratmeter und 150.000 Quadratmeter.
Der Druck auf die Büromieten wird sich fortsetzen, da in den vergangenen Jahren nur in begrenztem Umfang Büroflächen fertiggestellt wurden. In den zurückliegen fünf Jahren hat sich der Leerstand bei einem Flächenbestand von circa 2,8 Millionen Quadratmeter von 310.000 Quadratmeter auf 165.000 Quadratmeter nahezu halbiert.
Vor diesem Hintergrund kann die Spitzenmiete bis auf 18,00 Euro pro Quadratmeter steigen. Seit dem Jahr 2016 (13,00 Euro pro Quadratmeter) wäre das eine Zunahme von knapp 40 Prozent. Die Durchschnittsmiete hat im gleichen Zeitraum um 26,6 Prozent auf 11,90 Euro pro Quadratmeter (9,40 Euro pro Quadratmeter) zugelegt. (29.4.21).