Auch im Jahr 2020 habe der Nachfrageüberschuss laut dem aktuell erschienenen „Marktreport 2020/2021 Wohn- und Geschäftshäuser Mainz“ zu weiteren Wertzuwächsen auf dem Markt für Zinshäuser geführt. Für das Gesamtjahr 2020 prognostiziert Engel & Völkers Commercial mit bis zu 100 Verkäufen ein ähnliches Handelsgeschehen wie im Vorjahr. Aufgrund der weiter steigenden Preise werde mit einem Transaktionsvolumen von bis zu 250 Millionen Euro gerechnet.
In einigen sehr guten Lagen am Rheinufer lägen die Einstiegspreise mittlerweile bei 4.500 Euro pro Quadratmeter. Anleger würden dort die erstklassige Vermietbarkeit trotz vergleichsweise hoher Mieten schätzen. Für gewöhnlich seien in den sehr guten Lagen der Stadt aktuell Verkaufspreise zwischen 3.000 und 4.800 Euro pro Quadratmeter erzielbar.
Im Vergleich zu den A-Städten wie Frankfurt/Main oder Köln weise Mainz dennoch ein weiterhin moderates Preisniveau auf. Der Einstiegspreis bei Wohn- und Geschäftshäusern in den einfachen Lagen habe sich von 1.450 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2019 auf derzeit 1.700 Euro pro Quadratmeter ebenfalls weiter erhöht. Denn Investoren suchen zunehmend in den Randlagen der Stadt nach vermietbaren Objekten zu geringeren Preisen.
„Aufgrund einer verbesserten ÖPNV-Anbindung stehen auch die höherpreisigen Lagen in Lerchenberg und Marienborn zunehmend im Fokus von Investoren“, ergänzt Benedict von Glasenapp Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial Mainz.
Trotz reger Bautätigkeit sei der Wohnraum nach wie vor knapp und die Vermietbarkeit von Mainzer Wohnobjekten exzellent. Die Stadt generiere mit ihren zahlreichen universitären Ausgründungen, speziell in der Gesundheitswirtschaft einen hohen Fachkräftebedarf. Der stete Zuzug – auch von Studierenden – führe dementsprechend zu einer anhaltend hohen Wohnungsnachfrage.
„Aktuell stehen lediglich 600 Wohnungen leer, obwohl in den vergangenen Jahren viele Wohneinheiten fertiggestellt wurden“, betont der Immobilienmarkt-Experte. Diese Knappheit mache sich auch in der Mietentwicklung bemerkbar. Stadtweit sei die durchschnittliche Angebotsmiete verglichen zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 11,83 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die höchsten Angebotsmieten für Bestandswohnungen verzeichnet mit 12,21 Euro pro Quadratmeter die Altstadt.
Infolge der negativen Entwicklungen im Einzelhandel nutzen Eigentümer von zentral gelegenen Wohn- und Geschäftshäusern zunehmend die Möglichkeit, Gewerbeeinheiten in Wohnraum umzuwandeln. Generell verzeichnen einige Innenstadtlagen ein aktuell höheres Interesse bei Investoren. Viele Objekte wurden hier in den 1950er und 60er Jahren errichtet und wiesen häufig ein hohes Modernisierungspotenzial auf.
Teilweise werde dort auch durch Abriss und Neubau mehr Wohnfläche als bisher geschaffen und damit zur Nachverdichtung beigetragen. „Wir gehen auch im kommenden Jahr von überwiegend steigenden Preisen aus, besonders in den mittleren und einfachen Lagen“, prognostiziert von Glasenapp.
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