Die Mieten in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt sind 2014 in allen Lagen weiter gestiegen. Lag der Spitzenwert in der sehr guten Lage ein Jahr zuvor noch bei 9,20 Euro pro Quadratmeter, werden mittlerweile schon bis zu 9,90 Euro gezahlt. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht für Wohn- und Geschäftshäuser von Engel & Völkers Commercial hervor.
Die Kaufpreisfaktoren haben sich ebenfalls in allen Lagen erhöht und bewegen sich in einer Spanne zwischen dem 13- und 19,5-fachen Wert der Jahresnettokaltmiete. Aufgrund der hohen Nachfrage haben auch unsanierte Objekte eine überdurchschnittliche Preissteigerung erfahren. Der Durchschnittspreis pro Anlageimmobilie lag 2014 bei annähernd 542.000 Euro. „Ein gewisser Anteil an liquiden Investoren kauft die Objekte fast gänzlich ohne Fremdkapital“, weiß Stefan Oschinski, Leiter des Bereichs Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial in Erfurt.
Die Käufer sind überwiegend renditeorientiert und kommen aus den alten Bundesländern. In den einfachen und mittleren Lagen, wie beispielsweise Johannesvorstadt oder Ilversgehofen, werden sie aufgrund des guten Objektangebots und des soliden Preis-Leistungs-Verhältnisses auch häufig fündig. „Insbesondere das bei Investoren bisher relativ unbekannte ehemalige Arbeiterviertel Ilversgehofen wird sich aufgrund der Nähe zur Altstadt sicherlich weiter positiv entwickeln“, ist Oschinski überzeugt. „Insgesamt werden die Mieten langfristig verhältnismäßig stärker in den einfachen und mittleren Lagen steigen, weil die guten und sehr guten Lagen bereits ein hohes Niveau erreicht haben“, fügt der Immobilienexperte hinzu.
Ein vielfältiges Arbeitsplatzangebot sowie ein attraktives Wohnumfeld mit einem abwechslungsreichen Kultur- und Freizeitangebot lassen die Bevölkerungszahl seit Jahren leicht steigen. „Die Wohnraumnachfrage wird langfristig stabil bleiben“, prophezeit Oschinski. Allein im Jahre 2014 seien in Erfurt 1358 Personen mehr zu- als fortgezogen.