Die Zahl der verkauften Wohn- und Geschäftshäuser in Mülheim an der Ruhr hat sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 6,6 Prozent auf 193 erhöht. Auch das Umsatzvolumen verzeichnete mit 3,8 % nur einen geringen Zuwachs und stieg damit auf 57,2 Millionen Euro. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht von Engel & Völkers Commercial hervor.
Die verkaufte Gesamtfläche erhöhte sich jedoch um 18,1 Prozent auf 144.480 Quadratmeter. Der dadurch reduzierte Durchschnittsquadratmeterpreis der gehandelten Immobilien lässt darauf schließen, dass die Vielzahl der Umsätze in „preiswerteren“, einfachen bis mittleren Lagen erzielt wurde. „Als Beispiele dienen die Stadtteile Styrum, Dümpten und Mülheim-Mitte, wo im Vergleich zum Vorjahr auffällig mehr Kaufverträge abgeschlossen wurden“, sagt Daniel Wiese, Büroleiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial in Mülheim. Reine Mehrfamilienhäuser aus den Baujahren zwischen 1950 und 1960 mit vier bis acht Wohneinheiten und Wohnflächen von 300 bis 500 Quadratmetern seien in Mülheim die gefragtesten Objekte.Auch wenn es in der Innenstadt weiterhin leer stehende Gewerbeflächen gibt, ist doch eine positive Entwicklung des Mülheimer Zentrums spürbar. So mieten momentan überregionale Filialisten in der Fußgängerzone Flächen an und verbessern das Gesamtbild der Altstadt.
„Im Vergleich zum Vorjahr werden Wohn- und Geschäftshäuser – vor allem mit einem geringen gewerblichen Anteil von bis zu 25 Prozent, insbesondere in mittleren und guten Lagen – weitaus leichter vermarktet“, stellt Wiese fest. Der Verkauf von reinen Mehrfamilienhäusern gestalte sich in allen Lagen nach wie vor unproblematisch. „Objekte werden in allen Lagen nachgefragt und auch angeboten, wobei sanierte Häuser in den Top-Lagen als Rarität gelten“, betont der Immobilienexperte. Um dieser Knappheit entgegenzuwirken, liege derzeit die Schaffung von Wohnraum in guten Lagen durch Umstrukturierung von Gewerbeflächen im Trend, beispielsweise die Umnutzung des ehemaligen „Höfer“-Bürohauses. Da in Mülheim Mehrfamilienhäuser mit vier Einheiten vergleichsweise günstig angeboten werden, erweist sich der Standort gerade für Erstkäufer als interessant. „Der Großteil der Käufer und Verkäufer stammt übrigens aus der Region“, stellt Wiese fest.
Für das Gesamtjahr 2015 rechnet Engel & Völkers Commercial in Anbetracht der positiven Entwicklungen in einzelnen Stadtquartieren mit einem leichten Anstieg der Verkaufszahl auf bis zu 200. „Da momentan eine Vielzahl von größeren Objekten auf dem Markt ist, gehen wir von einer Steigerung des Umsatzvolumens auf 60 bis 65 Millionen Euro aus“, heißt es gegen Ende des Marktberichts. Die Mieten und Faktoren dürften weiterhin stabil bleiben.