Die aktuelle Passantenfrequenzzählung von Engel & Völkers Commercial Berlin ergibt ein gemischtes Bild: Während einige der bekanntesten Einkaufsstaßen Berlins stark zulegten, waren andere rückläufig. Besonders am Wochenende stieg die Zahl der Passanten im Vergleich zum Vorjahr wieder an. Zudem startete Engel & Völkers die Umstellung auf die Langzeit-Lasermessung an den City-West-Standorten Kurfürstendamm und Tauentzienstraße.
Am Samstag gewann der Kurfürstendamm als etablierte Einzelhandelslage in der City West gegenüber dem Vorjahr (+14,5%) an Frequenz. Mit rund 29% verzeichnete die Friedrichstraße den größten Zuwachs, gefolgt von einem weiteren Retail-Hotspot in Berlin-Mitte, der Rosenthaler Straße am Hackeschen Markt (+15,5%). Auch die Schloßstraße (+11,8%) und der Alexanderplatz (+3,3%) gewannen leicht an Besuchern. Gemessen wurde die durchschnittliche Passantenfrequenz pro Stunde am Samstag, den 8. Juni 2019, zwischen 14 und 16 Uhr.
„Die diesjährige Frequenzzählung fand etwas später als üblich statt, da wir unsere Messpunkte aktuell auf die Lasermessung umstellen“, kommentiert Veronika Tomas-Kelava, Teamleitung Retail Services bei Engel & Völkers Commercial Berlin. Somit sei bei den aktuellen Ergebnissen der Effekt des Pfingstwochenendes mit einem erhöhten Besucheraufkommen in Berlin zu berücksichtigen.
Alexanderplatz und Friedrichstraße verzeichnen bis zu 70% höhere Passantenfrequenz unter der Woche
Die Frequenzzählung unter der Woche, am Dienstag, den 4. Juni 2019, ergab gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 63% an der Friedrichstraße. Der Alexanderplatz verzeichnete eine 72% höhere Passantenfrequenz. Eine mögliche Erklärung für diese besonders starken Anstiege ist der Messtermin zwischen den bundesweiten Feiertagen Christi Himmelfahrt am 30. Mai und Pfingsten am 10. Juni, der für ein hohes Touristenaufkommen an beiden Standorten spricht. „Mit Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern hatten drei Bundesländer um Pfingsten Ferien“, kommentiert Veronika Tomas-Kelava. Hinzu kommen Abschlussfahrten von Schulklassen, die ihre Prüfungen teilweise im Mai beendet haben.
Der Berliner „Alex“ ist eines der wichtigsten Drehkreuze für Berlintouristen, Shoppinggäste und Pendler gleichermaßen. „Der Alexanderplatz vereint als gefragter Hotelstandort die Nähe zu beliebten Berliner Sehenswürdigkeiten mit großflächigen Stores führender Filialisten“, so die Retail-Expertin von Engel & Völkers Commercial. An der Friedrichstraße fand die Passantenfrequenzzählung in Höhe des Museums Checkpoint Charlie statt und damit ebenfalls an einem starken Anziehungspunkt für Touristen.
Der stärkste Rückgang unter der Woche wurde in der Rosenthaler Straße am Hackeschen Markt gemessen (-43,8%). „Hier liegt unser regelmäßiger Messpunkt direkt neben der Baustelle des Neubauprojekts ‚Rosenthaler‘, das gegenüber der Hackeschen Höfe entsteht“, so Veronika Tomas-Kelava. „Durch die umfangreichen Bauarbeiten wird dieser Abschnitt der Rosenthaler Straße derzeit zum Nadelöhr mit einem einseitig gesperrten Gehweg zum Zeitpunkt der Messung, das wirkt sich natürlich auf die Passantenfrequenz aus.“
Sukzessive Umstellung auf Lasermessung
Engel & Völkers Commercial greift dabei auf Daten der Firma hystreet.com zurück, einem Tochterunternehmen des Investors Aachener Grund, die an den führenden Einzelhandelsstandorten deutschlandweit Lasermessungen für die Passantenfrequenzzählung durchführen. In Berlin wurden der Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße bereits mit den neuen Lasergeräten ausgestattet und für die aktuelle Erhebung mit der neuen Messmethode erfasst. Die weiteren fünf Berliner Standorte werden sukzessive nachgerüstet.
Bei der Laserzählung werden Passanten in den Einkaufsstraßen durch Messgeräte gezählt, die in den Gebäudefassaden integriert sind. So lassen sich rund um die Uhr Daten mit sehr hoher Genauigkeit ermitteln. Ausgewertet wurden die per Laserzählung erfassten Frequenzen zwischen 10 bis 20 Uhr an allen Dienstagen und Samstagen im Mai 2019. „Der aus der mehrtägigen Auswertung gebildete Durchschnittswert pro Stunde gewährleistet, dass Einflussfaktoren wie Wetter oder Veranstaltungen die Ergebnisse wie bei den bisherigen Handzählungen nicht überproportional beeinflussen“, erläutert Florian Kraul, Head of Research bei Engel & Völkers Commercial in Hamburg.