Photovoltaik ist eine wichtige Säule der Stromerzeugung in Deutschland: Die insgesamt zwei Millionen installierten Photovoltaikanlagen lieferten im letzten Jahr rund 50 Milliarden Kilowattstunden Strom. Doch es könnten weit mehr sein, denn Platz wäre für fünfmal mehr Solarstrom-Anlagen vorhanden. Nur 2,5 Prozent aller Gebäudeflächen werden in Deutschland für die solare Energieerzeugung genutzt und die Ziele der Energiewende sind in weiter Ferne (zum Potenzial-Atlas). Die Einführung einer Solarpflicht könnte Abhilfe schaffen. Durch die Preisexplosion für Energie scheint dies immer realistischer zu werden.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2021) definiert als Ziel, bis spätestens 2050 den im Bundesgebiet erzeugten oder verbrauchten Strom treibhausgasneutral herzustellen. Als Zwischenziel wird für das Jahr 2030 ein Anteil Erneuerbarer Energien (EE) von 65 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs festgelegt. Photovoltaikanlagen sind hierbei ein fester Bestandteil dieses Plans.
Neben der Energieeinsparung spielen Umwelt- und Kostengesichtspunkte eine Rolle, insbesondere die Erzeugung grünen Stroms auf den Dächern von privaten Immobilieneigentümern. Große ökologische und ökonomische Vorteile bietet vor allem die Nutzung eines Flachdachs als Standort zur Aufstellung von Photovoltaikanlagen. Allein in Deutschland stehen ca. 1,2 Milliarden Quadratmeter Flachdachfläche zur Verfügung. Tendenz steigend, denn die zahlreichen staatlichen Förderungen haben für deutliche Zuwachsraten in den vergangenen Jahren gesorgt. Die hohen Energiekosten, das gestiegene Umweltbewusstsein sowie weiter verbesserte Anlagen mit optimierten Wirkungsgraden haben ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen.
Doch wer installiert eine Photovoltaikanlage und wer ist der beste Ansprechpartner zum Thema Energiegewinnung? Der beste Berater für alles, was mit Dächern zu tun hat, ist der Dachdecker. Mit seinem fundierten Wissen berät er den Bauherrn bei allem, was mit der Photovoltaikanlage zu tun hat. Denn die Möglichkeiten sind zahlreich und auch die Montageformen sind sehr unterschiedlich: Moderne Photovoltaikanlagen für Flachdächer werden lediglich auf die Dachhaut aufgeschweißt, während Anlagen für Gründächer durch das Substrat gehalten werden. Gerade im gewerblichen Bereich gibt es besonders hohen Beratungsbedarf.
Wurde die Größe von Photovoltaikanlagen bisher dem Eigenbedarf angepasst, hat sich dieser Trend wieder gedreht. Der überwiegende Teil der heute installierten Photovoltaikanlagen wird nach dem Prinzip des Eigenverbrauchs plus Überschusseinspeisung gebaut. Dies bietet dem Bauherrn die Möglichkeit, auf einen höheren Strombedarf in der nahen Zukunft, sei es durch die Nutzung der E-Mobilität oder den Einsatz elektrischer Heizungsunterstützung, vorbereitet zu sein.
Die Installation einer Photovoltaikanlage sollte nur in Verbindung mit hochwertigen Dachabdichtungen geschehen, damit der Dachaufbau mindestens der Laufzeit der Photovoltaikanlage entspricht – also 20 oder mehr Jahre. Es ist sinnvoll, die Energieerzeugung durch die Photovoltaikanlage mit einer effizienten Wärmedämmung, die den heutigen Anforderungen des Gebäudeenergie Gesetzes (GEG) entspricht, zu kombinieren. Denn aus energetischer Sicht hat es wenig Sinn, auf dem Dach Energie zu erzeugen, während sie darunter verloren geht.
Mit der Solarpflicht auf Gewerbedächern können die großen, bisher brachliegenden Flächenpotenziale der Industrie- und Gewerbegebiete genutzt werden. Gerade Gewerbeimmobilien, wie Bürogebäude, Produktions- und Lagerhallen, haben oftmals ausgedehnte und ungenutzte Dachflächen.
Die solare Energie, die tagsüber gewonnen wird, kann direkt die tagsüber benötigten Strommengen von Industrie- und Gewerbebetrieben abdecken und die Stromkosten damit deutlich senken.
Photovoltaikanlagen für Produktion und Eigenverbrauch von Strom sind also auf Flachdächern von Industrie- und Gewerbegebäuden eine gute Möglichkeit, Energiekosten von Unternehmen nachhaltig stabil zu halten.
Dafür ist noch ein längerer Weg nötig, aber das Tempo nimmt derzeit an Fahrt auf: Die Photovoltaik-Kapazität soll in den kommenden acht Jahren von derzeit rund zehn Prozent auf über 25 Prozent wachsen. Und die Europäische Union macht ebenfalls Druck und plant einen beschleunigten Ausbau von Dach-Photovoltaikanlagen.
Laut Bundesregierung soll die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien bis 2030 bei 80 Prozent liegen und die Leistung von Photovoltaik soll vervierfacht werden. Aktuell gibt es auf Bundesebene kein beschlossenes Gesetz für eine allgemeine Solarpflicht, aber einige Bundesländer haben bereits individuell eine Solarpflicht für Neubauten oder Bestandsgebäude erlassen. In anderen ist eine Solarpflicht in Erarbeitung und weitere Bundesländer werden folgen.
Haben Sie Fragen? Unser Kooperationspartner Bauder berät Sie gerne rund um das Thema Photovoltaik. In unserem Photovoltaik-Ratgeber erhalten Sie zusätzliche Informationen. (14.6.22)