Die Einführung der Mietpreisbremse hat bislang keinen spürbar dämpfenden Einfluss auf die Nachfrage bei den Wohn- und Geschäftshäusern in Konstanz. Im Gegenteil: In den guten und sehr guten Lagen sind die Mieten gestiegen und liegen derzeit im Maximum bei 16 Euro pro Quadratmeter in den sehr guten Lagen und bei 12 Euro in den guten Lagen. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht von Engel & Völkers Commercial hervor.
Auch bei den Käufern ist die Nachfrage hoch, das Angebot jedoch knapp. Gleichwohl ist die Zahl der verkauften Objekte seit 2003 recht stabil. „2014 wurden mit 36 Vertragsabschlüssen fünf Objekte mehr gehandelt als im Vorjahr“, berichtet Sven Schäfer, Geschäftsführender Gesellschafter von Engel & Völkers in Konstanz. Auch das Umsatzvolumen habe während der beiden vergangenen Jahre angezogen. „2013 stieg es um rund 33 Prozent auf 52 Millionen Euro“, so der Immobilienexperte. 2014 habe es nochmals um 4,2 Prozent zugelegt und mit 54 Millionen Euro das höchste bisher registrierte Ergebnis erreicht. Durchschnittlich hätten die Käufer 1,5 Millionen Euro für ein Wohn- und Geschäftshaus gezahlt. Die Quadratmeterpreise haben in den einfachen Lagen, mittleren und guten Lagen angezogen. In den guten Lagen liegen sie im Schnitt bei 2.850 und in den mittleren Lagen bei 1.980 Euro. „Auch die Preisspanne der einfachen Lagen von 1.100 bis 1.800 Euro befindet sich auf einem hohen Niveau“, betont Schäfer.
Bei den Käufern handelt es sich meist um private Investoren aus der Region. Viele sind bereits im Besitz mehrerer Immobilien in Konstanz und verfügen über ein gutes lokales Marktwissen. „Sie schließen die Verträge zügig ab“, berichtet Schäfer. Erstkäufer, die mangels sicherer Anlagealternativen ihr Geld in Immobilien investieren wollen, seien auch am Markt aktiv. Da sie allerdings die Objekte länger prüfen, kämen sie nur seltener zum Zuge. Institutionelle Investoren würden überwiegend bei größeren Objekten ab einem Wert von sieben Millionen Euro aktiv, doch das Angebot sei rar.Die Attraktivität der Stadt ist für Eigentümer und Mieter ungebrochen hoch und die Einwohnerzahl steigt. „Angekurbelt wird die Wohnraumnachfrage auch durch die Zahl von knapp 12.000 Studenten“, sagt Schäfer.
Trotz der weiterhin lebhaften Nachfrage rechnet Engel & Völkers Commercial bei den Verkäufen fürs Gesamtjahr 2015 aufgrund des begrenzten Angebots mit einer ähnlichen Verkaufszahl wie im Vorjahr. „Das Umsatzvolumen wird sich voraussichtlich zwischen 45 und 55 Millionen Euro bewegen“, heißt es am Ende des Marktberichts.