Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser in Krefeld hat weiter an Dynamik gewonnen. 2014 wurden 333 Verkäufe gezählt, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von knapp sechs Prozent entspricht. Das Umsatzvolumen stieg deutlich stärker um 16 Prozent auf 109 Millionen Euro. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht von Engel & Völkers Commercial hervor.
Der Durchschnittspreis der Wohn- und Geschäftshäuser erhöhte sich um zehn Prozent auf rund 328.000 Euro. „Dies ist auf die etwas größere Durchschnittsfläche pro Objekt und auch darauf zurückzuführen, dass der Quadratmeterpreis um knapp sieben Prozent auf 626 Euro gestiegen ist“, erklärt Marc Müller Kurzwelly, Bereichsleiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Düsseldorf/Krefeld. Insgesamt seien vermehrt Objekte in bevorzugten Wohnlagen gehandelt worden. „Der Hauptteil der Verkäufe lag mit 33 Prozent in der Preisklasse zwischen 100.000 bis 200.000 Euro“, so der Immobilienexperte. 24 Prozent der Objekte hätten für einen Preis von 200.000 bis 300.000 Euro den Besitzer gewechselt. Der Anteil der Verkäufe ab 400.000 Euro habe bei 19 Prozent gelegen.Innerhalb von Krefeld hat die „Stadtmitte“ weiter leicht an Bedeutung gewonnen. „Dort wurde mit mehr als 30 Millionen Euro der höchste Umsatz erzielt“, berichtet Müller Kurzwelly. Mit deutlichem Abstand folge der Stadtteil „Cracau“ (16,2 Millionen Euro). Während sich in „Bockum“ das Umsatzvolumen signifikant um fünf auf sieben Millionen Euro reduziert habe, seien in „Inrath/Kliedbruch“ und in „Gartenstadt“ erheblich mehr Anlageimmobilien gehandelt worden, so dass diese Stadtteile im Ranking auf die Plätze 3 und 5 gestiegen seien.
Insgesamt trifft eine hohe Nachfrage auf ein ausreichendes Angebot, weil viele Eigentümer die derzeit gute Marktsituation zum Verkauf nutzen. „Neben den klassisch guten Lagen werden verstärkt nördlich der Stadtmitte gelegene Stadtteile nachgefragt, zumal dort die beliebtesten Wohnviertel mit nachhaltig vermietbaren Wohnungen, stabilen Mieten und geringen Leerständen liegen“, stellt Müller Kurzwelly fest. Käufer und Verkäufer kommen vorwiegend aus Krefeld oder der näheren Umgebung, wie beispielsweise Düsseldorf. Hierbei handelt es sich meist um erfahrene Bestandshalter, die über fundierte Marktkenntnisse verfügen. „Der Anteil ausländischer Interessenten hat sich reduziert und liegt etwa bei fünf Prozent“, berichtet Müller Kurzwelly. Viele regionale Anleger investierten in den guten Wohnlagen Krefelds, weil hier die Kaufpreisfaktoren mit Werten zwischen dem 12,2- und 13,5-fachen der Jahresnettokaltmiete deutlich günstiger seien als beispielsweise in Düsseldorf. Außerdem ließen sich hier attraktive Mietrenditen erwirtschaften.Die Investoren favorisieren reine Mehrfamilienhäuser, weil Banken bei der Kreditvergabe von Objekten mit Einzelhandelsflächen weiterhin zurückhaltend sind. Auch Anlageimmobilien mit hohem Sanierungsaufwand sind nur schwer verkäuflich. „Problematisch bleiben die südlichen Lagen der Innenstadt rund um den Hauptbahnhof“, betont Müller Kurzwelly.
Bei einer weiterhin lebhaften Nachfrage rechnet Engel & Völkers Commercial bei den Verkäufen für das Gesamtjahr 2015 mit einer leicht höheren Verkaufszahl, die durchaus bei 350 liegen könne. „Das Umsatzvolumen wird sich bei tendenziell stabilen Preisen in einer Spanne zwischen 100 und 115 Millionen Euro bewegen“, heißt es am Ende des Marktberichts.