Der wirtschaftliche Aufschwung der zurückliegenden Jahre fordert in Bremen aktuell seinen Tribut. Bei einem faktisch nicht vorhandenen Wohnungsleerstand sind die Angebotsmieten erneut um 4,8 % gestiegen. Das weckt andererseits Begehrlichkeiten bei Investoren, die die Potenziale auf dem Markt für Anlageimmobilien noch nicht ausgeschöpft sehen.
Attraktive Renditen bei hoher Wertbeständigkeit
Lukrative Renditemöglichkeiten bei gleichzeitig hoher Anlagesicherheit seien die wesentlichen Argumente für Anleger an der Weser. „Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 1.583 EUR/m² ist die Stadtgemeinde deutlich günstiger als die sieben A-Standorte oder andere Landeshauptstädte vergleichbarer Größenordnung wie beispielsweise Hannover“, heißt es dazu in dem aktuell erschienenen „Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport Bremen“ von Engel & Völkers Commercial. Dabei ließen sich in den guten Lagen wie der Neustadt oder Findorff mit Rohertragsfaktoren zwischen dem 15,2- und 19,5-Fachen der Jahresnettokaltmiete durchschnittliche Nettoanfangsrenditen von 5,8 % realisieren.
Diese attraktiven Ankaufbedingungen führten im derzeitigen Marktumfeld dazu, dass private Anleger verstärkt mit institutionellen Investoren konkurrieren. Besonders begehrt seien Objekte mit einem moderaten Sanierungsbedarf in gut funktionierenden Wohnquartieren. Durch überschaubare Investitionen und eine Anpassung der Mieten ließe sich die Wirtschaftlichkeit solcher Anlageimmobilien deutlich optimieren.
Niedrigster Wert seit 15 Jahren
„Limitierender Faktor auf dem Immobilienmarkt ist nach wie vor der bestehende Angebotsmangel“ berichtet Bastian Wefer, neue Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Bremen. Im Jahr 2017 seien gerade einmal 220 Wohn- und Geschäftshäuser gehandelt worden. Dies entspräche dem niedrigsten Wert seit 15 Jahren. Das dazugehörige Geldvolumen bewege sich mit 142 Mio. EUR und einem durchschnittlichen Transaktionswert von 645.000 EUR dagegen auf einem konstant hohen Niveau
Als Verkäufer träten primär erfahrene Bestandshalter sowie Erbengemeinschaften in Erscheinung. Diese möchten zum einen die dynamischen Preissteigerungen der vergangenen zehn Jahre in Gewinne umwandeln, zum anderen führten Themen wie die Energieeinsparverordnung, ein erhöhter Aufwand bei der Bewirtschaftung oder die wohnungspolitischen Diskussionen zu einer zunehmenden Komplexität bei der Anlage in Mietshäuser.
Bauboom prägt die Stadtentwicklung
Die Politik habe den Handlungsbedarf erkannt: In der ganzen Stadt entstünden punktuell neue Wohnungsbauprojekte, um dem anhaltenden Zuzug und dem Trend zu kleineren Haushalten entgegenzuwirken. So möchte alleine ein Bremer Projektentwickler auf dem ehemaligen Brinkmann-Gelände in Woltmershausen mindestens 1.200 neue Wohnungen realisieren. Die hohe Wohnraumnachfrage sowie die initiierten Stadtentwicklungsvorhaben würden Bremen auch mittelfristig prägen.
Engel & Völkers Commercial rechnet somit weiterhin mit einer starken Nachfrage nach Anlageimmobilien und geht von stabilen Transaktionszahlen für das Gesamtjahr 2018 aus. Das Umsatzvolumen wird sich hierbei zwischen 135 und 155 Mio. EUR bewegen.