Die geringe Leerstandsquote von 0,5 % und steigende Angebotsmieten für Wohnraum von bis zu mehr als 10 % wecken bei Investoren Begehrlichkeiten. Eigentümer von Anlageimmobilien denken beim aktuellen Preisniveau für Zinshäuser vermehrt über den Verkauf ihrer Immobilie in Münster nach, so dass der Markt dynamisch bleibt.
Aktive Investitionsentwicklung
Münster präsentiert sich als starker und wertstabiler B-Standort mit einer aktiven Investitionsentwicklung und einem gestiegenen Preisniveau. „Mit 100 gehandelten Wohn- und Geschäftshäusern im Jahr 2017 wurden 14 % mehr Objekte verkauft als im Vorjahr“, heißt es in dem aktuell erschienenen „Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport Münster“ von Engel & Völkers Commercial. Das dazugehörige Umsatzvolumen habe mit 159 Mio. EUR den höchsten Wert seit 2014 erreicht und läge rund 89 % über dem Vorjahresergebnis. Das durchschnittliche Transaktionsvolumen läge damit bei rund 1,6 Mio. EUR.
Attraktives Preisniveau steigert Verkaufsbereitschaft
„Die zunehmend komplexeren Objektmanagement- und Mietoptimierungsmaßnahmen führen insbesondere bei älteren Eigentümern sowie Erbengemeinschaften vermehrt zur Verkaufsbereitschaft“, erläutert Markus Baumgarte, Geschäftsführender Geseelschafter bei Engel & Völkers Commercial in Münster. Diese nutzen das sehr attraktive Preisniveau, um ihre Objekte gewinnbringend zu veräußern. Für das laufende Jahr rechne Engel & Völkers Commercial bei den Transaktionszahlen mit etwa 90 bis 100 verkauften Wohn- und Geschäftshäusern in Münster. Das dazugehörige Umsatzvolumen werde sich voraussichtlich zwischen 108 und 130 Mio. EUR bewegen.
Angebotsmieten weiter gestiegen
Aufgrund des fortschreitenden Bevölkerungszuwachses (+4,3 %) sei die Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere nach kleinen Wohneinheiten hoch und die Leerstandsquote mit 0,5 % dementsprechend gering. Demzufolge hätten die durchschnittlichen Angebotsmieten weiter angezogen und seien im ersten Quartal 2018 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 4,8 % auf rund 10 EUR/m² gestiegen. Der höchste Zuwachs werde mit einem Plus von 13,2 % in den östlichen Stadtteilen wie beispielsweise Handorf und St. Mauritz registriert. Im Bestand lägen die Kaltmieten dort mittlerweile zwischen 6,50 EUR/m² und 11,90 EUR/m².
Stadtweiter Investorenfokus
Die überwiegend regionalen Kaufinteressenten hätten bei ihren Gesuchen das gesamte Stadtgebiet im Fokus. „Da der Leerstand nicht nur im Wohnraumbereich, sondern auch bei Büro- und Handelsflächen gering ist, zeigen Anleger überdies verstärkt Interesse an Objekten mit Gewerbeeinheiten, die Mietsteigerungspotenzial aufweisen“, berichtet Baumgarte. Ebenfalls würden beispielsweise kleine Ladenlokale in Nebenlagen vermehrt daraufhin geprüft, ob sie in Wohnungen umgewandelt werden können.
Neuer Wohnraum im gesamten Stadtgebiet
Weiterhin stark gefragt seien alle zentrumsnahen Lagen, in denen das Angebot entsprechend knapp ist. Für Wohn- und Geschäftshäuser in sehr guten Lagen würden derzeit Quadratmeterpreise bis zu 4.000 EUR erzielt. In den guten Lagen lägen die Verkaufspreise im Maximum bei 2.650 EUR/m². Eine spürbar dynamisch aufstrebende Entwicklung erlebe das am Ende des Ersten Weltkrieges entstandene Geistviertel. Die Nähe zum Stadtkern und eine sehr gute Infrastruktur machen es zu einem beliebten Wohngebiet, in dem es vermehrt zu Umwidmungen und Abrissen von Gewerbeeinheiten komme, um neue Wohneinheiten zu schaffen. Zudem sei gegenwärtig im Südviertel von Geist ein Neubaugebiet mit mindestens 300 Wohneinheiten in Planung. Im Stadtteil Rumphorst werde der diesjährig beabsichtigte Baubeginn von 500 Wohneinheiten auf einem Areal an der Anton-Bruchausen-Straße positive Impulse schaffen. Und auch die geplante Quartiersentwicklung am Bremer Platz auf der Ostseite des Münsteraner Hauptbahnhofes werde mit einer Mischung aus Wohnen, Hotel und Handel zur Attraktivitätssteigerung des angrenzenden Hansaviertels beitragen.