Der Berliner Markt für Anlageimmobilien verzeichnete im Jahr 2021 beim Transaktionsvolumen ein Rekordergebnis. Engel & Völkers Commercial Berlin erwartet für 2022 eine weitere Steigerung der Werte bei einem stabilen Preisniveau. Allerdings benennen die Experten für Zinshäuser in dem aktuell erschienenen „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser” auch die Herausforderungen für Eigentümer und Investoren.
„Das aktivere Marktgeschehen stand im Verlauf von 2021 im unmittelbaren Zusammenhang mit der Aufhebung des Mietendeckels“, ordnet Benjamin Rogmans, Leiter Investment Wohn- und Geschäftshäuser und Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Berlin, die Entwicklungen ein.
Der Berliner Markt für Zinshäuser zeigte sich seiner Beobachtung zufolge im vergangenen Jahr trotz anhaltender Herausforderungen durch die Coronapandemie, Enteignungsdebatten und Diskussionen um das Vorkaufsrecht nicht nur resilient, sondern behauptete seine herausragende Stellung in Deutschland und Europa. Dies unterstreichen die aktuellen Rekordzahlen.
Das Umsatzvolumen für Wohn- und Geschäftshäuser betrug im Jahr 2021 circa 7,5 Milliarden Euro. Dies stellt einen Zuwachs von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr (5,15 Mrd. Euro) dar. Die Anzahl der Verkäufe erhöhte sich ebenso: Im Jahr 2020 waren in Berlin 927 Wohn- und Geschäftshäuser gehandelt worden, 2021 erhöhte sich dieser Wert um 54 Objekte auf 981 – ein Zuwachs von 5,8 Prozent.
Engel & Völkers Commercial Berlin geht auch für das Jahr 2022 von einer dynamischen Entwicklung bei Zinshäusern aus. Die Experten für Anlageimmobilien erwarten auf dem Gesamtmarkt bis zu 1.000 gehandelte Wohn- und Geschäftshäuser, während das Transaktionsvolumen die Marke von acht Milliarden Euro überschreiten könnte.
Zwar gehen die Experten von Engel & Völkers Commercial Berlin nicht von wesentlichen weiteren Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt aus, jedoch prognostizieren sie auch keine Trendumkehr, sondern ein Preisplateau.
„Berlin wird durch seine florierende Digital- und Kreativwirtschaft weiter an Strahlkraft gewinnen, während das Wohnraumangebot knapp bleibt”, erklärt Rogmanns. Das drückt sich in einer historisch niedrigen Leerstandsquote von 0,9 Prozent aus, resultiert aber eben auch in weiterhin sehr hohen Angebotsmieten.
Der Ukraine-Krieg, die stetig steigende Inflation, weiterhin gestörte Lieferketten sowie allgemein steigende Rohstoffpreise und der akute Fachkräftemangel hemmen den Fortschritt im Neubau, sodass Wohnraum ein knappes Gut bleibt. „Immobilien sind angesichts einer hohen Inflation weiterhin eine sichere Anlage und die Wertsteigerungsaussichten bleiben langfristig gut“, schließt Rogmans. (10.6.22)