Die wirtschaftlichen und geopolitischen Umbrüche des vergangenen Jahres haben sich stark auf die Immobilienmärkte ausgewirkt. Damit musste und muss die Branche auch in Hannover umgehen. Und das gelingt ihr vor allem in den Segmenten Büro und Logistik gut. Hier stabilisierten sich die Märkte deutlich.
„Viele Vermietungen, die zunächst zurückgestellt waren, wurden in der zweiten Jahreshälfte 2022 nachgeholt, so dass die Flächenumsätze Büro und Logistik insgesamt gesehen sogar gestiegen sind”, sagt Christian Palis, Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial Hannover. „Darüber hinaus stimmt uns der gute Start ins Jahr 2023 mit weiterhin hoher Nachfrage optimistisch. Bei den realisierbaren Mieten gehen wir für dieses Jahr zunächst einmal von einer Seitwärtsbewegung aus.”
Büroimmobilien: 165.000 m² Flächenumsatz
165.000 Quadratmeter Bürofläche sind im Jahr 2022 insgesamt in der Region Hannover vermietet worden, ergab eine Analyse der Wirtschaftsförderung Region Hannover, an der auch Engel & Völkers Commercial mitgewirkt hat. Das ist ein Plus von etwa 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegen die Flächenumsätze im Mittel der vergangenen fünf Jahre (2018 bis 2022).
Die Leerstandsquote blieb stabil (+0,1 Prozentpunkte in Relation zu 2021) und lag zum Jahresende 2022 bei 3,9 Prozent. Aufgrund des Materialmangels gibt es Verzögerungen im Neubau. Bis 2025 werden jedoch noch zahlreiche Fertigstellungen und Sanierungen von Büroflächen in Hannover und im Umland erwartet. Die Spitzenmiete lag im Jahr 2022 bei 18,80 Euro pro Quadratmeter (2021: 18,00 €/m²).
Logistikimmobilien: 420.000 m² Flächenumsatz
Die Nachfrage nach Immobilien des Segments Logistik & Industrie in der Region Hannover ist ebenfalls anhaltend hoch. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 420.000 Quadratmeter Hallenfläche umgesetzt – so viel wie nie zuvor. Die Spitzenmiete für Industrie- und Logistikflächen lag im vergangenen Jahr bei 5,50 Euro pro Quadratmeter (2021: 5,30 €/m²).
Büro- und Logistikimmobilien auch als Investment gefragt
Der Investmentmarkt reagiert zeitverzögert auf die Entwicklungen: Während im ersten Halbjahr 2022 noch ein reges Transaktionsgeschehen in Hannover zu beobachten war, ist die Nachfrage nach Investmentimmobilien im zweiten Halbjahr zurückgegangen. Was dennoch weiterhin gefragt ist: entwicklungsfähige Wohn- und Büroimmobilien in urbaner Lage sowie Logistikimmobilien. (15.2.23)