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Historisch fest mit Hannover verbunden: Das Ihme-Zentrum im Verlauf der Jahrzehnte

Am Westufer des namensgebenden Flusses befindet sich mit dem Ihme-Zentrum eine der wohl bekanntesten Gewerbeimmobilien Hannovers: Einst als Vorzeige-Projekt moderner Stadtplanung entworfen, konnte der Multi-Purpose-Komplex seinen hochgesteckten Ambitionen nie vollends gerecht werden. Viele der Einzelhandelsflächen und Büroräume des Ihme-Zentrums stehen heute leer, der Glanz der vergangenen Tage scheint nahezu vollständig erloschen.

Wir nehmen dies zum Anlass, gemeinsam mit Ihnen einen Blick in die Vergangenheit des Ihme-Zentrums zu werfen, und die Entwicklung der ehemaligen Stadt-Ikone Schritt für Schritt nach zu skizzieren. Lesen Sie weiter!


Velvet-Samt aus Linden: Das Ihme-Zentrum in Hannover steht auf geschichtsträchtigem Boden

Bereits im frühen 19. Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Ihme-Zentrums eine bedeutende Gewerbeimmobilie, die fast einhundert Jahre lang den Standort Linden maßgeblich prägte: Hier wurde 1837 die Mechanische Weberei zu Linden gegründet, die in den nächsten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Textil-Hersteller avancieren sollte. „Lindener Velvet Samt“ war auf dem gesamten europäischen Kontinent ein geschätzter Luxusartikel, zu seiner Blütezeit beschäftigte der Betrieb rund 1.500 Mitarbeiter. Die Weltwirtschaftskrise 1929 und später der Zweite Weltkrieg, in dessen Zuge die Weberei in weiten Teilen zerstört wurde, markierten schließlich den Niedergang des einstigen Premium-Herstellers. Obwohl versucht wurde, die Weberei mit Geldern aus dem Marshall-Plan wieder aufzubauen, konnte diese nie wieder an den einstmaligen Erfolg anknüpfen und wurde 1961 stillgelegt, 1972 dann schließlich abgerissen. An ihrer Stelle sollte schon kurze Zeit später mit dem Ihme-Zentrum ein neues Kapitel Hannoverscher Stadtgeschichte aufgeschlagen werden, wie wir nachfolgend berichten werden. 



Das Ihme-Zentrum als Prestigeprojekt der 1970er Jahre: Eine kurze Erfolgsgeschichte

Im Zuge der umfassenden städtebaulichen Neugestaltung der 1960er und 1970er Jahre in Hannover, in dem unter anderem funktional-brutalistische Gewerbeimmobilien wie das Bredero-Hochhaus entstanden, wurde auch das Ihme-Zentrum als neuer, wirtschaftlich-gesellschaftlicher Hot-Spot der Weststadt erdacht. Insgesamt wurde hier eine Verkaufsfläche von 60.000 Quadratmetern für den Einzelhandel sowie 58.300 Quadratmeter an Wohnraum geschaffen; 8000 weitere Quadratmeter waren zudem als Studentenwohnungen vorgesehen. Tatsächlich entwickelte sich das Ihme-Zentrum in den ersten Jahren schnell zum beliebten Einkaufs-Areal und fand sogar als Postkartenmotiv Verwendung. Mit HUMA befand sich der damals einzige großflächige Supermarkt Hannovers im Ihme-Zentrum, der mit einer bis dato einzigartigen Sortimentsvielfalt und günstigen Preisen lockte. Umliegende Einzelhändler profitierten ebenfalls von dessen Präsenz und dem erhöhten Kundenaufkommen, Gastronomieangebote und eine Bowlingbahn ergänzten das facettenreiche Einkaufscenter. Auch eine Schwimmhalle und ein U-Bahnhof sollen geplant worden sein, wurden allerdings nie fertiggestellt. 

Doch mit der Schließung des Supermarktes Ende der 1980er Jahre, einer sich verschärfenden Konkurrenzsituation in der Umgebung sowie zunehmendem Leerstand begann eine Abwärtsspirale, aus der sich das Ihme-Zentrum bis heute nicht befreien konnte. 



 Hannover
- Ihme Zentrum-Komplex.jpg

Diverse Investoren und der Versuch, das Ihme-Zentrum in Hannover wiederzubeleben

Aus architektonischer Sicht wurden die Gebäude des Ihme-Zentrums zwischen Spinnereistraße 1 und Blumenauer Straße 4 mit den Jahren mehr und mehr als suboptimal empfunden. Der Grundriss galt schnell als zu stark verwinkelt, die Formgebung und Farbgestaltung im Stil des Brutalismus als veraltet. Die teilweise fehlende Überdachung der Einkaufsstraßen und der geringe Einbezug des Ihme-Ufers in das Shopping-Erlebnis wurden ebenfalls als Kritikpunkte angeführt. So kündigten mit der Zeit immer mehr gewerbliche Mieter ihre Flächenkontingente, das Areal fiel sukzessive dem Verfall anheim. Zu den letzten Nutzern zählten unter anderem der Energieversorger enercity sowie verschiedene Amtsniederlassungen der Stadt Hannover. Innerhalb der letzten 20 Jahre haben sich mehrere Investoren um eine Neugestaltung des Komplexes bemüht - insgesamt wechselte das Ihme-Zentrum seit der Jahrtausendwende fünfmal den Besitzer. Die gefassten Pläne für eine groß angelegte Instandsetzung konnten bislang allerdings nicht in die Tat umgesetzt werden.



Wie sich die Geschichte des Ihme-Zentrums heute fortsetzt, beleuchtet Engel & Völkers Commercial Hannover für Sie im nächsten Artikel dieser Serie. Als Ansprechpartner rund um Büroimmobilien, Einzelhandelsflächen und andere Gewerbeimmobilien stehen wir Ihnen gerne zur Seite, wenn es um den Kauf, Verkauf, die Miete oder Vermietung in Hannover geht. Wir würden uns freuen, Ihnen bei Ihrem Anliegen behilflich sein zu dürfen – Sie erreichen uns unter der Telefonnummer +49 511 132 237 00 oder über unser Online-Kontaktformular.


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