Der Markt für Büroflächen in Hamburg ist zurück auf Vor-Corona-Niveau. Er verzeichnet im Jahr 2022 ein Gesamtvolumen von 595.000 Quadratmetern und liegt damit 23 Prozent über dem Flächenumsatz des Vorjahres (485.000 m²). Dazu beigetragen hat die hohe Zahl von 20 Großabschlüssen für Flächen über 5.000 Quadratmeter, darunter Dataport im Hanse-Center (40.030 m²), die Haspa im Deutschlandhaus (30.800 m²) und zwei weitere Umsätze mit mehr als 10.000 Quadratmetern. Das Größensegment über 5.000 Quadratmeter macht insgesamt 35 Prozent des Gesamtflächenumsatzes aus.
„Der hohe Flächenumsatz ist zum Teil auf den Nachholeffekt der letzten beiden Jahre zurückzuführen, in denen viele Unternehmen aufgrund der pandemiebedingten Unsicherheit ihre Umzugsentscheidungen aufgeschoben haben”, sagt Oliver Horstmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg. Allerdings hat auch der Trend zu attraktiven Flächen in Toplagen relevante Umsätze beigetragen. „Allein die Teilmärkte City und HafenCity haben einen Anteil von rund 45 Prozent am gesamten Flächenumsatz.”
Während sich der Büroflächenbestand Hamburgs im Jahr 2022 nur wenig vergrößert hat (14 Mio. m² gegenüber 13,9 Mio. m² in 2021), ist der Leerstand von 3,9 auf 3,4 Prozent gesunken. Dementsprechend sind deutliche Steigerungen bei Durchschnitts- und Spitzenmiete zu verzeichnen. Im obersten Preissegment liegen die Mieten im Jahr 2022 bei 35 Euro pro Quadratmeter. Das stellt ein Plus von elf Prozent im Vergleich zu 2021 dar. Die Durchschnittsmieten rangieren bei 21 Euro pro Quadratmeter. Das ist eine Steigerung von sogar 16 Prozent.
„Insgesamt lässt sich für 2023 nur schwer eine Prognose abgeben, da die Auswirkungen der diversen Einflussfaktoren wie Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation und Zinsniveau schwer einzuschätzen sind”, sagt Oliver Horstmann. Allerdings sei mit einer weiteren Verknappung von Flächen in den Toplagen zu rechnen, da jetzt schon viele Neubauprojekte aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit verschoben wurden.
Dennoch wird es Unternehmen weiterhin in die besten Lagen ziehen, unter anderem um angesichts des Fachkräftemangels für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen interessant zu bleiben. „Vor allem in den Toplagen wird diese stabile Nachfrage trotz knappem Angebot dafür sorgen, dass die Spitzenmieten auf hohem Niveau verharren oder sogar noch leicht anziehen werden”, so Horstmann. (4.1.23)