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ZIA-Frühjahrsgutachten: Gewinner und Verlierer


Am Immobilienmarkt ist die Logistik der große Gewinner des vergangenen Jahres. Die Branchen Einzelhandel und Büro sind zwar auch wieder im Aufwind, doch vor allem die Nachfrage nach Logistikimmobilien ist in Deutschland ungebrochen. Das geht aus dem Frühjahrsgutachten 2022 des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) hervor.


Die Gründe für den Logistik-Boom liegen auf der Hand: der Mega-Trend E-Commerce und das Bewusstsein für die Bedeutung der Versorgungsinfrastruktur angesichts einer Pandemie. Dementsprechend ist das Transaktionsvolumen für Logistikimmobilien mit 5,8 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt. Die hohe Nachfrage sorgt einerseits für höhere Mieten, andererseits für sinkende Renditen. 


Einen Rekord verzeichnen Logistikflächen in Sachen Fertigstellung: Fast sechs Millionen Quadratmeter wurden 2021 neu gebaut. Das übersteigt das bisherige Spitzenjahr 2019 um 1,7 Millionen Quadratmeter. 


315.000 neue Wohnungen im Jahr 2021


Auch am Markt für wohnwirtschaftliche Anlageimmobilien steigt das Angebot – wenn es auch längst noch nicht die Nachfrage nach Wohnraum deckt. Unter anderem hemmt der Materialmangel die Bauwirtschaft. Dennoch hat die Zahl der Baufertigstellungen laut ZIA im Jahr 2020 mit 306.000 Wohnungen erstmals seit 20 Jahren wieder die Schwelle von 300.000 überstiegen. Im Jahr 2021 dürfte die Zahl der Wohnungsfertigstellungen weiter auf 315.000 gestiegen sein, heißt es im Frühjahrsgutachten.


Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der vor zwei Wochen veröffentlichte Deutschland-Marktbericht Wohn- und Geschäftshäuser 2022 von Engel & Völkers. Darin finden Sie weitere Details zu Transaktionsvolumina und Entwicklungstrends am Mehrfamilienhaus-Markt (Deutschland gesamt und 71 Städte).


2,6 Millionen Quadratmeter Büro fertiggestellt


Der Markt für Büroimmobilien hat sich nach dem Schock des ersten Pandemie-Jahres gerade in den A-Städten wieder erholt. In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart stieg der Flächenumsatz im Jahr 2021 deutlich an. Auch in B-Städten wird dieser Trend verzeichnet, wenn auch weniger auffällig. Lediglich in C- und D-Städten wurden 2021 weniger Büroflächen gehandelt. Insgesamt ist mit 2,6 Millionen Quadratmetern in Deutschland so viel Bürofläche fertiggestellt worden wie seit zehn Jahren nicht mehr.

 Hannover
- ZIA - Verband der Immobilienwirtschaft

Inzwischen sind die Diskussionen darüber abgeflacht, ob Unternehmen ihre Büros aufgrund eines Homeoffice-Trends verkleinern müssten. Allem Anschein nach geben Angestellte dem Büro weiterhin den Vorzug gegenüber dem heimischen Schreibtisch. Den positiven Zahlen entsprechend prognostiziert der ZIA für 2022 eine weitere Belebung des Büroflächenmarkts. 


Einzelhandel zeigt sich weiter zwiespältig


Bei Einzelhandelsimmobilien ist der Markt nach wie vor gespalten, weil auch die Branche selbst in verschiedene Richtungen strebt. Einerseits verzeichnen Nahversorger und E-Commerce klare Umsatzsteigerungen, parallel haben Anbieter in den Innenstädten, beispielsweise Bekleidungsgeschäfte, weiterhin Einbußen.


Das wirkt sich auf den Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien aus. Die Renditen gehen zurück und Investoren waren 2021 noch einmal zurückhaltender. Sie legten in diesem Segment nur noch rund 9,5 Milliarden Euro an und damit 22 Prozent weniger als im Jahr 2020. Wenn investiert wird, dann bevorzugt in Fach-, Bau- und Lebensmittelmärkte, wie der ZIA in seinem Frühjahrsgutachten unterstreicht. 


Voll im Trend: Pflegeimmobilien


Unabhängig von der Coronapandemie steigt schon über Jahre das Interesse von Anlegern an Gesundheits- und Pflegeimmobilien. Der Markt gilt aufgrund der alternden Bevölkerung in Deutschland und der üblicherweise langfristigen Mietverträge als relativ sicher und aussichtsreich.


Das Transaktionsvolumen im Jahr 2021 belief sich auf 3,7 Milliarden Euro. 2020 waren es noch 3,16 Milliarden Euro gewesen. Die Steigerungen sind hier enorm: Investments in Gesundheits- und Pflegeimmobilien hatten erst im Jahr 2016 die Milliarden-Grenze überschritten. Parallel sind allerdings die Spitzenrenditen kontinuierlich auf aktuell 3,9 Prozent gesunken. Hinderlich wirkt auch in diesem Segment, dass der Neubau nicht mit der steigenden Nachfrage mithalten kann. (15.2.22)


Sie finden das Frühjahrsgutachten 2022 als Download auf den Seiten des ZIA.

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