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Von Immobilienblase bis Klimaschutz: 10 Thesen zur Wohnungswirtschaft in Deutschland

Unsere neue Regierung ist seit ein paar Tagen im Amt und mit dem neu geschaffenen Bauministerium kommt der Immobilienwirtschaft hoffentlich die Aufmerksamkeit zu, die es benötigt, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Wir brauchen Lösungen zur Vereinbarkeit von Klimaschutz und bezahlbarem Wohnen – um nur ein Beispiel zu nennen. Was kommt in den nächsten Monaten auf uns zu? Welche Themen bestimmen die deutsche Wohnungswirtschaft? 10 Thesen von Robert Reiter, Director Transactions & Member of the Board bei Engel & Völkers Investment Consulting GmbH.

 Frankfurt am Main
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1. Die Immobilienblase

Ein Schreckgespenst, das die Runde macht. Es gibt aber keine bundesweite Immobilienblase, trotz weiterhin steigender Immobilienpreise. Sicher – die deutschen Immobilienpreise haben im internationalen Vergleich aufgeholt. Doch unter anderem wirkt die Finanzierbarkeit von Transaktionen als Filter vor massiver Überhitzung.

 

2. Bezahlbarer Wohnraum

Bezahlbares Wohnen kann nicht allein von der privaten Wirtschaft geschaffen werden. Hier ist definitiv die Politik gefragt. Und zwar im Bund, wie auch in den Ländern und Gemeinden. Es müssen Genehmigungsverfahren verschlankt, Bürokratie abgebaut und Baustandards überprüft sowie auch finanzielle Anreize geschaffen werden. Die neue Regierung hat mit dem wieder eingeführten Bauministerium vor, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen – ein Viertel mehr als zurzeit.



3. Mietendeckel und Mietpreisbremse

Wer das gescheiterte Berliner Experiment analysiert, muss unweigerlich zur Erkenntnis kommen: Der Mietendeckel richtete mehr Schaden an als Nutzen. Jetzt soll die Mietpreisbremse verlängert werden und die Kappungsgrenze weiter herabgesetzt werden. Die flächendeckende Einführung von qualifizierten Mietspiegeln ist grundsätzlich zu begrüßen, eine marktnahe Herleitung wäre dabei wünschenswert.



4. Kaufpreisentwicklung

Eine Dämpfung der Kaufpreisentwicklung gelingt nur, wenn die Zinsen für Baugeld deutlich steigen. Noch trifft billiges Geld auf eine hohe Nachfrage. Damit kommen wir zu Punkt 5 …



5. Wohninvestments

Die Nachfrage nach Immobilien als Anlageform bleibt hoch. Der Nachfrageüberhang bringt weitere Preisanstiege mit sich. Das gilt weiterhin für A- aber noch deutlicher für B- und C-Standorte.



6. Klimaschutz

Die Herkulesaufgabe der Zukunft – ohne Wohnungswirtschaft geht es nicht. Allmählich kommen hier erste Ideen der neuen Regierung ans Licht (Stichwort „Schwedisches Modell der Warmmieten“). Doch noch stochern viele im Dunkeln, einen gemeinsamen großen Plan zur Erreichung der Klimaschutzziele gibt es nicht.



7. Baukosten

Die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen ist mit höheren Baukosten verbunden – unweigerlich. Kommende Eingriffe und Vorgaben dürfen Entwickler nicht überfordern.

 

8. Mietrecht

Unser aktuelles Mietrecht schützt die Mieter – zusätzliche Regelungen sind nicht notwendig. Zumal sie in der Umsetzung komplex sind und das Ergebnis mangelhaft ist.

 

9. Pro-Kopf-Flächenverbrauch

Der Pro-Kopf-Flächenverbrauch wird weiterhin steigen, nicht zuletzt aufgrund von Corona, mehr Homeoffice und dem damit einhergehenden Wunsch nach einem extra Arbeitszimmer.



10. Immobilien als Altersvorsorge

In fast keinem anderen EU-Land die Eigentumsquote so niedrig wie in Deutschland – die Gründe: siehe oben … Dabei wäre ein Umdenken mit Blick auf die Altersvorsorge sinnvoll …



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