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Werden die Zinsen steigen?

Bis 2024 will die US-Notenbank Federal Reserve den dortigen Leitzins auf 2,1 % anheben.  Langfristig sogar auf 2,5 %. Dieses Vorhaben soll in 8 Schritten umgesetzt werden:

In diesem Jahr sollen drei Zinsschritte nach oben, um jeweils 0,25 Prozentpunkte das Ziel sein. Jedoch wurde bisher lediglich eine Zins- Anhebung angedeutet. Ende 2022 würde das Zinsniveau dann bei 0,9 % liegen. Der Leitzins wäre dann 2023 auf 1,6 % und 2024 auf 2,1 % gestiegen. Bis auf Weiteres beließen die Währungshüter den Leitzins aber in der Spanne von 0 bis 0,25 %.


US-Notenbank erwartet positive Konjunkturentwicklung

Aufgrund steigender Inflation beschleunigt die Fed die Abkehr vom Krisenmodus und strebt eine Zinswende an. Sie entschied, die als Konjunkturstütze in der Corona-Pandemie eingesetzten Wertpapierkäufe schneller abzuschmelzen. Derzeit wird erwartet, dass der Umfang der Käufe von US -Staatsanleihen und Hypothekenanleihen, um 30 Milliarden US-Dollar zurückgeht. Dadurch verdoppelt sich die Abbaugeschwindigkeit (bisher: 15 Milliarden US-Dollar). Die Fed plant, ihre Konjunkturspritzen bis März vollständig einzustellen, was den Weg für Zinserhöhungen ebnen wird.


Zinswende bei der EZB?

Obwohl die Fed die Zinsen anheben will, beharrt die Europäische Zentralbank weiterhin auf ihrer Nullzinspolitik. Der Druck auf die Europäische Zentralbank wird zunehmen. Obwohl die Fed eine Zinserhöhung angestrebt hat, hat die Europäische Zentralbank angekündigt, den Leitzins vorübergehend bei null zu belassen. Bei vielen Bankern führt das zu Unzufriedenheit. Für Immobilienkäufer:innen hingegen könnte dies die zuletzt gestiegenen Bauzinsen vielleicht erneut in die Knie zwingen und ein gutes Finanzierungsklima schaffen.


Wachstumsprognose

Die Fed hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum 2021 wiederholt gesenkt. Im September hatte die Zentralbank ein Wachstum von 5,9 % erwartet, im Dezember 2021 kündigte die Fed jedoch ein erwartetes Wachstum von 5,5 % an.
Im Juni hatte die Notenbank für die größte Volkswirtschaft der Welt ein Wachstum von 7 % erwartet. Nun rechnet sie für 2022 mit einem Wachstum von nur noch 4 %.

Zudem korrigierte die Zentralbank ihre Inflationserwartung und erhöhte diese erneut. Für 2022 rechnet die Fed nun mit einer Teuerungsrate für die Verbraucher von 5,3 Prozent (09/21 war sie bei 4,2 %). Die Fed rechnet für 2022 mit einer Inflationsrate von 2,6 % und damit um 0,4 % höher als ihre September-Prognose. Mittelfristig strebt die Notenbank eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 % an.


Großbritannien

Großbritannien erhöht als erste große Zentralbank den Leitzins. Im ersten Jahr nach dem Brexit herrschte „eine Mangelwirtschaft wie in der ehemaligen DDR“, wie die WELT in einem Kommentar sagte. Die Pandemie und der Brexit haben sich zu einer explosiven Kombination zusammengefügt. Aus diesem Grund erhöhte die Zentralbank, als erste große, den Leitzins von 0,1 auf 0,25 % (Ende Dezember 2021). Die Brit:innen scheinen davon überzeugt zu sein, da sie glauben, dass nur so die steigende Inflation effektiv bekämpft werden kann.


Jahresrückblick Bilanz 2021: Die große Zinswende ist ausgeblieben

Die Zinsen verteuern sich in kleinen Schritten von Jahr zu Jahr, das ist sicher. Das Jahr 2021 fällt ebenfalls in diesen Rahmen. Insbesondere die kurzfristigen, fünfjährigen Kredite legten um gute 0,25 % zu. Insgesamt entwickelten sich die Kostensteigerungen aufgrund von Zinserhöhungen aber sehr ausgewogen. Die Zinsen bewegten sich 2021 im ersten Dreivierteljahr moderat aufwärts, zeigten dabei aber eine hohe Tendenz zu Seitwärtsbewegungen.

Zu Beginn des Herbstes bewegten sich die Zinsen abwechselnd leicht auf und ab. Zwischenzeitlich erreichten sie bei allen Zinsbindungsfristen ihr Jahreshoch – um dann zum Ende des Jahres wieder zu sinken.

Wie schon im Vorjahr sind die Zinsen der kurzfristigen Darlehen am stärksten gestiegen. Bei den 5-jährigen Zinsbindungen sind es plus 0,22 %, bei den längerfristigen Krediten, den 20 Jahre Laufenden, sind es nur plus 0,11 %. Aktuell sind die Zinsen niedrig, werden aber wahrscheinlich zukünftig wieder steigen: Wenn Sie einen Kredit für Ihre Immobilie abschließen, dann sichern Sie sich die Zinskonditionen für eine möglichst lange Zeit! Tatsache ist: Dass sich die langfristig orientierten Kredite so günstig entwickelt haben, macht diese Strategie doppelt attraktiv.


Miniglossar – wichtige Fachbegriffe in diesem Artikel

Fed = Abkürzung für Federal Reserve (Zentral- oder Notenbank der USA)

Leitzinsen = von der Zentralbank eines Landes festgelegte Zinsen, die angeben, zu welchen Konditionen sich Kreditinstitute bei der Noten- bzw. Zentralbank Geld leihen können

Rezession = Phase im Konjunkturzyklus (daneben gibt es noch Aufschwung, Boom und Depression), Rezession = wenn sich die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen abschwächt oder zumindest gleichbleibt

Seitwärtsbewegung = Kurs oder Zinsen bewegen sich weder nach oben noch nach unten, sondern entwickeln sich gleichmäßig

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