Im Jahr 2020 ist laut dem aktuell erschienenen „Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport Frankfurt am Main“ von Engel & Völkers Commercial die Nachfrage nach Anlageimmobilien ungebrochen hoch. Nach einer durch die pandemiebedingten Einschränkungen kurzen Durststrecke im Frühjahr hat sie sich nochmals intensiviert.
„Größter Beliebtheit erfreuen sich kleinere Objekte mit einem Wert von bis zu zwei Millionen Euro, deren Wohnnutzung deutlich überwiegt“, sagt Garlef Konrad Reche, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Frankfurt.
In diesem Segment sei trotz eines merklich gestiegenen Preisniveaus auch die Vermarktungsdauer am kürzesten. Selbst in mittleren Lagen würden aktuell Preise von gewöhnlich über 3.000 Euro pro Quadratmeter erzielt.
Krisenfeste Anlagealternativen
Gerade Erstkäufer, die aufgrund der aktuellen Unsicherheiten am Aktien- und Kapitalmarkt nach einer krisenfesten Anlagealternative suchen, hätten vermehrt in diese Objektkategorie investiert. Anleger würden die ausgezeichnete Vermietbarkeit von Frankfurter Wohn- und Geschäftshäusern schätzen, die das Resultat eines ausgeprägten Wohnungsmangels ist, erklärt Reche.
Dies spiegele sich auch in einem marktaktiven Leerstand von nur 0,3 Prozent wider. Auch zukünftig werde sich daran voraussichtlich wenig ändern. Die Prognose des immobilienwirtschaftlichen Forschungsinstituts empirica rechnet bis 2030 mit einem Einwohnerzuwachs von rund 9,5 Prozent.
„Sicherer Hafen“ am Main
Aktuell steht der hohen Nachfrage ein knappes Angebot an Wohn- und Geschäftshäusern gegenüber. Mittelfristig ist jedoch nicht mit deutlichen Preisanstiegen zu rechnen, sodass Verkäufer jetzt von den Wertzuwächsen der zurückliegenden Jahre profitieren. „Dies ist ein Resultat der im Vergleich zu den Mieten überproportional gestiegenen Kaufpreise in der vergangenen Dekade“, sagt Marktexperte Reche.
So würden mittlerweile in guten Lagen Preise bis zum 29-Fachen der Jahresnettokaltmiete erzielt. Andererseits habe die Corona-Krise deutlich gemacht, dass Frankfurter Anlageimmobilien als „sicherer Hafen“ nochmals an Attraktivität gewonnen haben. Folglich seien mittelfristige Preisrückgänge als sehr unrealistisch zu erachten.
Erwartungen fürs Gesamtjahr 2020
Die Marktirritationen im Frühjahr 2020 hatten vorübergehend eine geringere Zahl an Kaufabschlüssen zur Folge. Dementsprechend prognostiziert Engel & Völkers Commercial für das Gesamtjahr einen Rückgang der Transaktionszahlen auf bis zu 380 Objekte, was ungefähr dem Niveau aus dem Jahr 2018 entspricht (2019: 403 verkaufte Objekte). Dank der im Vorjahresvergleich weiter steigenden Preise ist von einem Transaktionsvolumen von bis zu 1,2 Milliarden Euro auszugehen.