Spaniens traditionsreiche Hauptstadt im Zentrum des Festlandes mit mehr als drei Millionen Einwohnern zählt zu den schönsten Metropolen Europas. Bedeutende Museen, elegante Boulevards, vielfältige Architekturstile und gepflegte Parks prägen Madrids eindrucksvolles Stadtbild. Laut dem Jahresbericht des britischen Marktforschungsunternehmens Euromonitor International war Madrid 2022 auf Platz vier der attraktivsten Städte der Welt. Gleichzeitig liegt Spaniens wichtigstes Kultur- und Wirtschaftszentrum bei den Lebenshaltungskosten im westeuropäischen Vergleich im preisgünstigen Mittelfeld, was die Millionenstadt besonders bei jungen Leuten und Workcation-Arbeitenden aus dem Ausland zum attraktiven Wohnort macht. Ein Trend, der sich in 2022 auf den Madrider Immobilienmarkt merkbar auswirkte, wie Juan-Galo Macià, CEO Engel & Völkers Spanien, Portugal und Andorra, bestätigt: „2022 war ein historisches Jahr. Auch wenn wir eine größere Unsicherheit infolge der vergangenen Krisenjahre erlebt haben, wurden in Madrid über 36.000 Immobilientransaktionen registriert – der höchste Wert seit 2006. Der niedrige Eurokurs sowie das Ausklingen der Pandemie haben die Kauflust aus dem Ausland neu entfacht.”
Laut dem aktuellen Engel & Völkers Immobilienmarktbericht Spanien und Andorra 2022/2023 zeigen sich die Immobilienmärkte der spanischen Metropolregionen trotz steigender Inflationsraten und Zinserhöhungen sehr vital mit teils deutlichen Preissteigerungen. So verzeichnete Madrid die höchsten Immobilienpreisanstiege in Spanien im letzten Jahr: Der durchschnittliche Quadratmeterpreis stieg um 13 Prozent auf 5.570 Euro im Vergleich zum Vorjahr (2021: 4.930 Euro pro Quadratmeter). Damit ist es das zweite Jahr in Folge, in dem die Hauptstadt einen zweistelligen Anstieg verzeichnet (2020 zu 2021: + 12 Prozent). „Madrid's Quadratmeterpreise haben erneut ein Allzeithoch erreicht. Dieser Aufwärtstrend ist beachtlich, besonders in diesen herausfordernden Zeiten, und zeigt auf, dass Wohnraum in attraktiven Lagen langfristig begehrt und wertbeständig bleibt”, so Juan-Galo Macià.
Zu den sehr guten Lagen Madrids zählt allen voran der prestigeträchtige Stadtteil Salamanca im direkten Zentrum, der mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 7.662 Euro auch das hochpreisigste Wohnviertel der Hauptstadt ist. Neben der politischen und wirtschaftlichen Elite ist es zudem der präferierte Standort der internationalen Modeindustrie in Spanien. So werden hier erstklassige Apartments oder Penthäuser mit rund 200 Quadratmetern Wohnfläche in unmittelbarer Nähe zu den Luxusmodehäusern bevorzugt, die in der Spitze knapp 14.000 Euro pro Quadratmeter erreichen. Salamanca wird gefolgt von den angrenzenden Top-Bezirken Retiro (durschnittlich 5.261 Euro pro Quadratmeter) sowie Centro (durschnittlich 5.256 Euro pro Quadratmeter) und Chamartín (durschnittlich 5.222 Euro pro Quadratmeter).
Ein deutlicher Wohntrend, den Engel & Völkers für das Madrider Stadtzentrum in 2022 registriert hat, ist die gestiegene Kauflust nach Stadtwohnungen. Gesucht wurden insbesondere solche mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, drei Zimmern sowie einem kleinen Balkon. „Wir erleben ein enorme Nachfrage nach Wohnungen in den zentrumsnahen Vierteln infolge des gestiegenen internationalen Interesses. Madrid boomt und die hohe Nachfrage treibt die Preise, auch auf dem Mietmarkt. Die durchschnittliche Miete im Stadtzentrum ist innerhalb eines Jahres um 23 Prozent auf über 20 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die Entwicklung wurde durch die aktuell herausfordernden Bedingungen für Kaufinteressierte, wie erschwerte Kreditvergaben, gefördert”, sagt Juan-Galo Macià. Infolge der hohen Preise in der Stadt wurde in 2022 auch das Madrider Umland, wie die Viertel Montecarmelo, Sanchinarro oder Las Tablas, nochmals beliebter. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt mit 3.144 Euro auf etwas niedrigerem Niveau, dennoch wurde auch hier ein deutlicher zweistelliger Preisanstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr registriert (2021: 2.620 Euro). Madrids Vororte punkten vor allem bei Familien mit einer Vielfalt an großzügigen Immobilien, die von Wohnungen mit großen Terrassen über Villen mit weitläufigen Gärten reichen.
Rund 23 Prozent der von Engel & Völkers durchgeführten Verkaufstransaktionen in Madrid wurden von internationaler Seite getätigt, ein Plus von rund 40 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Mehrheit stammte dabei aus Mexiko, Frankreich, sowie den USA, deren Anteill besonders deutlich zugenommen hat: 2022 betrug der der US-amerikanischen Klientel 2,12 Prozent und ist damit um mehr als das Doppelte gewachsen (2021: 1,09 Prozent). Begründet wird dies vor allem durch die Stärke des Dollars und die historische Schwäche des Euros, der Mitte 2022 auf Parität gefallen ist. „Durch den niedrigen Eurokurs ist die Attraktivität für US-amerikanische Käuferinnen und Käufer in europäische Immobilienmärkte zu investieren deutlich angezogen”, bestätigt Juan-Galo Macià, und führt weiter aus: „Trotz der Preisauftriebe ist vor allem Madrid attraktiv, da die Preise sowie der Lebensunterhalt im Vergleich zu anderen europäischen Millionenmetropolen noch sehr wettbewerbsfähig sind”. Dabei suchten im letzten Jahr rund 60 Prozent der Kundinnen und -kunden von Engel & Völkers eine Immobilie in Madrid als dauerhaften Wohnstandort, 25 Prozent als Investmentobjekt sowie 15 Prozent als Zweitwohnsitz.
Für 2023 rechnet Engel & Völkers mit einer Fortführung der Entwicklung des letzten Jahres auf dem Madrider Immobilienmarkt. „Eine elementare Trendwende zeichnet sich erstmal nicht ab. Grundsätzlich bleibt in der Region Madrid die Nachfrage höher als das Angebot. Die Hauptstadt zählt zu einer der attraktivsten Regionen für Immobilieninvestments in Spanien. Das hat sich durch die starke Inlandsnachfrage sowie das gestiegene Interesse ausländischer Käuferinnen und Käufer in 2022 bestätigt und wird die Preise weiter treiben”, bestätigt Juan-Galo Macià. Er prognostiziert weiter: „Die internationale Kauflust wird auch in diesem Jahr ein elementares Standbein für die Vitalität des Marktes sein.”