Seit Mitte November 2017 gilt in Leipzig ein qualifizierter Mietspiegel. Eine Anpassung von Bestandsmieten muss sich künftig an der ortsüblichen Vergleichsmiete orientieren.
Seit dem 16. November 2017 sind Vermieter in Leipzig verpflichtet, bei Mieterhöhungen die im Mietspiegel ausgewiesene Vergleichsmiete für die jeweilige Wohnung mitzuteilen. Zuvor waren Mieterhöhungen auf Basis von drei Vergleichswohnungen durchsetzbar. Der qualifizierte Mietspiegel berücksichtigt auch die Wohnlage im Stadtgebiet. Die Einteilung einfacher, mittlerer, guter und sehr guter Lagen basiert auf den Bodenrichtwerten.
Moderates Mietniveau
In Leipzig wohnt der überwiegende Teil der Einwohner zur Miete. Die Wohneigentumsquote liegt bei lediglich 11 Prozent. Die durchschnittliche Angebotsmiete lag im ersten Quartal 2017 bei 6,45 Euro/m² und stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,4 Prozent.
Dieses noch immer moderate Mietniveau ist unter anderem einer regen Neubautätigkeit zu verdanken: Mit mehr als 1.800 fertiggestellten Wohnungen verzeichnete die Stadt bereits 2015 den höchsten Wert seit 15 Jahren. 2016 kamen mehr als 1.450 Wohnungen hinzu.
Während der letzten fünf Jahre stieg auch die Einwohnerzahl stark an – um rund 12 Prozent auf fast 580.000.