Engel & Völkers
  • 4 Min. Lesezeit
  • 27.11.2019

Wissenswertes zur Green Building-Zertifizierung

Seit einigen Jahren legen die Käufer von Gewerbeobjekten immer mehr Wert auf deren Nachhaltigkeit. Denn ein sogenanntes „Green Building“ sagt viel darüber aus, wie zukunftsorientiert ein Unternehmen handelt und wie sehr ihm das Wohlergehen seiner Mitarbeiter oder Mieter am Herzen liegt. Doch was genau hat es mit der Green Building-Zertifizierung auf sich und wie kommt man an eines der begehrten Öko-Siegel heran?

Die Feststellung des Status quo

Der erste Schritt auf dem Weg zum Green Building-Zertifikat ist die Bestandsaufnahme. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie den Kauf eines Grundstücks oder die Investition in ein Neubauprojekt erwägen. Sogar Bestandsobjekte in Ihrem Portfolio kommen für die Zertifizierung infrage, denn die meisten ökologisch relevanten Ausstattungsmerkmale lassen sich nicht nur in der Bauphase integrieren, sondern auch jederzeit nachrüsten.

Lassen Sie deshalb ein umfassendes Gutachten zur aktuellen Nachhaltigkeit sowie zur Wasser- und Energieeffizienz Ihrer Immobilie erstellen. Gibt es weitere Nachhaltigkeitsfaktoren, die Ihres Erachtens für das fragliche Objekt von Bedeutung sind, sollten auch diese in die Bewertung einfließen. Auf diese Weise erhalten Sie eine solide Basis für die weitere Planung und Zielsetzung.

Die Wahl der richtigen Green Building-Zertifizierung

Die Palette an Öko-Zertifikaten für Immobilien ist breit. Doch jede Bescheinigung legt den Schwerpunkt auf unterschiedliche Kriterien. Energy Star sowie LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) zählen zu den bekanntesten Zertifizierungssystemen und sind vor allem auf dem US-Markt in aller Munde. Das muss jedoch nicht zwingend heißen, dass diese Zertifikate automatisch perfekt zu Ihrem Objekt oder den Anforderungen Ihrer jeweiligen Branche passen. Deshalb empfehlen wir, unterschiedliche Optionen zu recherchieren. Zudem gilt es die Budgetfrage zu bedenken: Denn je nachdem, welche Kriterien erfüllt werden sollen, kommen unterschiedliche Kosten auf Sie zu.

So erfolgt die LEED-Zertifizierung beispielsweise basierend auf einer 100-Punkte-Skala. Dabei werden Gebäude in mehrere Qualitätsstufen eingeteilt. Je nach erreichter Punktzahl erhalten Objekte entweder den Silber-, Gold- oder Platinstandard. Um die nötigen Punkte zu sammeln, muss ein Gebäude die Anforderungen in folgenden Rubriken erfüllen: Nachhaltigkeit des Standorts, Wassereffizienz, Energie und Atmosphäre, Materialien und Rohstoffe, Innenraumqualität, innovatives Design sowie regionale Prioritäten. In Deutschland ist insbesondere die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bekannt, die eine Zertifizierung von Gebäuden anhand von bis zu 40 Nachhaltigkeitskriterien vergibt. 

Ziele formulieren und bündeln

​Möchten Sie nachhaltig bauen oder eine Bestandsimmobilie ökologisch renovieren, um anschließend die Green Building-Zertifizierung zu beantragen? Das gelingt am besten, wenn Sie sich an den Kategorien des jeweiligen Systems orientieren.

Bei Neubauten können Sie bereits im Designprozess umweltfreundliche Dämmung, LED-Beleuchtung, smarte Heiz- und Lüftungsanlagen sowie diverse Varianten für Dach- und Wandbau problemlos einplanen.

Soll jedoch eine bestehende Gewerbeimmobilie für den Eigenbedarf, die Vermietung oder den Weiterverkauf als Green Building zertifiziert werden, bedarf es dagegen oftmals unkonventioneller Denkansätze. Kleine Maßnahmen, wie etwa der Einbau von Regenauffangbecken, die Einführung von Recyclingprogrammen oder der Verzicht auf Einweg-Plastik im Büro, lassen sich verhältnismäßig leicht umsetzen und erfüllen dennoch die Vorgaben einiger Zertifizierungssysteme, darunter auch TRUE Zero Waste.

Kosten und Nutzen

Jedwede bauliche Veränderung erfordert eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse. Sollen Öko-Standards erfüllt werden, sind Kompromisse manchmal unausweichlich. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie möchten in neue Fenster investieren, um die Dämmwerte des Gebäudes zu verbessern. In diesem Fall kann es passieren, dass die damit erzielte Energieersparnis durch den Energieaufwand beim Einbau aufgehoben wird. Das trifft vor allem dann zu, wenn die ursprüngliche Fenster- oder Dachkonstruktion eigentlich voll funktionsfähig war. Besteht jedoch Austauschbedarf, weil etwa eine Fensterscheibe gesprungen ist, lohnt es sich durchaus, über grüne Alternativen nachzudenken.

Wer umweltbewusst baut oder renoviert hat die Möglichkeit, dadurch den Wert seiner Immobilie zu steigern. Insbesondere, wenn die Maßnahmen mit anderen Upgrades für mehr Nachhaltigkeit einhergehen. Darüber hinaus machen Sie sich so einen guten Namen und gewinnen neben Mietern auch potenzielle Investoren.

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