Engel & Völkers
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In Zeiten der Zinswende als Immobilienkäufer und -verkäufer richtig agieren

Nach Jahren der Niedrigzinspolitik, der praktisch deutschlandweit steigenden Immobilienpreise und des Nachfrageüberhangs erlebt der Immobilienmarkt in Deutschland erstmals wieder eine Reihe deutlicher Gegentendenzen. Die europäische Zentralbank hat den Leitzins im Juli 2022 auf 0,5% erhöht – in der Praxis der Immobilienfinanzierungen sind im Vergleich zum Vorjahr Zinsanstiege von rund 180% zu verzeichnen. Die damit verbundenen Auswirkungen sind bereits jetzt in der Branche spürbar und wirken sich in verschiedener Weise auf das Verhalten von Eigentümern und Kaufinteressenten aus. Immobilienmakler Engel & Völkers möchte Ihnen in diesem Artikel einen Überblick der aktuellen Lage verschaffen und verdeutlichen, mit welchen Maximen Sie auch nach der Zinswende am Immobilienmarkt die richtigen Entscheidungen treffen.

Ressourcenengpässe, Stimmungsbild, Zinswende: Wie wird sich der Immobilienmarkt in Deutschland entwickeln? 

Ein Blick auf die momentane Situation am deutschen Immobilienmarkt zeigt ein komplexes Spannungsfeld aus unterschiedlichen Faktoren: Nachdem über viele Jahre hinweg ein klarer Verkäufermarkt als etabliert galt, verzeichnen sowohl Nachfrage als auch Angebot derzeit einen gewissen Rückgang. Konkret lag die Anzahl verkaufter Wohnhäuser im Mai 2022 nur bei etwa der Hälfte des bisherigen Fünfjahresschnitts, wofür sich eine Reihe von Gründen verantwortlich zeigen. Während Zinsanstieg und Inflation für einen anfänglichen Nachfragerückgang sorgen, werden gleichzeitig weniger Immobilien zum Verkauf angeboten, da der Neubausektor mit ausgelasteten Handwerksbetrieben sowie Rohstoffmangel konfrontiert ist und Eigentümer sich angesichts der geopolitischen Entwicklungen eher zurückhaltend positionieren.

Neben dem momentanen Rückgang an Transaktionen sind mit diesen Trends nach Ansicht unserer Immobilienmakler aktuell jedoch keine signifikanten Wertveränderungen von Immobilien verbunden – vielmehr beobachtet Engel & Völkers derzeit, dass sich das Preisniveau zunächst bei insgesamt niedrigerer Marktdynamik stabilisiert. Wie Sie sowohl als Eigentümer mit Verkaufsabsicht als auch Kaufinteressent eines Hauses oder einer Wohnung in Deutschland bestmöglich mit der jetzigen Situation umgehen, schildern die beiden folgenden Abschnitte.

Sollten Sie trotz höherer Zinsen zum jetzigen Zeitpunkt eine Immobilie kaufen? 

Wer heute den Kauf einer Immobilie über ein Darlehen finanzieren möchte, zahlt dafür mehr als noch vor einem Jahr – so werden für einen beispielhaften Immobilienkredit über 500.000 Euro bei Vollfinanzierung aktuell etwa 3,5% Zinsen erhoben, während im September 2021 noch rund 1% üblich waren. Die monatliche Rate bei 2% Tilgung würde sich in diesem Szenario somit von 1.250 Euro auf 2.300 Euro erhöhen – ein nicht unerheblicher Mehrbetrag. 

Als positive Komponente dieser Entwicklung kann allerdings gesehen werden, dass bei ansonsten gleichbleibenden Rahmenbedingungen der identische Kredit aufgrund der Annuitäten-Struktur mit höherem Zinssatz rund 10 Jahre früher abbezahlt wäre.

Der Einschätzung von EZB-Chefin Lagarde zufolge ist eine Rückkehr zum altbekannten Niedrigzinsniveau in den kommenden Jahren nicht abzusehen, weshalb auch unsere Immobilienmakler nicht dazu raten, auf eine unwahrscheinliche, deutliche Vergünstigung der Finanzierungskonditionen zu warten. Gerade wer schon seit langem den Traum einer eigenen Wohnung oder eines Hauses hegt, sollte eine Immobilie auch, aber nicht ausschließlich, als Wertanlage betrachten, sondern ebenfalls den emotionalen und funktionalen Wert eines solchen Objektes erkennen. Letztlich bleibt die Finanzierung das Mittel zum Zweck des eigentlichen Immobilienkaufs: Mit einer professionellen Begleitung, einem angemessen kalkulierten Darlehen, das zum eigenen Gesamtbudget passt, und der richtigen Immobilie können Sie nach wie vor eine zufriedenstellende und nachhaltige Kaufentscheidung treffen.

Die Immobilienmakler-Teams von Engel & Völkers in Deutschland beraten Sie gerne zu Ihren individuellen Vorstellungen, um gemeinsam mit Ihnen geeignete Angebote am Markt zu identifizieren.

Tipp für Bausparer: Wer die Sparphase eines Bausparvertrages abgeschlossen hat, profitiert von den nach wie vor sehr günstigen Bauspardarlehen, die weiterhin zu einem Zinssatz von rund 1% angeboten werden. Hier kann sich also ein Blick auf vormals abgeschlossene Verträge lohnen.

Was bedeuten Zinswende und Marktlage für Immobilienverkäufer in Deutschland? 

Auch Eigentümer sehen sich mittlerweile einer veränderten Ausgangslage gegenüber: Immer wieder wird unseren Immobilienmaklern die Frage gestellt, ob der Zeitpunkt für den Verkauf von Haus oder Wohnung vor dem Hintergrund der Zinswende überhaupt erfolgversprechend sei. 

Einer Umfrage von Engel & Völkers aus Anfang 2022 zufolge äußerten weiterhin 80% der Befragten in Deutschland grundsätzlich den Wunsch, Immobilieneigentum zu erwerben. An potenziellen Käufern dürfte es aller Wahrscheinlichkeit nach also nicht mangeln.

Bezüglich der Zinswende wird gerade in der historischen Gegenüberstellung deutlich, dass sich das aktuelle Zinsniveau noch immer nicht im Extrembereich bewegt. Der Anstieg auf 3% bis 4% wirkt zunächst – aus einer Zeit der Null- oder Negativzinsen kommend – immens. Doch im Vergleich mit den 1990er Jahren, in denen 8% und mehr Zinsen bei der Aufnahme eines Immobilienkredits keine Seltenheit waren, sind die derzeitigen Konditionen noch immer als moderat einzustufen. Da auch vor 30 Jahren unter diesen Bedingungen erfolgreich Immobilien verkauft und Gewinne erzielt worden sind, muss auch das jetzige Szenario nicht als Anlass für Passivität angesehen werden. 

Im Gegenteil: Selbst wenn die Nachfrage nicht mehr die Rekordniveaus vergangener Jahre erreicht, sind mit ein wenig Geduld während der Vermarktung weiterhin Verkäufe zu sehr guten Konditionen realisierbar. Gerade mit der professionellen Unterstützung eines Immobilienmaklers, der die lokalen Besonderheiten und Entwicklungen in Ihrer Umgebung kennt, spricht aktuell nur wenig dafür, einen geplanten Immobilienverkauf weiter hinauszuzögern – zumal nicht mehr länger mit den deutlichen Wertzuwächsen der jüngeren Vergangenheit zu rechnen ist. Engel & Völkers setzt sich gerne mit Ihrer konkreten Immobiliensituation auseinander und entwickelt in enger Abstimmung mit Ihnen eine zielführende Vermarktungsstrategie, welche die Stärken Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung gezielt in das bestmögliche Verkaufsergebnis überführt. Sprechen Sie uns an!

Immobilien heute und in Zukunft: Mit Engel & Völkers in jeder Beziehung gut aufgestellt

Zusammengefasst lassen sich sowohl für Käufer als auch Verkäufer von Immobilien in Deutschland im Kontext der Zinswende folgende Grundsätze ableiten, die Sie bei einer bevorstehenden Immobilientransaktion berücksichtigen sollten:

  1. Bleiben sie auch angesichts der neuen Situation entspannt. Vermeiden Sie vorschnelle, emotionale oder unüberlegte Entscheidungen.

  2. Bewahren Sie sich Ihre Entschlussbereitschaft. Trotz aktueller Unsicherheiten am Markt bringt Sie nur aktives Handeln Ihrem gesetzten Ziel näher. Richtiges Timing und rationales Agieren zahlen sich aus. 

  3. Setzen Sie auf eine solide Vorbereitung. Angemessene Kosten-/ Preiskalkulationen, eine professionelle Beratung und eine sorgfältige Vorgehensweise sind der Schlüssel zum Erfolg.

Auf Basis dieser Prinzipien realisieren Sie gemeinsam mit Engel & Völkers ein erfolgreiches und ganzheitlich zufriedenstellendes Immobilienprojekt. Möchten Sie mehr über unser Angebot an den verschiedenen Standorten innerhalb Deutschlands erfahren, freuen wir uns über Ihre Kontaktanfrage über unser intuitives Online-Formular!

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