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Zinswende 2022: Reaktionen und neue Potenziale am Immobilienmarkt

Hinsichtlich der europäischen Wirtschaftsentwicklung kann das Jahr 2022 als Zäsur begriffen werden: Lieferengpässe am Rohstoffmarkt, gestiegene Energiekosten und geopolitischen Unruhen hemmten das Wirtschaftswachstum merklich, sodass sich die Inflationsrate auf zuletzt über 10% steigerte und sich die europäische Zentralbank dazu veranlasst sah, durch die Erhöhung des Leitzinses auf 2,0% der ökonomischen Entwicklung entgegenzuwirken.

Als bedeutender Wirtschaftssektor wird die Immobilienbranche unmittelbar tangiert. Diese Annahme verdeutlicht sich im Hinblick auf geplante Bau- und Kaufprojekte und die dafür benötigten Haus- und Wohnungsfinanzierungen. Vor einem Jahr konnten Darlehen mit einem Zinssatz von rund 1% abgeschlossen werden, heute ist eine Verzinsung von bis zu 4% die neue Regel. Die signifikante Zunahme der Finanzierungskosten konfrontiert viele Bau- und Kaufinteressenten mit großen Herausforderungen: Je nach Darlehenskondition können monatliche Tilgungsraten eine dreistellige Mehrbelastung aufweisen, weshalb sich das Immobilien-Investment in Hamburg für Interessenten mit durchschnittlichem Einkommen zunehmend erschwert. Wenngleich eingangs von einer Zäsur gesprochen wurde, ist darauf hinzuweisen, dass das aktuelle Zinsniveau kein Novum darstellt: Bereits vor 10 Jahren knüpfte sich ein Darlehen mit zehnjähriger Laufzeit an eine durchschnittliche Zinsbindung von 3,5% bis 4%.

Die Neuheit der heutigen Dynamik besteht vielmehr in der Geschwindigkeit der wahrgenommenen Veränderungen und der daraus resultierenden Verunsicherung vieler Anleger. Erste Auswirkungen dessen zeigen sich bereits anhand von Makro-Statistiken, wobei die Sparkasse Südwest einen Finanzierungsrückgang von 56% verzeichnet, was den generell beobachtbaren Trend exemplarisch verdeutlicht.


Die Energiewende lässt energetisch sanierte Immobilien in den Interessenten-Fokus rücken

Wenn die wirtschaftliche Entwicklung die Bau- und Kaufvorhaben potenzieller Immobilieninteressenten in Hamburg hemmt, macht sich das restriktive Kaufverhalten auch auf Eigentümer-Seite bemerkbar. So lässt sich heute ein weitaus selektiveres Kaufverhalten auf Seite der Immobilieninteressenten als noch im Vorjahr konstatieren. Die Folge: Technisch veraltete Objekte werden zunehmend weniger als Investment nachgefragt und mittlerweile mit einer Reduktion von mehr als 10% des ursprünglichen Angebotspreises am Immobilienmarkt gehandelt. Eigentümer, die hingegen rechtzeitig mit einer energetischen Sanierung Ihres Wohn- und Geschäftshauses aktiv geworden sind, profitieren: In Zeiten zunehmender Energiekosten erweisen sich energieeffiziente Häuser und Wohnungen in Hamburg als Objekte mit guten Anlagequalitäten und können auch in Zukunft als krisenfeste Kapitalanlage mit guter Verkaufbarkeit betrachtet werden.


Entwicklungsdynamiken lassen den Trend zur Miete von Immobilien erstarken

Während die generell steigenden Preise und die Rohstoffengpässe den Immobilienkauf und die Entstehung von Neubauprojekten in Hamburg erschweren, avancieren Mietobjekte zu einer gefragten Alternative. Aufgrund der Zinserhöhung und der daraus resultierenden, steigenden Finanzierungskosten geraten Kaufpläne gegenwärtig in vielen Fällen in den Hintergrund und werden durch die Suche nach bezahlbarem Wohnraum abgelöst. Die Miete einer Bestandsimmobilie stellt in diesem Szenario häufig einen zufriedenstellenden Kompromiss dar: So ist der Plan vom Eigentum nicht komplett gescheitert, sondern liegt aufgrund der gegenwärtigen Entwicklungen vorerst auf Eis.

Zusätzlich wird die Nachfrage nach Mietobjekten durch die demographische Entwicklung befördert, wobei Flüchtlings- und Migrationsbewegungen das begrenzte Mietkontingent noch einmal merklich strapazieren. Da Baugenehmigungen im Vorjahresvergleich parallel hierzu ebenfalls um etwa 17% zurückgegangen sind, ist nicht von einer zeitnahen Entlastung des Marktes auszugehen. Bedingt durch die externen Einflussfaktoren und der damit einhergehenden Verteuerung für Baurohstoffe wie Stahl, Holz und Beton werden aktuelle Bauvorhaben entweder temporär gestoppt oder gänzlich ausgesetzt, wodurch sich der Nachfrageüberhang nach Mietobjekten weiter ausbreitet. Ballungszentren wie Hamburg sind dabei insbesondere von einer derartigen Dynamik geprägt, weshalb die Mietpreise deutlich zunehmen.


Potenziale: Mögliche Profiteure der aktuellen Zinswende 2022

Nicht nur die Vermietung von Immobilien in Hamburg birgt derzeit Potenziale, auch könnten jene Akteure begünstigt werden, die sich für einen Bausparvertrag entscheiden. Galt dieses Anlagekonzept in jüngster Vergangenheit noch als wenig rentabel, erlebt es in Zeiten steigender Zinsen eine Renaissance. Mit einem Bausparvertrag, den Sie heute abschließen, sichern Sie sich einen günstigen Kreditzins, den Sie nach erfolgreich abgeschlossener Ansparphase in Anspruch nehmen können. Für den Fall, dass die Zinsen weiter steigen, ist ein Bausparvertrag Ihr Schlüssel für Planungs- und Zinssicherheit und eine günstige Immobilienfinanzierung in der Zukunft.


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