- Langjähriges Bestehen wurde mit Kunst und Netzwerken im Kempinski Hotel Das Tirol gefeiert
- Immobilienmarkt in Tirol und im Salzburger Land wächst trotz steigender Kreditzinsen und hoher Preise weiterhin
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens von Engel & Völkers Tirol & Salzburger Land luden wir von 07. - 08. Juli zu einer Vernissage im Kempinski Hotel Das Tirol in Jochberg. Den anwesenden Gästen wurde im Anschluss an die Begrüßung durch Florian Hofer, Managing Partner Alpenregion Tirol & Salzburger Land, von Kunstexperten und Galeristen Helmut Reinisch anhand von mitgebrachten Exponaten ein spannender Vortrag über die „10 Gebote des Kunstkaufs“ geboten. Der Kunstexperte lieferte unter anderem auch wissenswerte Informationen darüber, wie die Qualität eines Kunstwerks bestimmt und sein Wert festgelegt wird. Nach dem Besuch der VIP-Ausstellung wurde bei kühlenden Drinks gefeiert und genetworkt.
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Über Helmut Reinisch
Helmut Reinisch hat sich seit den frühen 1980er-Jahre zu einem der wichtigsten Protagonisten der österreichischen Kunstszene entwickelt. Als Fachmann und Kunstliebhaber hat er die Umtriebe der lebensbejahenden Kunst der neuen Wilden oder die extremen Positionen von Franz West und Erwin Wurm seit den Anfängen miterlebt und präsentiert deren Arbeiten in den Ausstellungen in seiner Galerie Reinisch Contemporary am Grazer Hauptplatz.
In seiner Kunstgalerie findet man bedeutende Werke von Herbert Brandl, Martin Kippenberger und Katharina Grosse sowie die Farbexplosionen eines Alfred Klinkan oder die abstrakten Plastiken eines Erich Wurms. Über formelle Grenzen hinweg beschäftigt sich Reinisch Contemporary mit vermeintlich disparaten Schaffensfeldern der Kunst und deren Verknüpfungen sowie dessen Zeitgeist. In seinen Ausstellungen werden unvermutete Resonanzen zwischen ausgewählten Werken der Malerei, Skulptur, Objektkunst und Fotografie zum Vorschein gebracht. Die Verbindung von hochwertigen österreichischen und internationalen Positionen erzeugt ungeahnte Spannungen und schafft eine Ebene der künstlerischen Verdichtung.
Im folgenden Interview beantwortet uns Helmut Reinisch die Frage, was Wein und Kunst verbindet und spricht aus seinem langjährigen Insiderwissen über das Erkennen der Qualität verschiedenster Künstler sowie deren Seelenleben und gibt uns Tipps, wie Kunst als Wertanlage genutzt werden kann.
„Besser ist es, ein hochwertiges Kunstobjekt zu besitzen als drei durchschnittliches.“ – Helmut Reinisch, Geschäftsführer
E&V: Herr Reinisch wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Reinisch: Meine Passion zur Kunst habe ich durch meine Leidenschaft des Reisens entdeckt. Sehr früh bereiste ich Länder wie Syrien, Persien und die Osttürkei. Das Kulturinteresse am Orient hat mich zum hochwertigen Teppichhandel bewegt. Im Zuge meiner Tätigkeit habe ich die Kunstschaffenden der Wiener Kunst- und Kulturszene der 1980er-Jahre kennengelernt habe. Daraus haben sich enge Beziehungen und Freundschaften entwickelt, wo ich im direkten Kontakt mit den Kunstschaffenden die Kunst verstehen lernte und meine Passion dafür entdeckte.
„Kunst ist wie ein Lebensmittel zu betrachten.“ – Helmut Reinisch, Geschäftsführer
E&V: Wie kann der Laie qualitativ hochwertige Kunst erkennen?
Reinisch: Das Wissen über Kunst kann mit dem Wissen eines Somaliers verglichen werden. Beim Rotwein wird wissen über den Geschmack vorausgesetzt, um die einzelnen Nuancen im getrunkenen Wein zu erkennen. Wenn ein Mensch noch nie ein Glas Rotwein getrunken hat, wird er kaum einen Unterschied erkennen, ob dieser Wein aus einem hochwertigen Weinbaugebiet mit dementsprechender Weinmanufaktur entspringt. Kunst ist mit einer Pyramide gleichzusetzten, mit einer kleinen Spitze und breiten Basis.
Der Kunstlaie tut sich schwer, hochwertige Kunst zu erkennen, daher ist es wichtig, sich an drei Elemente zu halten. Das Museum, die Galerie und der Sammler, das sind die Kenner und Spezialisten der Kunstszene. Diese Experten sind untereinander stark vernetzt und können dementsprechende Bildung in diesen Fachbereich vorweisen zudem sind sie durch langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet geschult und können die Bedeutung verschiedenster Künstler und deren Objekte objektiv einschätzen.
Ich sage oft zu meinen Kunden wissen Sie, warum ich nicht bei einem Vertragsabschluss mitrede? Weil mir das Fachwissen dazu fehlt und dies hat nur in diesem Fall ein geschulter Notar. Aber alle glauben, bei der Kunst mitreden und bewerten zu können. Das ist zwar legitim, aber nicht zielführend in Bezug auf Empfehlung und Investition.
E&V: Welche Funktion nimmt Kunst in der Gesellschaft ein?
Reinisch: Gute Kunst wird zum Spiegel der Gesellschaft. Sie ist immer Zeitbezogen – jede Zeit hat ihre Gesellschaftspolitischen Themen samt Gesellschaftskritischen Denkens. Daher ist Kunst nie auf Deko getrimmt, sondern versucht immer den vorherrschenden Zeitgeist einzufangen und wiederzugeben. Bedeutende Künstler versuchen in ihren Werken mit Themen zeitbezogen umzugehen.
Kunst kann durch seine Gesellschaftskritik auch starke Ablehnung erzeugen, die Angst vor dem Fremden ist dabei immer präsent. Das Paradoxe daran ist das Kunstschaffende die früher in der Gesellschaft große Ablehnung erfuhren, mit ihren Werken Jahre später zu den gefragtesten und hochdotiertesten Künstler zählen.
E&V: Wie darf man sich den typischen Künstler vorstellen?
Reinisch: Kunstschaffende Personen sind sehr sensible Persönlichkeiten, die in der Beobachterrolle meist um ein Vielfaches mehr im Alltag erfassen als ein normaler Mensch. Ein geschaffenes Werk widerspiegelt meist die eigene Geisteshaltung des Erschaffers gepaart mit äußern Einfluss. Ein qualitativ hochwertiger Künstler entwickelt sich auch mit der Zeit und der Gesellschaft weiter, daher kommt es nicht selten vor das Frühwerke oft stark vom eigenen Erschaffer kritisiert werden.
E&V: Wie würden Sie die berühmten Bergbilder eines Herbert Brandls interpretieren?
Reinisch: Die Bergdarstellungen eines Herbert Brandls dienen nicht der Behübschung. Sie werden von ihm in seinen Kunstwerken bedrohlich und als Mahnmal der Natur dargestellt. Dem Betrachter soll Respekt vor den Naturgewalten eingeflößt werden. Er stilisiert, ohne zu glorifizieren die Mächtigkeit und Potenz der Natur.
E&V: Lohnt es sich, Kunst als Wertanlage zu kaufen?
Reinisch: In der Kunst geht es grundsätzlich nicht um die Wertanlage und ich spiele nicht gerne den Propheten, da ich persönlich es für unseriös und nicht notwendig halte. Aber die Tatsache kann nicht verleugnet werden, das hochwertige Kunstobjekte vor zehn Jahren die Hälfte gekostet haben und vor zwanzig Jahren ein Viertel. Kunstobjekte verhalten sich in der Wertsteigerung nicht wie Raketen mit einer sprunghaften Wertsteigerung oder des Wertverlustes, sondern gewinnen konsequent mit den Jahren an Wert dazu. Künstler, die Schritt für Schritt ihren Weg gehen und über Jahrzehnte Qualität und Leistung liefern deren Objekte werden auch eine konstante Wertsteigerung erfahren
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