Fremdfinanzierung im Franchising: Banken und Franchisenehmer im Investment-Dialog
Ein Franchise-Unternehmen zu gründen, erfordert neben der fachlichen und charakterlichen Eignung des Franchisenehmers auch eine finanzielle Basis, die das notwendige Investment in die Selbstständigkeit ermöglicht. Neben Mietkosten für die Immobilie müssen unter anderem Ausgaben für Interieur, Personal, Marketing und Franchising-Lizenz einkalkuliert werden. Vielen Franchisenehmern ist die alleinige Finanzierung aus Eigenkapital nicht möglich, sodass Kreditverhandlungen mit einer Bank notwendig werden. Wie Sie trotz aktuell restriktiver Darlehen-Politik die notwendige Investitionssumme erhalten und worauf Sie im Gespräch mit Ihrer Bank achten sollten, lesen Sie in folgendem Artikel Ihres Immobilienmaklers Engel & Völkers.
Die Ausgangssituation für Franchisenehmer: Elementare Vorbereitung
Seit 2013 veranlassen die Vorschriften des Baseler Ausschusses der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zur Regulierung von Banken die Kreditinstitute in Deutschland zu einer vorsichtigeren Vergabe von Darlehenssummen. Dabei richten sich die Banken nun verstärkt nach geschätzten Faktoren wie Kreditausfall– und Marktrisiko, sodass die Hürden zur Bewilligung eines investitionstauglichen Kredites tendenziell größer geworden sind. Um dennoch die nötigen Mittel für Ihr Franchising-Vorhaben zu erhalten, ist die umfangreiche Planung der Kreditverhandlung für Sie als zukünftigen Franchisenehmer unerlässlich.
Als Fundament Ihrer Argumentation gegenüber den Finanzinstituten dienen eine Reihe von Dokumenten, die Sie bereits vor der ersten Terminvereinbarung ausarbeiten, beziehungsweise beantragen sollten:
Der Businessplan ist zentrale Auskunft über die Idee, die geplante Entwicklung und das wirtschaftliche Potential Ihres Investments. Anhand dieses Wegweisers kann sich die Bank bereits vor der Gründung von Ihren Ambitionen als Franchisenehmer überzeugen – umso detaillierter der Businessplan zukünftige Szenarien und schlüssige Lösungsansätze präsentiert, desto mehr Vertrauen wird Ihnen seitens des Geldgebers entgegengebracht werden. Weitere Dokumente, die zur Überzeugung der Bank beitragen, sofern Sie keine zusätzlichen Risikofaktoren wie zurückliegende Insolvenzen oder rechtliche Vorbelastungen beinhalten, sind Ihr Lebenslauf, die Offenlegung Ihrer finanziellen Verhältnisse in Form einer Selbstauskunft, oder Ihre Referenzen, etwa Fortbildungsnachweise, Hochschulzeugnisse und ähnliche Urkunden. Häufig wird auch ein Bericht über Ihre Schufa-Eintragungen gefordert.
Ihre Kompetenz als Franchisenehmer ist gefragt
Die Kreditverhandlung findet jedoch bei weitem nicht nur auf dem Papier statt: Da Sie zum Verhandlungstermin in der Regel persönlich eingeladen werden, entscheidet auch der individuelle Eindruck, den Sie beim Vertreter der Bank hinterlassen, über die Erfolgsaussichten Ihres Anliegens. Ein seriöses Auftreten, rhetorisches Feingefühl und eine solide Informationsbasis zur betreffenden Branche Ihres Investments zeigt dem Verhandlungspartner, dass Sie Ihrer zukünftigen Rolle als selbstständiger Franchisenehmer gerecht werden. Auch der Mut zur aktiven Verhandlung im Gespräch selbst kann sich auszahlen, einerseits durch verbesserte Kredit-Konditionen, andererseits verdeutlichen Sie dem Kreditgeber so Verhandlungstalent und ökonomisches Grundsatzdenken – lohnende Fähigkeiten für die Bank, da Ihr geschäftlicher Erfolg ein Kreditausfallrisiko minimiert.
Benefit für Franchisenehmer: Unterstützung des Franchisegebers bei der Kreditverhandlung
Gegenüber der klassischen Selbstständigkeit bietet das Franchising den Vorteil, dass Sie bei der Fremdfinanzierung auf Hilfestellungen des Franchisegebers setzen können. Dieser versorgt Sie für Ihre Kreditverhandlung mit weiterem überzeugenden Input, beispielsweise mit Vergleichsdaten eines bereits bestehenden erfolgreichen Betriebes aus betreffendem Franchise-System. Auf diese Weise gewinnt der Darlehensgeber zusätzliches Vertrauen in das Franchise-Konzept, wodurch Ihre Bewilligungschancen steigen. Außerdem kann die Glaubhaftigkeit der Prognosen Ihres Businessplanes mit diesem Maßstab nachvollzogen werden.
Franchising-Kredit: Auch ohne Sicherheiten möglich?
Tatsächlich haben sich für Franchisenehmer-Investments einige Möglichkeiten herausgestellt, die eine Kreditaufnahme ohne größere Sicherheitsleistungen ermöglichen – auch wenn diese in der Regel noch immer eingefordert werden. Um sie zu umgehen, können Sie etwa eine Bürgschaftsbank beauftragen, gegen einen Zinsaufschlag für ihren Kredit zu haften. Ähnliches erreichen Sie, gegen Mehrkosten, durch eine Haftungsfreistellung oder eine Ausfallbürgschaft durch sonstige Dritte. Sie können auch die Angebote ausgewählter sozialer Förderungsprogramme für Gründer wahrnehmen, die zum Teil keine Sicherheiten verlangen.
Sollte eine Sicherheitsleistung unumgänglich werden, sind Banken am ehesten durch Kontoguthaben, Bausparverträge oder Versicherungspolicen mit Rückkaufoption zu überzeugen – also Sicherheiten, die für die Bank schnell umzusetzen sind. Immobilien, Fahrzeuge, Güter oder ähnliches müssen erst verkauft werden und sind durch die so entstehenden Transaktionskosten für die Banken meist weniger geeignet, sodass deren voller Verkehrswert nicht angerechnet wird.
Interessieren Sie sich für die Selbstständigkeit im Rahmen des Immobilienfranchisings und wünschen sich einen Franchisegeber, der erstklassige Dienstleistungen, ein internationales Prestige und ausgezeichneten Franchisenehmer-Support vereint? Mit Engel & Völkers haben Sie Ihren Partner für die ambitionierte Franchise-Partnerschaft gefunden. Für Anfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!