Düsseldorf bleibt einer der gefragtesten Standorte für wohnwirtschaftliche Kapitalanlagen in Deutschland. Durch starke Nachholeffekte aus dem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 werden in diesem Jahr voraussichtlich bis zu 340 Anlageimmobilien mit einem Transaktionsvolumen von rund 520 Millionen Euro gehandelt werden. Das wäre für den Mehrfamilienhausmarkt in Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt ein neues Rekordergebnis.
Der wichtigste Grund für die zunehmende Aktivität von Immobilieneigentümern ist aktuell das historisch hohe Kaufpreisniveau. Für Mehrfamilienhäuser mit und ohne Gewerbeanteil sind in den ersten sechs Monaten 2021 durchschnittlich 4.183 Euro pro Quadratmeter aufgerufen worden. Laut den aktuellen Marktdaten für Mehrfamilienhäuser in Düsseldorf sind das rund 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Damit liegen die geforderten Kaufpreise in der Landeshauptstadt vor denen in Münster (4.088 Euro/m²) und Köln (4.028 Euro/m²) und sind die höchsten in Nordrhein-Westfalen. Die Preisspanne reicht von 1.500 Euro pro Quadratmeter in einfachen Lagen wie Holthausen und 5.100 Euro pro Quadratmeter in Düsseltal. Weiter steigende Preise sind in naher Zukunft nicht mehr zu erwarten.
Ursächlich für das rege Transaktionsgeschehen ist auch die zunehmend häufige Entscheidung von Eigentümern, sich aufgrund der aktuellen Markteinflüsse von ihrer Immobilie zu trennen. Im Vordergrund stehen hier die aktuellen Diskussionen um weitere politische Regulierungen wie die anstehende Grundsteuerreform oder neue Mietpreisregularien, die zu Preisabschlägen von Investorenseite führen können.
Darüber hinaus können für viele Bestandshalter teils dringend nötige Sanierungsmaßnahmen durch die jüngste Preisexplosion bei Handwerksdienstleistungen und Baustoffpreisen unwirtschaftlich werden.
Das Jahr 2020 hat auch auf dem Mietmarkt Spuren hinterlassen. Die durchschnittliche Angebotsmiete für Bestandswohnungen in der Rheinmetropole übertraf zuletzt erstmals die Marke von 11,50 Euro pro Quadratmeter und stieg dabei im vergangenen Jahr nur moderat um 2,8 Prozent. Über dem Durchschnittswert liegen die Mieten in den sehr guten und guten Lagen wie Oberkassel (13,11 Euro/m²), Pempempelfort (12,25 Euro/m²), Kaiserwerth (11,72 Euro/m²), Flingern Nord und Süd (11,70 Euro/m²) und Friedrichstadt (11,59 Euro/m²).
Am niedrigsten ist die durchschnittliche Miete mit 9,71 Euro pro Quadratmeter in Garath und Hellerhof. Die Spanne der Düsseldorfer Angebotsmieten reichte im ersten Halbjahr 2021 von 7,10 Euro bis 15,90 Euro pro Quadratmeter. (22.11.21)