Münster ist weiter im Aufwind. Als Markt für Mehrfamilienhäuser rückt die Stadt in Westfalen zunehmend in den Fokus überregionaler Investoren. Das ist das Ergebnis aktueller Auswertungen von Engel & Völkers Commercial.
Die Analysten rechnen damit, dass das Transaktionsvolumen im Jahr 2020 trotz schwieriger Rahmenbedingungen in der ersten Hälfte das Rekordjahr 2019 erreichen wird. Die hohe Lebensqualität werde weiterhin für eine hohe Wohnraumnachfrage sorgen und die Fahrrad- und Studentenstadt ein wertstabiler Anlagestandort bleiben.
Neue Rekorde bei Transaktionszahlen
Die Attraktivität wohnwirtschaftlicher Investments spiegelt sich auch in den Transaktionszahlen wider: 163 Objekte wechselten im Jahr 2019 nach Angaben des Gutachterausschusses der Stadt Münster den Eigentümer. Das sind 32,5 Prozent mehr als 2018 und mehr als je zuvor. Auch das Transaktionsvolumen setzte den kontinuierlichen Wachstumstrend fort und erreichte 2019 mit 296 Millionen Euro ebenfalls einen neuen Rekordwert.
„Investoren und Immobilienbesitzer profitieren vom Bevölkerungswachstum sowie der überregionalen Anziehungskraft der Studentenstadt“, fasst Markus Baumgarte, geschäftsführender Gesellschafter bei Engel & Völkers Commercial Münster, die aktuelle Marktsituation zusammen.
Kaum Leerstand zu verzeichnen
Ein marktaktiver Leerstand sei in Münster kaum vorhanden. Die Leerstandsquote habe zuletzt bei lediglich 0,4 Prozent gelegen. Dagegen sei der durchschnittliche, bundesweite Vergleichswert rund siebenmal so groß. Dementsprechend konnten zuletzt weiterhin steigende Mieten verzeichnet werden.
Die durchschnittlich geforderte Miete für Neubauwohnungen lag im ersten Halbjahr 2020 mit 12,74 Euro pro Quadratmeter rund drei Prozent über dem Vorjahreswert. Für Bestandswohnungen wurden im Mittel 10,21 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Was den Standort Münster ausmacht
Münsters größte Arbeitgeber waren von jeher die Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen, unter anderem die mittlerweile unter den zehn größten Universitäten Deutschlands rangierende Hochschule, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Bezirksregierung. Aus diesem Grund wird Münster vielfach als „der Schreibtisch Westfalens“ tituliert.
Insgesamt hat sich die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 1995 bis 2018 (jüngste verfügbare Daten) um fast 52.000 auf knapp 169.000 erhöht und damit einen Zuwachs von zirka 44 Prozent erlebt. Immobilieninvestoren beobachten diese Entwicklungen aufmerksam.
Konstant hohes Preisniveau erwartet
Der Markt für Anlageimmobilien erzielt in Münster laut dem aktuell erschienenen „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser“ von Engel & Völkers Commercial seit dem Jahr 2015 ein Rekordergebnis nach dem anderen. Ein Ende der Entwicklung scheint noch nicht in Sicht.
„In den mittleren bis sehr guten Lagen rechnen wir mit einem konstant hohen Preisniveau, in den einfachen Lagen mit leicht steigenden Preisen“, prognostiziert Fabian Tillmanns, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Münster.