Osnabrück erfreut sich bei Investoren für wohnwirtschaftliche Anlageimmobilien weiter wachsender Beliebtheit. Zum einen sind hierfür die positiven sozioökonomischen Entwicklungen und der geringe Wohnungsleerstand verantwortlich. Zum anderen weichen zunehmend Investoren aus preislich angespannten Märkten, wie beispielsweise Münster, auf die Friedensstadt aus.
Engel & Völkers Commercial erwartet für das Gesamtjahr 2020, dass aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern stabile Transaktionszahlen im dreistelligen Bereich und ein Transaktionsvolumen von bis zu 75 Millionen Euro erreicht werden.
„Die anhaltende Niedrigzinspolitik verstärkt die ohnehin hohe Nachfrage nach Anlageimmobilien, was vermehrt Eigentümer nutzen, um sich mit lukrativen Gewinnen von ihren Bestandsimmobilien zu trennen“, führt Yannick Hörner, Leiter Gewerbe- und Anlageimmobilien bei Engel & Völkers Commercial Osnabrück, aus.
Die Transaktionszahlen waren bereits in den zurückliegenden Jahre konstant hoch. 122 Zinshäuser wurden 2019 veräußert – 8,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach dem Rekordjahr 2017 war es das zweitstärkste Ergebnis überhaupt. Das Transaktionsvolumen wuchs im Vorjahresvergleich um 10,7 Prozent auf 71 Millionen Euro.
Kapitalanleger schätzen laut dem aktuell erschienenen Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser Osnabrück von Engel & Völkers Commercial das vergleichsweise niedrige Kaufpreisniveau für Zinshäuser. Der durchschnittlich geforderte Angebotspreis in der C-Stadt liegt mit 1.832 Euro pro Quadratmeter eher auf dem Niveau von D-Städten wie Solingen oder Leverkusen.
Aufgrund des geringen Preisniveaus geraten einfache, etwas außerhalb gelegene Wohnlagen zunehmend in den Fokus der Investoren. Die Einstiegspreise beginnen dort bereits bei 1.100 Euro pro Quadratmeter. Im Gegensatz dazu müssen Anleger für Top-Objekte im teuersten Stadtteil Westerberg mit Kaufpreisen von bis zu 4.000 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Dennoch lassen sich auch in den Bestlagen noch Renditen von bis zu 5 Prozent erzielen. In guten und mittleren Lagen liegt die Gewinnspanne zwischen 5 und 6 Prozent.
Immobilieneigentümer nutzen somit den aktuell günstigen Zeitpunkt, um Gewinnmitnahmen aus den Wertsteigerungen der vergangenen Jahre zu realisieren. Auch Anlageimmobilien mit Sanierungsstau werden am Markt gut aufgenommen, da solvente Investoren die Wert- und Mietsteigerungspotenziale durch Modernisierungs- oder Umbaumaßnahmen erkennen.
„Eine besonders hohe, lageunabhängige Wohnraumnachfrage besteht insbesondere für kleine Wohnungen und Mikro-Apartments, worauf einige Anleger bereits reagieren“, berichtet Hörner. Neben den rund 28.000 Studenten zählten auch junge Berufstätige und Projektmitarbeiter von Unternehmen aus dem gesamten Wirtschaftsraum Osnabrück-Emsland zur Nachfragegruppe der Kleinstwohnungen.