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Einzelhandel im Lockdown: Mietparteien müssen reden

Wie hart der Lockdown im Dezember den stationären Einzelhandel wirtschaftlich treffen wird, darüber lässt sich momentan nur spekulieren. Die letzten beiden Einkaufstage vor der Schließung konnten die Verluste im Weihnachtsgeschäft jedenfalls nicht kompensieren – obwohl am Montag und Dienstag in den Top-Einkaufslagen zahlreiche Passanten gezählt wurden.


Viele Unternehmen werden spätestens jetzt an ihre finanziellen Grenzen stoßen, und Vermieter müssen zunehmend Leerstände befürchten. Sogar ganze Stadtbilder könnten sich mittelfristig verändern. Darum wird der Dialog in dieser wirtschaftlichen Grenzsituation immer wichtiger.


Hohe Zahl an Passanten

Die Bilder in den Medien erinnerten zwei Tage vor dem Lockdown im Einzelhandel vielerorts an den Schlussverkauf. Analysen von Engel & Völkers Commercial auf Basis einer Laserzählung von hystreet.com bestätigen die Eindrücke. Engel & Völkers Commercial bietet Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen für Gewerbeimmobilien in der gesamten DACH-Region an.


Die Passantenfrequenzzählung in 99 einzelhandelsrelevanten Lagen in 49 deutschen Städten ergab für Montag, 14. Dezember 2020, zwischen 10 und 20 Uhr, eine Zahl an Passanten in Höhe von 2.329.222. Prozentual entspricht das einer Steigerung von rund 55 Prozent gegenüber der Vorwoche (1.503.440 Passanten).

 Mönchengladbach
- Leeres EKZ an Weihnachten 2020

Finale vor dem Lockdown

„An 62 Zählpunkten sind die Passantenzahlen am 14. Dezember 2020 um über 50 Prozent gegenüber dem 7. Dezember 2020 gestiegen, an sieben Standorten um über 100 Prozent“, berichtet Miriam Siegert, Research Analystin bei Engel & Völkers Commercial in Hamburg. 


Die deutlichste prozentuale Steigerung wurde in Düsseldorf für die Schadowstraße-Mitte registriert. Mit 9.438 mehr Passanten als im vergleichbaren Beobachtungszeitraum, betrug die Steigerung dort +187,4 Prozent, gefolgt von der Flinger Straße-Ost (13.099, +108,4%) sowie der Mittelstraße (6.637, +108 %). Die meisten Passanten wurden am 14. Dezember in der Kaufingerstraße in München erfasst (insgesamt 62.865 Passanten, +42,9 % im Vergleich zu Montag, 7. Dezember).


Am Dienstag, 15. Dezember, zeigte sich lediglich eine leichte Veränderung. Insgesamt wurden an allen Zählpunkten 2.195.268 Passanten registriert. Das waren im Vergleich zu Montag 133.954 Passanten weniger (-5,8 %).


Dialog in wirtschaftlicher Grenzsituation

Ohne Zweifel stehen Großteile des stationären Einzelhandels in Deutschland vor schwierigen Zeiten. Der erneute Lockdown werde zahlreiche Unternehmen bei weiter laufenden Kosten an ihre finanziellen Grenzen bringen und führe oftmals zu einem wirtschaftlichen Überlebenskampf, sagt Sinje-Swala Buschmann, Leiterin Retail Services bei Engel & Völkers Commercial Hamburg, mit Blick auf die Zukunft. 


„Es wäre im Einzelhandel wichtig, dass Eigentümer und Vermieter in Zeiten von Corona gemeinsam mit ihren Mietern nach individuellen Lösungen suchen, um diese wirtschaftliche Grenzsituation zu überstehen.“ Ihrer Meinung nach müssten die Vertragsparteien dabei auch die mittelfristige Entwicklung des Stadtbildes im Blick haben, da zunehmende Leerstände immer auch Auswirkungen auf die Qualität von einzelnen Lagen haben.


Differenzierte Aussagen der Experten

Zwei aktuelle Umfragen kommen hier zu differenzierten Aussagen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) veröffentlicht nach der Befragung von 245 Einzelhändlern das Ergebnis, dass der Versuch der Mieter, mit ihren Vermietern Gespräche über eine Anpassung ihres Mietvertrags zu führen, in zwei Dritteln der Fälle erfolglos gewesen sei. 


Dagegen ist einer aktuellen Analyse von Mietverhältnissen bei Mitgliedern des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, zufolge nur noch bei zehn Prozent der Verträge eine Einigung offen. Mit rund 50 Prozent der infolge der Corona-Krise betroffenen Händler habe eine Mietreduzierung vereinbart werden können. Die ZIA-Mitglieder verfügen über zahlreiche Geschäfte in deutschen Innenstädten und Shopping-Centern mit insgesamt mehr als 12.000 Mietverträgen.


Systematik der Frequenzmessung

Bei der Laserzählung werden Passanten durch Lasermessgeräte erfasst, die in Gebäudefassaden integriert sind. Im Gegensatz zur Handzählung lassen sich rund um die Uhr Daten mit sehr hoher Genauigkeit erfassen. Engel & Völkers Commercial hat die Passantenfrequenzen von 99 einzelhandelsrelevanten Lagen in 49 Städten ausgewertet. Bereitgestellt wurden die Daten von der hystreet.com GmbH, einem Tochterunternehmen des Investors Aachener Grund.

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