Erlös nach dem Immobilienverkauf sinnvoll reinvestieren: Diese Möglichkeiten haben Sie

Nach dem Verkauf einer Immobilie stehen bereits wieder Entscheidungen an: Welche Anlagealternativen ergeben sich, vor allem auch ausserhalb von Direktinvestitionen in Immobilien? Unter Umständen steht eine grössere Investition an oder ein lang gehegter Wunsch will nun endlich erfüllt sein. Wenn aber die Liquidität nicht unmittelbar gebraucht wird, stellen sich oft andere Fragen: Lohnt sich ein Investment, um etwa den Lebensstandard zu erhöhen, früher in den Ruhestand zu gehen oder mittelfristig eine eigene Weiterbildung oder die Ausbildung der Kinder finanzieren zu können?

Jenseits solch ganz persönlicher Ziele stehen verschiedene Anlagealternativen und Investitionsmöglichkeiten zur Auswahl: von der klassischen Geldanlage wie Tages- oder Festgeld über Aktien und Fonds oder Alternativen wie Edelmetalle bis hin zur neuerlichen Investition in Immobilien. Und auch beim Reinvestieren in Immobilien gibt es verschiedene Möglichkeiten! 

Umfassende Situationsanalyse

Persönliche Ziele können durch Investitionen in diverse unterschiedliche Anlagelösungen erreicht werden. Professioneller Rat drängt sich auf - gerade bei einem Immobilienverkauf bietet es sich an, eine umfassende Auslegeordnung zu erarbeiten. Dazu gehört sicherlich die Analyse der persönlichen Anlagesituation. Der Zeitpunkt ist zudem sinnvoll, um die Vorsorgemassnahmen zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Umfeld mit Anlagechancen

Die Anlagealternativen haben sich aufgrund der global angehobenen Zinsen (siehe Grafik) vermehrt. Dies trotz einem Umfeld, welches von vielen Herausforderungen geprägt ist. Die Phase der Negativzinsen ist in der Schweiz nach über sieben Jahren zu einem Ende gekommen. Natürlich bleibt auch die Reinvestition in Immobilien eine prüfenswerte Alternative. Auch hier gibt es diverse Möglichkeiten.

Verkaufserlös anlegen

Beantworten Sie sich im ersten Schritt vier konkrete Fragen:

• Welches Anlageziel verfolge ich?
• Welche Summe möchte ich anlegen – den gesamten Verkaufserlös oder nur einen
       Teilbetrag?

• Für welchen Zeitraum soll die Geldanlage erfolgen – wann möchte ich welche 

     Summe wieder zur Verfügung haben?

• Möchte ich selbst bestimmen, welche Anlagen ich kaufe und verkaufe oder will ich diese 

     Entscheidungen delegieren?

Danach sollten Sie sich eingehend mit den verschiedenen Anlagealternativen beschäftigen. Welche Anlageform ist also für Sie interessant und passt zu Ihren Bedürfnissen?

Kompetente und vertrauensvolle Beratung hinzuzuziehen, ist empfehlenswert. Diese hilft Ihnen, die Chancen und Risiken verschiedener Anlagemöglichkeiten zu bewerten und renditestarke Investments herauszufiltern, welche Ihren persönlichen Zielen und Ihrem individuellen Anlageprofil entsprechen. So können Sie eine optimale Entscheidung treffen.

Umfeld erfordert aktive Verwaltung

Die Bandbreite der in Zukunft möglichen Marktentwicklungen ist sehr gross: Dieser Tatsache sollten sich Investorinnen und Investoren in den nächsten Jahren bewusst bleiben. Das Jahr 2022 stellt eine Zäsur dar. Eine lange Phase sinkender Zinsen und akkommodierender Zentralbankenpolitik ging zu Ende. Die Zukunft wird bis auf Weiteres von De-Globalisierungstendenzen, erhöhten Inflationsraten, eher restriktiven Zentralbanken und Herausforderungen für die Unternehmen geprägt sein. Die reale Vermögensbewahrung wird damit zu einem wichtigen Anlageziel. Als Folge davon bleibt die aktive Verwaltung von Vermögenswerten ein zentraler Erfolgsfaktor.

Zinswende bringt Anlagechancen

Wer aktuell eine Immobilie verkauft und den Erlös an den Finanzmärkten investieren will, findet neuerdings ein komplett verändertes Anlageumfeld vor. Während Negativzinsen die letzten sieben Jahre prägten, werfen heute auch Obligationen wieder Renditen ab. Dieser Umstand bietet für die Reinvestition von Erlösen aus dem Verkauf einer Liegenschaft zusätzliche Möglichkeiten. Gleichzeitig haben sich die Bewertungen aller Anlageklassen teilweise deutlich korrigiert, was für Neuanlagen Opportunitäten bringt. Was bedeutet das nun konkret?

Investorinnen und Investoren mit durchschnittlichem Risikoappetit sollten ihr Portfolio wie folgt ausrichten:

• Wachstum und Innovation: rund 40 Prozent der Anlagen in Aktien, mit einem klaren 

      Fokus auf US-Aktien und Schweizer Qualitätswerte

• Laufender Ertrag: rund einen Viertel der Anlagen in Unternehmensobligationen, sowohl 

      von Unternehmen hoher Qualität als auch in höherverzinslichen Segmenten

• Sicherheit in Krisen: rund einen Viertel in währungsgesicherten Staatsanleihen, sowohl 

     aus den USA als auch aus Europa

• Opportunitäten in alternativen Segmenten: etwas Cash für Anlageopportunitäten

     (kotierte Immobilienlösungen, alternative Anlagen etc.)

Anlegen braucht Beratung

Wirtschaftswachstum, Zinssituation und spezifische Rendite- und Risikoeigenschaften von Anlageklassen sind fundamentale Faktoren, welche die Strukturierung des eigenen Portfolios massgeblich beeinflussen. Neben der Berücksichtigung von langfristigen Trends sollten für die Anlageallokation auch kurzfristige Einflussfaktoren beachtet und laufend überprüft werden. Es empfiehlt sich, die Beratung der Hausbank oder eines anderen professionellen Finanzinstituts in Anspruch zu nehmen. Über die Umsetzung der Anlageideen kann jede Investorin, jeder Investor danach selbst entscheiden.

Fazit

Aktien verloren im Anlagejahr 2022 markant an Wert. Die Bewertungen bildeten sich deutlich zurück. Sollte sich die wirtschaftliche Verlangsamung nicht weiter akzentuieren, bietet sich ein Engagement in Aktien an. Gleichzeitig sind Investitionen in Obligationen nach dem jüngsten Zinsanstieg eine Alternative: Ihre Absicherungsfunktion ist wieder gegeben. Es ist auch sinnvoll, je nach Marktphase, Rohstoffe oder Edelmetalle dem Portfolio beizumischen. Um das Portfolio in turbulenten Phasen der Finanzmärkte solider auszurichten, können auch risikoärmere Wertschriften zugekauft werden. Die Anlagetaktik sollte man periodisch überprüfen und bei Bedarf die Verteilung der Anlageklassen anpassen.