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Die Bevölkerungsentwicklung Berlins stagniert – warum die Stadt aber noch lange nicht an ihre Grenzen kommt

In den vergangenen zehn Jahren galt Berlin als der Zuzugskönig Europas. Keine andere europäische Stadt verzeichnete höhere Zuzüge, und es schien, als wollte jeder in die deutsche Hauptstadt. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin prognostizieren für Berlin ein Wachstum um 6,6 Prozent bis 2030. Demnach könnte Berlin bis dahin über 4 Millionen Einwohner haben.

Die jüngsten veröffentlichten Einwohnerzahlen zeichnen aber ein anderes Bild. So ist die Einwohnerzahl Berlins im vergangenen Jahr um gerade einmal um 467 gestiegen. Das bedeutet aber nicht, dass die Popularität der Stadt abnimmt. Im Gegenteil, Experten rechnen mit dem großen Aufschwung nach der Krise – und einem andauernden Run auf die Hauptstadt.

 Berlin
- Bevölkerungsentwicklung Berlin seit 2000

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Berlin sind optimal

Berlins Wirtschaftskraft wächst seit Jahren kontinuierlich. Zuletzt entwickelte sich das Berliner Bruttoinlandsprodukt weitaus positiver als das gesamtdeutsche Mittel. Zahlreiche Unternehmen zieht es in die Hauptstadt. Dabei profitieren Berliner Unternehmen besonders von der räumlichen Nähe zu den mit einer hohen Anzahl vertretenen wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Hauptstadt wartet mit vier Universitäten, drei Kunsthochschulen, sechs Fachhochschulen, 29 privaten Hochschulen und ca. 70 öffentlich finanzierten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf.

Und auch der Arbeitsmarkt verzeichnet positive Entwicklungen. In den letzten fünf Jahren nahm die Arbeitslosenquote stetig ab: Von 10,7 Prozent fiel sie im März 2020, kurz vor dem ersten Lockdown, auf ca. 7,9 Prozent. Berlin verzeichnet zudem den größten Beschäftigtenzuwachs aller Bundesländer (2,5 Prozent ggü. Ø 0,9 Prozent). Es entstanden allein 2019 ca. 49 600 Arbeitsplätze in der Hauptstadt. Die Akademikerquote unter den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Berlin ist 2019 auf 32,1 Prozent gestiegen und liegt damit deutlich über dem deutschen Durchschnitt von 18,6 Prozent.

Erfolgreich aufgestellt sind auch die Berliner Digitalunternehmen, wie ein Blick auf die Börsen zeigt: Klassische Berliner Start-ups, wie HelloFresh, Delivery Hero und Zalando, die in Berlin gegründet wurden, sind mittlerweile in den wichtigsten deutschen Indizes platziert.


Wohnraum bleibt knapp

Nicht nur die seit Jahren positiven Wanderungssalden lassen Wohnraum knapp werden. Ein Blick auf die Entwicklung der Haushalte zeigt, dass die Anzahl der Einpersonenhaushalte in den vergangenen 10 Jahren zugenommen hat (+17,9 Prozent) bei gleichzeitiger Abnahme der Anzahl aller Mehrpersonenhaushalte. Vor allem die Innenstadtbezirke sind von jungen Bewohnern in kleinen Haushaltsgrößen mit hohem Single-Anteil und geringem Wohnflächenkonsum geprägt. In den Randbezirken hingegen wohnen überdurchschnittlich viele ältere Bewohner in größeren Haushalten. Diese Entwicklung steigert den Wohnraumbedarf Berlins massiv.

 Berlin
- Wohnraumbedarf Berlin

Der Ruf nach Kompensation durch Neubau wird in Berlin von Jahr zu Jahr lauter. Und gefühlt wird auch an jeder Ecke gebaut. Doch reichen die Neubauzahlen längst nicht aus, um den Wohnraumbedarf, der momentan bei durchschnittlich 25 000 Einheiten pro Jahr liegt, zu decken.

Bei einer Leerstandsquote von gerade einmal 0,8 Prozent ist es momentan selbst für Berliner schwer geworden, innerstädtisch umzuziehen.

Auch der monatelange Lockdown im vergangenen Jahr und das damit verbundene Ausbremsen vieler Wirtschaftszweige schlägt sich ohne Zweifel in der stagnierenden Bevölkerungsentwicklung nieder, denn ohne wirtschaftliche Sicherheit wird kaum umgezogen.


Der große Aufschwung nach der Corona-Krise

Die Prognose für die Berliner Wirtschaft nach der Krise ist absolut positiv. 2020 wurden trotz Corona-Krise mehr als 5,3 Milliarden frisches Kapital von den deutschen Start-ups eingesammelt. Über 3,1 Milliarden und damit knapp 60 Prozent davon flossen nach Berlin. Bislang wurde dieses Kapital noch nicht abgerufen, aber es steht zur Verfügung und wird für die Wirtschaft ein wahrer Katalysator sein. Und dieser wird einen Beitrag dazu leisten, dass Berlin, anders als die Bevölkerungszahlen auf den ersten Blick vermuten lassen, auch weiterhin ein Magnet für Zuzügler aller Couleur sein wird.

Auch bei Investoren ist Berlin auf Platz 1. In der jährlich von PricewaterhouseCoopers (PwC) veröffentlichten Studie „Emerging Trends in Real Estate“ hat Berlin bereits in den Jahren 2015 bis 2017 den ersten Platz belegt und sicherte ihn sich 2020, gefolgt von London, erneut.

Trotz hervorragender Rahmenbedingungen bleibt noch zu hoffen, dass die Politik die richtigen Weichen für Investitionen stellt und ihr Versprechen nach ausreichend Wohnraum endlich einlöst.

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