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Engel & Völkers veröffentlicht Marktreport 2022 für Wohn- und Geschäftshäuser in Berlin

Die Preise bleiben stabil

Berlin, den 8. Juni 2022 – Der Berliner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser (WGH) verzeichnete im Jahr 2021 trotz wohnungspolitischer Debatten ein Rekordergebnis. Dieses und weitere Ergebnisse veröffentlicht Engel & Völkers Commercial Berlin in einem neuen Marktreport, der die aktuellen Entwicklungen am Immobilienmarkt zusammenfasst.


  • Rekordjahr für Berliner WGH-Markt (Vorjahresvergleich: +45 %)
  • Höchstes Umsatzvolumen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg
  • Steigende Kaufpreise auch im 1. Quartal 2022


Insgesamt zeigte sich der Anlageimmobilienmarkt der Hauptstadt im Jahr 2021 trotz Coronapandemie als krisenresilient. Das Umsatzvolumen für Wohn- und Geschäftshäuser betrug im Jahr 2021 circa 7,5 Milliarden Euro, dies stellt einen Zuwachs von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr (5,15 Mrd. Euro) dar. Die Anzahl der Verkäufe erhöhte sich ebenso: Im Jahr 2020 waren in Berlin 927 Wohn- und Geschäftshäuser gehandelt worden, 2021 erhöhte sich dieser Wert um 54 Objekte auf 981 – ein Zuwachs von 5,8 Prozent. „Diese Zahlen belegen, dass mit der Aufhebung des Mietendeckels ein aktiveres Marktgeschehen beobachtet werden konnte“, ordnet Benjamin Rogmans, Leitung Investment Wohn- und Geschäftshäuser und Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Berlin, die Entwicklungen ein. „Der hiesige Markt für Wohn- und Geschäftshäuser zeigte sich im Jahr 2021 trotz anhaltender Herausforderungen – bedingt durch die Coronapandemie, Enteignungsdebatten und Diskussionen um das Vorkaufsrecht – nicht nur resilient, sondern behauptete seine herausragende Stellung in Deutschland und Europa. Dies unterstreichen die aktuellen Rekordzahlen“, erklärt Rogmans weiter.


Tempelhof-Schöneberg verdreifacht Transaktionsvolumen im Jahresvergleich

Die meisten Umsätze erfolgten derweil im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. 111 Transaktionen entsprechen einem Plus von 38,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei einem Wertzuwachs von 208,7 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro. Der Bezirk Mitte folgt auf dem zweiten Rang. Dort wurde jedoch im vergangenen Jahr ein Rückgang verzeichnet: Das Transaktionsvolumen sank um 18,7 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro, während die Transaktionszahl um ein Drittel auf 109 sank. Bemerkenswert ist auch, dass das Transaktionsvolumen in Charlottenburg-Wilmersdorf trotz des Rückgangs der Transaktionszahl um 18,5 Prozent im Jahr 2021 auf 984 Millionen Euro stieg (+119,5 % im Vorjahresvergleich). Erhöhte Marktaktivität wurde auch in Neukölln (+120 %, 77 Transaktionen) und Spandau (+141,4 %, 70 Transaktionen) beobachtet. Wesentlich mehr Umsätze verzeichneten die Gutachter in Reinickendorf: 60 Transaktionen bedeuten dort ein Plus von 566,7 Prozent. Bedeutende Rückgänge gab es in Marzahn-Hellersdorf, wo das Transaktionsvolumen um knapp ein Viertel (-23,9 %) auf 78 Millionen Euro sank, sowie in Lichtenberg (-23,1 %, 164 Mio. Euro) und Steglitz (-26,7 %, 267 Mio. Euro).


Angebotsmieten weiterhin hoch in Berliner Bezirken

Der Berliner Wohn- und Geschäftshäusermarkt muss sich jedoch auch einigen Herausforderungen stellen: „Der Ukraine-Krieg, die stetig steigende Inflation und weiterhin gestörte Lieferketten sowie allgemein steigende Rohstoffpreise hemmen den Fortschritt im Neubau, sodass Wohnraum ein knappes Gut bleibt. Das drückt sich in einer historisch niedrigen Leerstandsquote von 0,9 Prozent aus, resultiert aber eben auch in weiterhin sehr hohen Angebotsmieten“, so Benjamin Rogmans. Am höchsten sind die Angebotsmieten, laut der Experten von Engel & Völkers Commercial, im Bezirk Mitte, wo Mieter durchschnittlich 14,85 Euro Kaltmiete je Monat und Quadratmeter zahlen (1. Quartal 2022). In Charlottenburg-Wilmersdorf beträgt die Durchschnittsmiete im Angebot 14,32 Euro pro Quadratmeter. Ebenfalls mehr als 14,00 Euro pro Quadratmeter zahlen Mieter im Durchschnitt in Friedrichshain-Kreuzberg bei Neubezug einer Wohnung (14,29 Euro/m2). Der günstigste Stadtbezirk ist Marzahn-Hellersdorf, dem einzigen Bezirk, in dem die durchschnittliche Angebotsmiete pro Quadratmeter noch unter zehn Euro liegt (9,54 Euro).


Exklusive Marktzahlen zeigen weiterhin steigende Kaufpreise im 1. Quartal 2022

Im ersten Quartal des laufenden Jahres blieb die Anzahl der Objekte, die am Berliner WGH-Markt gehandelt wurden, im Vorjahresvergleich unverändert. Wie auch im ersten Quartal 2021 waren dies 176, hingegen stieg im Quartalsvergleich der Immobilienwert. Gemäß aktuellen Zahlen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin sind Wohn- und Geschäftshäuser mit einem Gesamtwert von 928,5 Millionen Euro gehandelt worden. Dies stellt gegenüber dem Vorjahresquartal (797,2 Mio. Euro) ein Plus von 16 Prozent dar. Daraus resultiert eine Steigerung des durchschnittlichen Kaufpreises für Wohn- und Geschäftshäuser in Berlin von 4,5 Millionen Euro auf 5,3 Millionen Euro (Plus von etwa 18 %). Der Berliner Bezirk Spandau erzielte im ersten Quartal 2022 den höchsten Umsatz mit circa 119 Millionen Euro, gefolgt von den Ortsteilen Köpenick (etwa 103 Mio. Euro) und Charlottenburg (etwa 86 Mio. Euro).


Prognose 2022: voraussichtlich stabiler Markt, aber keine weiteren Preissteigerungen

Zwar gehen die Experten von Engel & Völkers Commercial nicht von weiteren Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt aus, jedoch prognostizieren sie auch keine Trendumkehr, sondern ein Preisplateau. „Berlin wird durch seine florierende Digital- und Kreativwirtschaft weiter an Strahlkraft gewinnen, während das Wohnraumangebot knapp bleibt. Die Bundeshauptstadt ist einer der gefragtesten Standorte für Wohninvestments in Europa. Immobilien sind angesichts einer hohen Inflation weiterhin eine sichere Anlage und die Wertsteigerungsaussichten bleiben langfristig gut“, ergänzt Rogmans. Die Experten gehen für das Jahr 2022 von 1.000 verkauften Wohn- und Geschäftshäusern aus, während das Transaktionsvolumen die Marke von acht Milliarden Euro überschreiten könnte.

 Berlin
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