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Berlin, den 9. Februar 2023 – Der Berliner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser hat 2022 einen deutlichen Rückgang sowohl bei den Transaktionen als auch beim Umsatzvolumen erfahren. Das geht aus den vorläufigen Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin hervor. Engel & Völkers Commercial Berlin hat diese Daten um eigene Auswertungen ergänzt und gibt eine aktuelle Markteinschätzung ab.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 757 Immobilien am Wohn- und Geschäftshausmarkt in Berlin gehandelt, davon nur 18 in Portfolios. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich dabei um einen Rückgang von 23 Prozent (2021: 982 Immobilien, davon 69 Pakete). Der durchschnittliche Kaufpreis für Wohn- und Geschäftshäuser lag bei 4,81 Millionen Euro. Der gesamte Transaktionsumsatz im Jahr 2022 betrug 3.639,9 Millionen Euro, was einem Rückgang um rund die Hälfte zum Vorjahr entspricht (2021: 7.263,5 Millionen Euro). Hierbei gilt zu beachten, dass das Jahr 2021 ein Rekordjahr am Berliner Markt darstellt, in dem darüber hinaus sehr viele große Transaktionen und Portfolio-Deals stattgefunden haben, die 2022 nicht beobachtet werden konnten.
Transaktionsvolumen Wohn- und Geschäftshäuser Berlin in Mio. Euro
Quelle: Gutachterausschuss Berlin, Engel & Völkers Commercial Berlin.
„Die Gründe für die tiefgreifenden Veränderungen des Marktumfelds im vergangenen Jahr sind multikausal. Sprunghaft gestiegene Bauzinsen, eine hohe Inflation und die Sorge um Energieknappheit infolge des Ukraine-Kriegs haben den Markt im Jahresverlauf stagnieren lassen. Der Neubau brach ein, institutionelle Investoren hielten sich zurück und besonders das zweite Halbjahr war durch private Käufer geprägt“, kommentiert Benjamin Rogmans, Leitung Investment Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Berlin, die Zahlen des Jahres 2022.
Mit 71 Transaktionen wurden 2022, wie auch schon im Vorjahr, die meisten Objekte im Altbezirk Neukölln gehandelt (2021: 90). Dahinter reihen sich die Altbezirke Reinickendorf mit 62 Transaktionen sowie Steglitz mit 54 Transaktionen ein.
Die höchsten durchschnittlichen Kaufpreise pro Quadratmeter wurden 2022 in Mitte registriert. Im Schnitt wurden für ein Wohn- und Geschäftshaus in Mitte rund elf Millionen Euro gezahlt. Dahinter folgen die Altbezirke Prenzlauer Berg (rund 8 Millionen Euro) und Schöneberg (rund 7 Millionen Euro).
Das höchste Umsatzvolumen erzielte Spandau mit 343 Mio. Euro, gefolgt von Mitte (277 Mio. Euro) und Charlottenburg (251 Mio. Euro).
Anzahl gehandelter Wohn- und Geschäftshäuser Berlin: Top 10
Durchschnittlicher Kaufpreis in Mio. Euro Berlin: Top 10
Transaktionsvolumen in Mio. Euro Berlin: Top 10
Quelle: Gutachterausschuss Berlin, Engel & Völkers Commercial Berlin.
Engel & Völkers Commercial Berlin erwartet, dass der Negativtrend zeitnah wieder gebrochen werden wird. „Private Investoren mit entsprechendem Eigenkapital haben jetzt noch die Chance, zu attraktiven Konditionen Bestandsgebäude im WGH-Segment zu erwerben. Sie können derzeit wieder günstige Quadratmeterpreise und stabile Renditen realisieren. Wir erwarten dabei jedoch eine Rückkehr der institutionellen Investoren an den Markt, spätestens im zweiten Quartal des aktuell laufenden Jahres“, ergänzt Rogmans. „In den vergangenen Monaten sind bereits viele neue Vehikel aufgestellt worden, die über ca. eine Milliarde Euro Eigenkapital verfügen, die für den Berliner WGH-Markt vorgesehen sind.“
Der rückläufige Neubau und die zunehmende Fokussierung auf Bestandsgebäude rücken ESG-Themen in den Vordergrund. „Viele bestehende Gebäude in Berlin haben Sanierungspotenzial, das es in den kommenden Jahren zu entwickeln gilt. Im Zuge hoher Energiepreise ist ein guter energetischer Zustand essenziell. Als strategischer Partner stehen wir unseren Kunden auch für Fragen rund um das Thema ESG zur Seite“, sagt Rogmans.
Informationen zur Datengrundlage:
Die Zahlen basieren auf den vorläufigen Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin vom 1. November 2022. Die Zahlen der Vorjahresdaten haben als Stichtag den 1. November 2021. Die Altbezirke basieren auf den Grenzen vor der Bezirksreform am 1. Januar 2001.
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