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28. Juni 2023 | Das Dach ist ein neuralgischer Punkt in der Gebäudehülle. Viele Eigentümer scheuen die Kosten für eine professionelle Dämmung. Dabei macht sie sich in aller Regel bezahlt – auch finanziell.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verlangt, dass das Dach oder aber die Geschossdecke zum unbeheizten Dachboden einen sogenannten Mindestwärmeschutz aufweist. Von dieser Pflicht gibt es Ausnahmen, etwa wenn es sich um ein Einfamilienhaus handelt, das Sie schon seit vielen Jahren selbst bewohnen. Wenn Sie eine Sanierung vermeiden wollen und unsicher sind, ob die vorhandene Dämmung ausreicht oder ob für Ihren Fall eine Ausnahmeregelung greift, sollten Sie einen Energieberater konsultieren. Denn bei Verstößen gegen die Vorschriften des GEG können empfindliche Geldbußen fällig werden. Darüber hinaus kann die Pflicht zum Dämmen eintreten, wenn Sie bestimmte andere Sanierungsmaßnahmen durchführen, also etwa das Dach neu eindecken oder die Dachfenster austauschen lassen.
Warme Luft steigt nach oben, und daher ist das Dach ein neuralgischer Punkt. Wie viel Wärme über das Dach abgestrahlt wird, variiert je nach baulichen Bedingungen, Heiztechnik und Heizverhalten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW schätzt, dass mit einer Dämmung des Dachs 20 bis 30 Prozent Heizenergie eingespart werden können. Das ist ein realistischer Wert. Bei hohen und weiter steigenden Energiekosten wirkt sich eine Sanierung also spürbar positiv aus und trägt zur Amortisierung der Sanierungskosten bei.
Eine Dachdämmung isoliert nicht nur gegen Wärmeverlust während der Heizperiode, sondern auch gegen Aufheizen im Sommer. Mit einer guten Isolierung bleiben selbst bei heißem Wetter das Dachgeschoss und der Rest des Hauses länger angenehm kühl.
Mieter achten zunehmend auf die Nebenkosten. Wenn diese dank besserer Isolierung sinken, verbessert sich die Vermietbarkeit Ihres Hauses. Zudem ergibt sich Potenzial für eine höhere Kaltmiete. Direkt wirkt sich die Dämmung bei Ihren CO2-Kosten aus. Seit diesem Jahr können Sie diese nicht mehr eins zu eins an Ihre Mieter weitergeben. Und je schlechter die Energieeffizienz Ihres Hauses, umso höher sind nicht nur die gesamten CO2-Kosten, sondern auch der Anteil, den Sie selbst tragen müssen – bei besonders schlecht gedämmten Häusern beläuft er sich auf 95 Prozent. Und letzten Endes steigert jede energetische Verbesserung den Wert Ihres Hauses. Auch wenn Sie nicht verkaufen wollen: Eine Bank bemisst die Konditionen für jeden Kredit am Verkehrswert. Und dabei ist die Energieeffizienz ein zunehmend wichtiger Faktor.
Es gibt Dämmmaterialien mit unterschiedlichem Dämmwert und ökologischen Eigenschaften sowie verschiedene Methoden, diese anzubringen. Sehr beliebt ist die Zwischensparrendämmung, bei der zum Beispiel Glaswollematten zwischen den Dachsparren platziert werden. Eine Alternative ist die Einblasdämmung, bei der die Hohlräume erst verschalt und dann mit einem Dämmstoff in Granulatform gefüllt werden. Beide Methoden sind grundsätzlich geeignet, um die Dachflächen oder alternativ den Speicherboden zu isolieren. Letzteres ist besonders unaufwendig, kommt aber nur dann in Betracht, wenn der Dachboden nicht benutzt wird.
Es gibt zahlreiche Fördermittelprogramme, die die Dachdämmung kostengünstiger machen können. Die wichtigsten werden von der KfW und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt. Erreicht Ihr Haus durch die Sanierung eine bestimmte Effizienzklasse, können Sie von der KfW bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit als zinsvergünstigten Kredit in Anspruch nehmen. Das BAFA beteiligt sich an Maßnahmen zur Sanierung der Gebäudehülle, wozu auch das Dach zählt, mit bis zu 15 Prozent. Zahlreiche weitere Förderungen können je nach gegebenen Umständen in Betracht kommen. Ihr Energieberater sollte sie alle kennen und das Beste für Sie herausholen. Übrigens kann auch sein Honorar gefördert werden.
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