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Mehr bauen, weniger bremsen: Investorenanliegen für die Koalitionsverhandlungen

Mehr Bauland, um den Mietwohnungsbau voranzutreiben, und eine Abkehr von der Mietpreisbremse: Was institutionelle Anleger von der neuen Bundesregierung erwarten, zeigt die EVIC-Investorenumfrage 2017.

 Berlin
- Mehr bauen, weniger bremsen: Investorenanliegen für die Koalitionsverhandlungen

Rund vier Wochen nach der Bundestagswahl 2017 stehen die Weichen in Richtung Jamaika-Koalition. Bereits kurz vor der Wahl gaben rund 150 institutionelle Investoren und Family Offices in einer Online-Umfrage im Auftrag von Engel & Völkers Investment Consulting Auskunft zu ihren Anlagekriterien: Anstelle der Mietpreisbremse halten institutionelle Anleger die vereinfachte Ausweisung von Bauland für eine sinnvollere Maßnahme, um den Mietwohnungsneubau in Deutschland zu fördern.

Mietpreisbremse wird zum Investitionshemmschuh

Rund 59 Prozent der Anleger rechnen bei einer Verschärfung der Mietpreisbremse, wie von den Grünen im Wahlkampf gefordert, mit einem zunehmenden Investitionsstau bei Bestandswohnungen. Rund 46 Prozent der Befragten würden sogar erwägen, ihren Investitionsschwerpunkt auf andere Immobilien-Assetklassen zu verlagern, sollte sich die Grünen-Forderung nach einer verlängerten Mietpreisbremse ohne Ausnahmeregelungen in den Koalitionsgesprächen durchsetzen.

„Schon heute kalkulieren Investoren bei Bestandsimmobilien mit einer sehr geringen Mietrendite von zwei bis drei Prozent“, kommentiert Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Investment Consulting GmbH. „Bei einer anhaltend hohen Nachfrage nach Mietwohnungen hilft letztlich nur eine Ausweitung des Angebotes, um die Wohnungsmärkte nachhaltig zu beeinflussen.“

Grundstücksmangel in den Städten angehen

Bauen gegen die Wohnungsnot – dafür mangelt es jedoch in vielen Städten an Flächen. Fast 88 Prozent der institutionellen Anleger in Deutschland halten es für notwendig, die Ausweisung von Bauland in städtischen Gebieten zu vereinfachen.

„Für viele institutionelle Anleger und Projektentwickler stellen die hohen Grundstückspreise in den Metropolen ein gravierendes Problem dar“, erläutert Kai Wolfram. „Betrug früher der Grundstücksanteil an den Erstellungskosten für Neubau noch rund 15 bis 20 Prozent, liegt der Anteil heutzutage bei über 40 Prozent. Wer den Mietwohnungsbau vorantreiben will, muss daher vor allem das Angebot an Grundstücken in den Innenstädten erhöhen.“


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