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Wie der Trend zum Nearshoring die Nachfrage bei norddeutschen Industrieobjekten stärkt


Internationale Lieferketten, digitale Einkaufsmöglichkeiten, Kostenoptimierung durch Fertigung im Ausland: Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde der deutsche Produktionssektor von fortwährenden Globalisierungseffekten durchzogen – ein Trend, der neben unbestreitbaren ökonomischen Vorteilen zuletzt auch diverse Schwächen offenbarte. Dabei sind die verschärfte US-Zollpolitik, das Handelsembargo gegen Russland oder der Zwischenfall der Ever Given im Suezkanal nur wenige Beispiele, die zeigen, wie verletzlich unsere Wirtschaft durch Vorfälle jenseits der EU-Grenzen tatsächlich geworden ist. Während bei einigen Rohstoffen wie Öl oder Gas der Import aus anderen Ländern oder Kontinenten aufgrund lokaler Verfügbarkeiten aktuell noch unvermeidbar scheint, wären solche Abhängigkeiten bei vielen anderen Produkten durch lokale Herstellung und kurze Lieferketten grundsätzlich vermeidbar. 


Hier kommt das Stichwort "Nearshoring" ins Spiel, also das Gegenteil zum international geprägten "Offshoring". Auch norddeutsche Unternehmen in Hamburg und Umgebung erkennen zunehmend, dass die Zukunft in der Stärkung der hiesigen Produktions- und Logistikstrukturen liegt. Welche ungeahnten Qualitäten eine solche Neuausrichtung ermöglicht, lesen Sie in diesem Blogbeitrag von Engel & Völkers Commercial Hamburg.

Nachhaltigkeit durch kurze Wege, mit einem Netz aus lokalen Produzenten und Zulieferern 


Die Idee, bei der Güterbeschaffung und der Konzeption von Lieferketten verstärkt regionale Anbieter einzubeziehen, setzt zunächst die Verfügbarkeit von Zulieferern und Produzenten in der Umgebung voraus. Ob dabei Zulieferer direkt aus Deutschland oder dem nahen EU-Ausland beansprucht werden, lässt die Definition von Nearshoring zunächst offen; die Ausgangslage verbessert sich in dieser Hinsicht jedoch zusehends, da immer mehr namhafte Unternehmen den regionalen Ansatz verfolgen. So setzt der schwedische Batteriehersteller Northvolt mit seiner geplanten Gigafactory im Schleswig-Holsteinischen Heide weitgehend auf lokale Lieferketten, auch die Tiefkühlgerichte von Frosta aus Bremerhaven oder die Lebensmittel von Edeka Nord mit Sitz in Neumünster stammen zu großen Teilen aus deutscher Herstellung. 


Der unmittelbarste Vorteil einer solchen Strategie liegt in der drastischen Verkürzung von Lieferzeiten gegenüber interkontinentaler Beschaffung von Vorprodukten. Innerhalb der EU können Waren üblicherweise innerhalb weniger Stunden bis Tage zugestellt werden, während die Wartezeit bei Produkten aus Asien oder Amerika nicht selten wenige Wochen in Anspruch nimmt. Teurer werdende Importzölle können auf diese Weise zusätzlich vermieden werden, sofern die Lieferketten innerhalb des Schengenraumes eingerichtet werden. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt profitiert vom Nearshoring-Trend, da kurze Transportwege auf der Straße, zur Schiene oder zu Wasser geringere CO2-Emissionen zur Folge haben. Zur Erreichung von ESG-Zielen eignet sich eine solche Strategie ebenfalls. Nicht zuletzt wird das Label "Made in EU" beziehungsweise "Made in Germany" weiterhin als ein gewisses Qualitätsversprechen wahrgenommen, von dem Unternehmen mit lokalen Lieferketten in der Außenwirkung durchaus profitieren können.

Resilienz gegenüber interkontinentalen Lieferausfällen entwickeln dank Nearshoring

Sei es aus politischen, logistischen oder anderweitigen Gründen: Dass sich dringend benötigte Lieferungen, etwa aus Fernost, erheblich verzögern oder gar nicht ankommen, ist in der Praxis international agierender Unternehmen keine Seltenheit. Gerät bereits ein Zahnrad der Produktionsmaschinerie ins Stocken, kann dies das gesamte System mit gravierenden Folgen lahmlegen. Aufgrund der kürzeren räumlichen Distanzen und politischen Nähe bei Partnern innerhalb der EU oder, idealerweise, bei Zulieferern aus Deutschland, können derartige Vorfälle deutlich minimiert werden. 


Somit stellen sich Unternehmen mit Nearshoring-Ansatz gegenüber globalen Krisen und ideologischen Blockbildungen, wie wir sie derzeit erleben, wesentlich robuster auf, während zugleich die heimischen Volkswirtschaften gestärkt werden. Zugleich profitieren Betriebe bei der Weiter- und Endverarbeitung von einer oftmals besseren Compliance-Transparenz sowie Qualitätskontrolle ihrer Zulieferer, die bei Offshore-Handelspartnern zuweilen nicht europäischen Standards gerecht werden. Auch Wechselkursschwankungen müssen bei einheitlicher Zahlung in Euro nicht länger einkalkuliert werden. Zusammengefasst: Supply Chains auf Basis des Nearshoring Ansatzes können die Kostenvorteile von Offshore-Zulieferungen aufgrund besserer Zuverlässigkeit, höherer Nachhaltigkeit, schneller Lieferzeiten und geringer Zusatzkosten unserer Ansicht nach durchaus kompensieren. 


In der Praxis unseres Immobilienexperten-Teams zeigt sich, dass Entscheidungsträger von Unternehmen bei der Standortfrage zunehmend zur lokalen Lösung in Norddeutschland tendieren. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit Deutschland- und EU-interner Produktionsketten wächst, sodass sich folglich immer mehr lukrative Absatzmöglichkeiten für Betriebe ergeben, die sich mit unmittelbarem räumlichen Bezug ansiedeln. Insbesondere in Branchen, die bisher eine hohe Auslandsabhängigkeit vorweisen, beispielsweise in der Automobil- und Elektronik-Industrie, wird diese Entwicklung aus Sicht von Engel & Völkers Commercial Hamburg zukünftig weiter an Relevanz gewinnen. 


Sind Sie aktuell auf der Suche nach einer Industrie- und Logistikimmobilie im Raum Hamburg oder möchten den aufstrebenden Nearshoring-Trend nutzen, um Ihre Lagerhalle oder Produktionsfläche zu attraktiven Konditionen zu vermarkten? Lassen Sie sich von Engel & Völkers Commercial Hamburg kostenfrei und unverbindlich beraten: Dank weitreichender Vernetzung und wertvollen, branchenübergreifenden Kontakten gelingt es uns, zeitnah eine effiziente Lösung für Ihr individuelles Vorhaben zu finden. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer +49-40-36 88 10-0 oder über unser Online-Kontaktformular.

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