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Berlins Bevölkerung steigt seit Jahren stetig an. In der Innenstadt sinkt das Bauflächenpotenzial jedoch mit jedem Neubau. Nun soll die Hauptstadt durch den geförderten Bau von Hochhäusern in die Höhe wachsen.
25.07.2019 – Ab 35 Metern Höhe darf sich ein Gebäude Hochhaus nennen. Von den ungefähr 370 000 Berliner Bauten trifft das auf lediglich 0,35 % zu. Momentan erarbeiten Mitarbeiter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenSW) ein neues Hochhausleitbild für Berlin.
Das Leitbild soll Verfahrensgrundsätze für die Vorbereitung und Umsetzung von Hochhausprojekten schaffen. Ziel ist die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Geplante Hochhäuser sollen dabei für die Allgemeinheit und im Besonderen für die Nachbarschaft Mehrwerte schaffen.
Trotz der Neubauten soll das Hochhausleitbild die städtebaulich gewachsene Struktur unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel die Bildung mehrerer Zentren und neuer Quartiere sowie die Qualifizierung bestehender Quartiere.
In der Vorbereitung sind Bebauungsplanverfahren und Wettbewerbsverfahren gefordert. Damit sollen Investitionssicherheit und Gleichbehandlung für Vorhabenträger und Bauherren geschaffen werden. Man hofft dadurch auf erhöhte Akzeptanz von Bauvorhaben bei der Bevölkerung.
Hochhäuser mit einer Höhe von über 60 Metern sollen darüber hinaus funktional und sozial gemischte Flächen bereitstellen. So werden reine Büro- oder Wohnhäuser ausgeschlossen. Ein Mix von bis zu 70 % Büro- und 30 % Wohnfläche ist vorstellbar. Auch die Bereitstellung von mindestens 30 % sozial gefördertem Wohnraum innerhalb der Wohnanlagen wird diskutiert. Erdgeschoss- und Dachflächen sollen für die Öffentlichkeit frei zugänglich und gemeinschaftlich nutzbar sein. Hier könnten zum Beispiel Cafés und Restaurants untergebracht werden. Um Bodenspekulationen vorzubeugen, wurden bislang noch keine konkreten Baugrundstücke genannt.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen stellte im April 2018 Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Hochhausvorhaben bis zur Verabschiedung des Leitbildes auf. Diese sollen eine einheitliche Vorgehensweise garantieren, bis das Leitbild vollendet ist.
Nach den Bezirken sollen auch die Fachöffentlichkeit und verschiedene Verbände an der Planung beteiligt werden. Im September 2019 sollen schließlich Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit stattfinden, bevor das Hochhausleitbild für Berlin im 4. Quartal 2019 vom Senat beschlossen wird.
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