21. Mai 2025 | Immobilien geerbt – und dann? Was früher eine vergleichsweise einfache Vermögensübertragung war, ist heute oft mit komplexen energetischen Anforderungen verbunden. Auf unserer Veranstaltung „Immobilien smart vererben“ zeigte Daniel Schreiner von Purpose Green, warum ESG-Kriterien längst nicht mehr nur für Konzerne gelten und was das konkret für Erben bedeutet.
Wer heute eine Immobilie erbt, übernimmt nicht nur einen Sachwert, sondern oft auch umfangreiche Pflichten. Gesetzliche Vorgaben zu energetischer Sanierung, verschärfte Anforderungen an CO₂-Emissionen und Erwartungen von Banken und Mietern an nachhaltige Gebäude beeinflussen den Wert und die Zukunftsfähigkeit jeder Immobilie. Daniel Schreiner zeigte praxisnah, wie Erben den ESG-Herausforderungen strukturiert begegnen können – und warum strategisches Handeln wichtiger denn je ist.
Lange Zeit galt ESG als Thema für Großunternehmen. Heute ist klar: Auch private Eigentümer sind betroffen. Gerade bei geerbten Immobilien können energetische Schwächen schnell zum Problem werden. Banken vergeben zunehmend Kredite bevorzugt für energieeffiziente Objekte, während Vermietbarkeit und Verkaufspreise immer stärker vom energetischen Zustand abhängen. Zusätzlich greifen gesetzliche Sanierungspflichten, etwa über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder zukünftige europäische Vorgaben.
Erben müssen daher nicht nur den Verkehrswert ihrer Immobilie im Blick haben, sondern auch deren energetischen Zustand realistisch einschätzen.
Daniel Schreiner empfiehlt, bereits frühzeitig ein strukturiertes ESG-Screening vorzunehmen. Dabei sollten Eigentümer klären, wie hoch der aktuelle energetische Standard der Immobilie ist, welche Sanierungsmaßnahmen zwingend erforderlich werden könnten und mit welchen realistischen Kosten sie dabei rechnen müssen. Ein solches Screening ermöglicht eine belastbare Einschätzung, ob eine Immobilie behalten, saniert oder veräußert werden sollte.
Wer seine Immobilie aktiv bewirtschaftet, kann auch in einem zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld Wertverluste vermeiden oder sogar neue Chancen nutzen. Daniel Schreiner betonte, dass gezielte energetische Sanierungen dabei helfen, künftige gesetzliche Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen. Ebenso wichtig ist es, frühzeitig Finanzierungsstrategien zu entwickeln, da Banken mittlerweile hohe Standards ansetzen. Auch gemeinschaftliche Sanierungen, etwa bei Mehrfamilienhäusern oder Wohnungseigentümergemeinschaften, bieten vielfach eine gute Option, um Sanierungskosten effizient zu bewältigen. Besonderheiten wie Denkmalschutz oder Regelungen in Milieuschutzgebieten sollten dabei stets in die Planung einbezogen werden.
Wer eine Immobilie erbt, sollte heute nicht nur den Verkehrswert im Blick haben, sondern auch die ESG-Fitness des Objekts sorgfältig prüfen. Frühzeitige Analysen und strategisches Handeln können helfen, Wertverluste zu vermeiden, Sanierungskosten planbar zu machen und langfristig den Immobilienwert zu sichern.
Zur Person: Daniel Schreiner ist Berater bei Purpose Green und spezialisiert auf ESG-Analysen sowie energetische Sanierungsstrategien für Bestandsimmobilien. Er unterstützt Eigentümer und Investoren dabei, regulatorische Anforderungen sicher zu erfüllen und Wertpotenziale nachhaltig zu entwickeln.
Purpose Green ist ein auf nachhaltiges Immobilienmanagement spezialisiertes Beratungsunternehmen. Das Team unterstützt Eigentümer und Investoren dabei, Immobilien systematisch auf ESG-Kriterien hin zu analysieren, Sanierungsstrategien zu entwickeln und regulatorische Anforderungen rechtssicher zu erfüllen.
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